BRS News

03.03.2015

Mittelalter: "Fleisch ist mein Gemüse"

In Europa sind die fleißigsten Fleischesser die gesündesten Menschen. Auch die Schweden übertreffen den deutschen Fleischgenießer, obwohl das Land dafür reichlich Fleisch importieren muss. Selbst die sog. Mittelmeerdiät ist reich an tierischen Produkten. Derzeit ist die Lebenserwartung dort am höchsten, wo am meisten Fleisch verzehrt wird.
Besonders gut meinten es die Bauern im Mittelalter mit ihren Angestellten. Wer schwer körperlich arbeitete, sollte jeden Tag erhalten zweimal Fleisch und Zukost und einen halben Krug Wein. Schätzungen gehen davon aus, dass im ausgehenden Mittelalter deutlich mehr als 100 kg Fleisch verzehrt worden sein könnte. Im Jahre 1308 sollen es sogar 250 Pfund gewesen sein.
 
24.02.2015

Verbraucherreaktion auf UBA-Wasserverbrauchsstatistik

Das Umweltbundesamt klärt aktuell u.a. auf seiner Facebookseite zum Wasserverbrauch bei der Herstellung von Lebensmitteln auf. Bei diesem Wasserfußabdruck habe das Amt nach Meinung zahlreicher Kommentatoren nicht nur vergessen zwischen grünem, blauem und grauen Wasser zu differenzieren, sondern auch versäumt, darauf hinzuweisen, dass es in Deutschland im Mittel nicht an Wasser mangelt und Wasser in Deutschland i.d.R. sehr sorgfältig aufbereitet wird - Dank funktionierender Kläranlagen.

Anm. d. Red.: Verbraucher, die Publikationen einer Bundesbehörde anzweifeln und dabei mit Quellenangaben sauber argumentieren? Zu Recht! Deutschland ist prädestiniert für die Herstellung wasserintensiver Veredlungsprodukte - angefangen vom Auto bis hin zu Lebensmitteln. Mit dem Export solcher Güter entlastet die dt. Industrie Importländer hinsichtlich ihrer Wasserressourcen. Im Gegenzug sollte der LEH schon genau hinschauen, was er woher importiert und damit u.U. für negative Wassersalden sorgt.
 
23.02.2015

Enough: nachhaltige Schweinefleischerzeugung

Die Nachfrage nach Schweinefleisch wird in den nächsten Jahren weltweit stark steigen. Um Ressourcen zu schonen, ist dies nur möglich, wenn die Erzeugung unter Ökoeffizienzkriterien erfolgt. Welche Einsparungen dann möglich sind, hat die deutsche Landwirtschaft gezeigt.

 
13.02.2015

Kupierverzicht: Projekte treten auf der Stelle

Nach Studien zum Verhalten von Schweinen in verschiedenen Haltungsformen sind sich Wissenschaftler und Praktiker einig: Es gibt keine Methode, das gegenseitige Knabbern an Schwänzen zu verhindern, fasst die SVZ aktuelle Untersuchungsergebnisse des Instituts für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt in Dummerstorf zusammen. Es gibt keine Alternative zum Kupieren von Schwänzen bei Schweinen. Je eher, desto besser, weil schmerzfreier, wird der Forschungsleiter zitiert. Die Wissenschaftler waren daraufhin öffentlich angegriffen worden, weil die Ergebnisse nicht dem Zeitgeist entsprachen. In verschiedenen Kommentaren haben sich die Beteiligten zu den Anschuldigungen geäußert.

Anm. d. Red.: Die Forschungsergebnisse decken sich mit zahlreichen vergleichbaren Untersuchungen, die derzeit in ganz Europa durchgeführt werden. Prof. Dr. Thomas Blaha (TiHo, Hannover), der im Auftrag des niedersächsischen Ministerium eine ähnliche Studie durchgeführt hatte, forderte sogar ein Umdenken vor Einführung einer Ringelschwanzprämie durch die Politik.
Was gut gemeint ist, könnte für die Tiere zu einem Tierschutzrelevanten Desaster ausarten.
 
06.02.2015

Dänische Fettsteuer verstößt gegen Wettbewerbsrecht

Die Fette sind längst rehabiliert. Trotzdem glaubt die dänische Regierung noch vor zwei Jahren, mit einer Fettsteuer seine dänischen Verbraucher bevormunden zu müssen. Ohne Erfolg, schließlich kauften die Dänen die Produkte im Ausland - zum Schaden der dänischen Wirtschaft. Nach einem Jahr war die Fettsteuer dann wieder vom Tisch - und hat jetzt ein Nachspiel.
Die EU-Kommission hat jetzt angekündigt, diese Steuer prüfen zu wollen, weil Sie Lebensmittelproduzenten, die nicht zur Steuer herangezogen wurden, eine unzulässige staatliche Beihilfe erhalten hätten. Im worst case müsste die dänische Regierung die nicht gezahlten Steuern nachträglich mit Verzugszinsen eintreiben. Dadurch würde die dänische Wirtschaft erneut empfindlich betroffen.

Anm. der Red.: Die Nachricht aus Brüssel zeigt zweierlei: erstens fehlte für die Politikentscheidung offensichtlich eine sozioökonomische Folgenabschätzung, für die der Steuerzahler nun u.U. teuer bezahlen muss, und zweitens lehnt auch der dänische Verbraucher Bevormundungen seines Einkaufsverhaltens, insbes. beim Essen, ab.
 
03.02.2015

"Antibiotikaresistenzen in Veterinär- und Humammedizin gemeinsam denken”

Antibiotikaresistenzen in Veterinär- und Humammedizin gemeinsam denken, soll kürzlich der grüne Bundestagsabgeordnet Friedrich Ostendorff (MdB) getwittert haben und ist damit seinen Parteikollegen um einiges Voraus. Schließlich deckt sich diese Forderung auch mit dem des tierärztlichen Berufsstands. Erfreulich auch, dass endlich einmal annähernd richtige Größenangaben zum Einsatz der sog. Reserveantibiotika genannt werden: In der Veterinärmedizin rd. 15,8 Tonnen, in der Humanmedizin rd. 300 Tonnen. Weiter geht die Einsicht aber nicht.
So wird immer noch versucht, den Antibiotikaeinsatz in der Veterinärmedizin als besonderes Risiko für die Entwicklung der Resistenzsituation im Humanbereich hervorzuheben, obwohl auch der BfR-Präsident deutlich sagt: das Resistenzrisiko im Humanbereich ist hausgemacht.
Eins steht auf jeden Fall fest: Das Problem ist vielschichtiger, als es von einigen Politikern vermittelt wird.
 
16.12.2014

"Tomorrows Table": Ökolandbau meets Gentechnik

Pamela Ronald, Professorin für grüne Gentechnik, und ihr Mann Roul Adamchak, Biobauer, beide Dozenten an der Universität von Kalifornien in Davis, beschreiben in ihrem Buch Tomorrows Table eine mögliche Liason von ökologischem Landbau und Gentechnik - pragmatisch und völlig ideologiefrei. Vor dem Hintergrund einer steigenden Weltbevölkerung eine Vernunftehe? Die Autoren machen deutlich, dass in der amerikanischen Ökoszene am wenigsten Vorbehalte gegen einen Gentransfer innerhalb eines Pflanzenstammes beständen.
Die Virusepedemie aller Papayaplantagen auf Hawai hat die Vorbehalte gegen Gentechnik mit Angebot einer genveränderten, gegen das Virus veränderten Pflanze sehr schnell beseitigt, weil insbesondere die Kleinbauern von der neuen Sorte profitiert hätten.
 
26.11.2014

Keimgutachten fragwürdig

Um die Genehmigung größerer Stallbauvorhaben nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz zu bremsen, werden mittlerweile aufwändige Keimgutachten verlangt.
Damit könnte künftig Schluss sein, interpretiert man zwei aktuelle Urteile. Nach Ansicht der Richter des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg (Az 12 LA 55/10) und des Verwaltungsgerichts Oldenburg (Az 5 B 1651/11) fehle es an gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen über die mit der Stallluft vermeintlich in die Umgebung getragenen sog. Bioaerosole. Auch das gesundheitsgefährdende Potential sei vollkommen unklar. Erschwerend käme weiterhin hinzu, dass es überhaupt keine Grenzwerte und damit keine gesetzliche Grundlage gäbe.

Betroffene Betriebe können jetzt u.U. sogar Schadenersatz für Nachteile verlangen, die ihnen mit den unrechtmäßig verlangten Keimgutachten entstanden seien, meint der Rechtsanwalt Dr. jur. M. Devermann aus Meppen.

 
19.11.2014

Je mehr Ställe, desto weniger Allergien

Bioaerosole sowie Emissionen aus Ställen werden oft von Bürgerinitiativen als Argument gegen Stallbauten missbraucht. Die Landwirtschaftszeitung Rheinland hat hierzu Prof. Dr. Wolfgang Dott vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin des Uniklinikums in Aachen befragt. Das wenig überraschende Ergebnis: Mikroorganismen aus Tierställen spielen kaum eine Rolle für die menschliche Gesundheit. Tatsächlich könne sogar anhand epidemiologischer Studien nachgewiesen werden, dass Landwirte und ihre Kinder, die am meisten betroffen sein müssten, weniger Allergien aufweisen als der Rest der Bevölkerung. Dies gelte auch für die Anwohner von Ställen. Der Umweltmediziner stellte im Interview auch klar: Die Resistenzen von Krankenhauskeimen haben nichts mit denen in einem landwirtschaftlichen Bereich gemein.

LZ Rheinland, 47/2014
 
03.11.2014

Warum Milchverzehr beim Abnehmen helfen kann

Es ist wissenschaftlich belegt, dass der Verzehr eiweißreicher Nahrungsmittel länger satt macht, als kohlenhydratreiche Kost. Das Glas warme Milch vor dem Zubettgehen erfüllt also zweierlei Funktion: es ist lecker und schützt vor möglichen nächtlichen Fressattacken.
Wissenschaftler der Universität Aarhues glauben, einen weiteren Mechanismus gefunden zu haben; die Milch soll Substanzen enthalten, die entweder direkt oder indirekt über die Darmflora Einfluss auf die Resorption und den Metabolismus von Fett nehmen.

Positiver Nebeneffekt des Milchkonsums: Milchverzehr ist Klima freundlich