BRS zum Positionspapier der AG11 – Eine solide Grundlage, der konkretes Handeln folgen muss!
Die Arbeitsgruppe Landwirtschaft (AG11) hat ihr Positionspapier abgeschlossen und zahlreiche positive Impulse gesetzt. Besonders erfreulich ist die Unterstützung der Schweine- und Rinderhalter, die durch das Bekenntnis zur landwirtschaftlichen Nutztierhaltung unter stabilen Rahmenbedingungen und mit Planungssicherheit gestärkt werden. Doch nun gilt es, die richtigen Schritte umzusetzen.
Positive Aspekte:
Eine europäische Agrarpolitik, die einkommenswirksam, bürokratieärmer, effizient und transparent ist, sowie ein entsprechendes GAP-Budget – genau das fordert die AG11.
Deutschlands Nutztierhalter begrüßen die Stärkung des Tierschutzes und sind offen für konstruktive Verbesserungen.
Die Harmonisierung und praxisgerechte Gestaltung des Tiergesundheitsrechts wird ebenfalls positiv aufgenommen.
Ein weiterer Pluspunkt: Der Abbau unnötiger bürokratischer Hürden, wie doppelte Meldungen und Aufzeichnungspflichten im Bereich der Tierarzneimittel-Datenbanken, sowie die Zusammenführung von Datenbanken.
Die AG11 fordert mehr Investitionen in die Forschung – ein Ziel, das der BRS seit langem verfolgt und das dringend umgesetzt werden sollte.
Auch die Anpassung der Höchstsätze zur Entschädigung im Tierseuchenfall ist ein aktuelles Thema, und die AG schlägt eine gute Lösung vor.
Die Erkenntnis der AG, dass es im Bereich AG 4: BauGB (Stallumbau)
zahlreiche Widersprüche mit dem Umweltministerium gibt, ist ein wichtiger Schritt. Es bleibt zu hoffen, dass eine gemeinsame Lösung gefunden wird – das Geld für den Stallumbau ist jedenfalls weiterhin eingeplant.
Offene Fragen:
Allerdings gibt es auch noch einige offene Flanken, die es zu schließen gilt. Wichtige Zukunftsfragen bleiben bislang unbeantwortet.
Das Ziel, den Selbstversorgungsgrad bei Obst und Gemüse zu steigern, braucht ein Pendant für tierische Produkte, um die Versorgungssicherheit auf breiter Front zu gewährleisten.
Die Weiterentwicklung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes (THKG) in Richtung einer stärkeren Ausrichtung auf Tierwohl ist positiv, jedoch darf der bürokratische Mehraufwand nicht steigen. Statt einer Differenzierung deutscher Produkte von Mitbewerbern sollte mehr Fokus auf die Erweiterung der EU-Herkunftskennzeichnung gelegt werden. Hier sind konkrete Verbesserungsvorschläge dringend notwendig.
Die Positionierung der AG11 zu Neuen Züchtungsmethoden
(NGT) bei Nutztieren bleibt unklar. Gerade hier sind klare Rahmenbedingungen erforderlich, ebenso wie eine gesicherte Differenzierung der Produkte.
Es bleibt spannend, wie die AG11 die nächsten Schritte geht. Die Grundlagen sind gelegt, jetzt muss das konkrete Handeln folgen!