Besamungsmanagement gezielt verbessern – große Unterschiede zwischen Betrieben
Prof. Dr. Steffen Hoy (Universität Gießen) & Birgitt Hameister (VzF Uelzen):
Eine aktuelle Untersuchung von Daten aus 84 Ferkelerzeugerbetrieben zeigt: Die Fruchtbarkeit der Sauen unterscheidet sich teils erheblich. Die Analyse von über 63.000 Würfen offenbart nicht nur große Differenzen bei Abferkelrate, Wurfgröße und Ferkelindex – sie zeigt auch, wie viel Potenzial in einem besseren Besamungsmanagement steckt.
Auf Basis dieser Daten geben Prof. Dr. Steffen Hoy und Birgitt Hameister klare Empfehlungen:
Gezielte Brunstkontrolle, optimale Zeitpunkte für die Besamung und eine einheitliche Durchführung können den Erfolg deutlich steigern. Denn schon kleine Verbesserungen – etwa +3 % bei der Abferkelrate und +0,5 Ferkel pro Wurf – bringen pro 100 belegte Sauen rund 90 zusätzliche Ferkel. In einem größeren Betrieb entspricht das einem möglichen Mehrerlös von über 100.000 € pro Jahr.
Besonders auffällig: Betriebe mit konsequentem Management erreichen eine Umrauscherrate unter 5 % und eine Abferkelrate über 90 %. Schlechtere Ergebnisse hingegen deuten häufig auf mangelhafte Organisation oder unpassende Zeitpunkte der Besamung hin.
Fazit: Richtiges Besamen ist keine Frage von mehr Aufwand, sondern von besserem Timing. Wer das Management anpasst, kann ohne zusätzliche Kosten mehr Ferkel pro Sau erzielen – und damit die Wirtschaftlichkeit deutlich steigern.