55%-Klimaziel: EU-Kommission plant im Verkehr mit Fata Morgana
Den in Brüssel bekannt gewordenen 2030 climate target plan
der Europäischen Kommission kritisiert der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) scharf. Der VDB fordert, dass alle erneuerbaren Kraftstoffe - insbesondere Biodiesel, Bioethanol und Biomethan - auf die Flottengrenzwerte für Fahrzeuge angerechnet werden. Mehr erneuerbare Kraftstoffe bedeuten mehr Klimaschutz. Elektromobilität allein reicht absehbar nicht aus. Mehr Realismus und weniger Fata Morgana stünden der Kommission gut zu Gesicht
, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. Offenbar nimmt die Europäische Kommission eher ein grandioses klima-, industrie- und landwirtschaftspolitisches Scheitern in Kauf, als sich von ihrem konzeptionellen Irrweg zu verabschieden.
Auf anderen Kontinenten gehe man weniger ideologisch vor. Sollte die Kommission diesen abstrusen Plan umsetzen, werden die Emissionen im Verkehr nicht sinken, sondern steigen
, befürchtet der VDB.
Norbert Lins, Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses im Europäischen Parlament glaubt, dass die Speicherungskapazitäten der Land- und Forstwirtschaft ausschlaggebend für den Erfolg der erhöhten Einsparungsziele werden. Nach Angaben des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Bayern bewerte er es als positiv, dass die Kommission den Weg für neue Einkommensmöglichkeiten für Landwirtinnen und Landwirte ebnet. Somit würden Klimaschutz, Ernährungs- und Einkommenssicherheit gleichzeitig gefördert und machten die Landwirtschaft fit für den Klimawandel.