03.05.2017rss_feed

"Artgerecht" ist nur die Freiheit?

Von Verbrauchern, Politikern und Journalisten werden im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Tierhaltung häufig Begrifflichkeiten durcheinander gebracht: gefordert wird eine artgerechte Tierhaltung. Gemeint ist aber eine tiergerechte Tierhaltung. Eine artgerechte Tierhaltung kann es nicht geben. Das ist ein Widerspruch in sich. Tatsächlich will sie auch niemand, weil sie i.d.R. mit Gesundheits- und Umweltrisiken einhergeht. Von Frassfeinden ganz zu schweigen.

Grundlagen einer tiergerechten Haltung sind gesetzliche Rahmenbedingungen und deren Kontrolle, sowie Indikatoren, die eine objektive Beurteilung gestatten. Daran wird derzeit fieberhaft wissenschaftlich gearbeitet. So hat der Engländer Prof. John Webster die Spannungsfelder der Nutz- und Heimtierhaltung und die sich darauf ergebenden Anforderungen in Form der sog. Fünf Freiheiten beschrieben.
Daraus ergibt sich auch, dass nicht die Haltungsform oder die Betriebsgröße über das Tierwohl entscheiden, sondern i.e.L, das (Betriebs-)Management. Daher läuft auch die Forderung nach einer Haltungskennzeichnung (wie derzeit bei den Eiern) ins Leere.