23.04.2025rss_feed

Impfung gegen Ebergeruch

Die Impfung gegen Ebergeruch – auch Immunokastration genannt – wird in Deutschland bislang nur in begrenztem Umfang eingesetzt. Im Jahr 2024 wurden laut Branchenangaben rund 440.000 geimpfte Eber von Unternehmen wie Tönnies, Tummel, Manten und Westfleisch geschlachtet. Ein flächendeckender Einsatz ist jedoch bisher nicht in Sicht.


Bei der Immunokastration handelt es sich um eine Alternative zur chirurgischen Kastration. Die männlichen Schweine werden während der Mast zweimal geimpft, um die Entstehung des typischen Ebergeruchs zu unterdrücken. Das Verfahren gilt als tierschonend und ist wissenschaftlich als wirksam belegt.

Rückmeldungen aus der Praxis sowie Auswertungen von Beratern und Schlachtunternehmen zeigen: Die Immunokastration kann positive Effekte auf Tierwohl, Ressourcennutzung und Umweltbilanz haben. Zudem lassen sich Verbesserungen bei der Futterverwertung und der Schlachtkörperbewertung gegenüber chirurgisch kastrierten Tieren feststellen.

Ein Grund für die bislang zurückhaltende Anwendung liegt in den strukturellen Herausforderungen entlang der Lieferkette. Ferkelerzeuger, die nicht selbst mästen oder über keine festen Lieferverträge verfügen, entscheiden sich häufig weiterhin für die chirurgische Kastration, um flexibel zu bleiben.

Viktoria Schulze Lohoff, Redakteurin im Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben, betont:Die Impfung bietet klare Vorteile, sowohl aus Tierschutz- als auch aus Nachhaltigkeitsperspektive. Damit sie sich durchsetzen kann, braucht es mehr Unterstützung und Verlässlichkeit entlang der Wertschöpfungskette.