BMBF zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu den Neuen Züchtungstechniken
Wissenschaftler reiben sich verwundert die Augen. Im Vorfeld hätte man aus dem Ministerium eine klare Positionierung gewünscht. Das Kind ist in den Brunnen gefallen und das Urteil wird die Forschung in Deutschland abhängen. Das sind sich Experten sicher.
Umso deutlicher fallen die Kommentar in den Internetportalen der überregionalen Zeitungen aus. Julia Merlot meint auf "Spiegel Online", Europa verabschiede sich von den Fakten. Sascha Karberg vom "Tagesspiegel
glaubt, dassDie pauschale Verteufelung der Gentechnik
gesiegt habe. Dr. Daniel Lingenhöhl, Chefredakteur vonSpektrum" behauptet sogar, dass der Europäische Gerichtshof mit einem Federstrich die Zukunft von Crispr/Cas9 in der Europäischen Union beendet habe.
Dr. Bianca Lind, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein e.V. (BRS) zeigte sich in einer ersten Reaktion im Interview mit der Agrarzeitung überrascht: Nach der ersten Stellungnahme des Generalanwaltes hätte ich erwartet, dass auf Ebene des Produkts und nicht ausschließlich eine prozessbezogene Betrachtung stattfindet. Ich befürchte, dass die Innovationsfähigkeit der europäischen Zuchtverbände auf dem Feld der neuen Züchtungsmethoden verloren geht. Lösungsansätze, die uns helfen können, das Tierwohl und die Tiergesundheit mit neuen Methoden zu verbessern, werden unsere Zuchtverbände künftig nicht mehr haben
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