Die Anpassung an den Klimawandel ist für die Zukunft der Landwirtschaft in Europa von entscheidender Bedeutung
EUA - Der vergangene Sommer hat mit Hitzewellen und extremen Wetterereignissen neue Klimarekorde gebrochen und erneut gezeigt, wie wichtig die Anpassung an den Klimawandel ist. Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat Anfang des Monats einen neuen Bericht veröffentlicht, der die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft in Europa beschreibt. Und die Szenarien sind düster.
Der Klimawandel wird die Landwirtschaft in der EU dramatisch verändern.
Das ist die Kernaussage des von der Europäischen Umweltagentur vorgelegten Berichts Auswirkungen des Klimawandels und Anpassung im Agrarsektor in Europa
. Danach verbessert der Klimawandel die Bedingungen für die Pflanzenproduktivität in Teilen Nordeuropas, während das Gegenteil für Südeuropa vorausgesagt wird. In Südeuropa werden die Erträge von nicht bewässerten Kulturen wie Weizen, Mais und Zuckerrüben bis 2050 um bis zu 50% sinken. Dies könnte zu einem erheblichen Rückgang des landwirtschaftlichen Einkommens bis zum Jahr 2050 führen, mit großen regionalen Unterschieden.
Der Bericht bezieht sich auf einen Teil des Agrarsektors – insbesondere auf Ernteerträge, Viehbestände und tierische Erzeugnisse – und konzentriert sich auf den Bedarf an Nahrungs- und Futtermitteln. Er gibt auch einen Überblick darüber, wie die EU-Politiken und -Programme die Anpassung an den Klimawandel angehen, und enthält Beispiele für erfolgreiche Anpassungsmaßnahmen.
Im Zusammenhang mit dem Thema Klimawandel und Anpassung veröffentlichte die Kommission im Rahmen des Programms LIFE eine Broschüre zum Thema Anpassung, die aufzeigt, wie LIFE die Land- und Forstwirtschaft bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützt.
Programme in Deutschland
Die Agrarministerkonferenz hat im Frühjahr 2019 eine Agenda zur Anpassung von Land- und Forstwirtschaft, sowie Fischerei und Aquakultur an den Klimawandel beschlossen. Sie umfasst u.a. die Themenfelder Tier-/Nutztierhaltung
(Tierwohl/Tierzucht/Tiergesundheit) und "Übergeordnete Themenfelder (Risikomanagement, Finanzmaßnahmen zur Liquiditäts-sicherung/Aus-, Fort- und Weiterbildung, Beratung/Verbesserung der Wasserversorgung/Forschung/Internationale Verantwortung). Diese Agenda soll nun mit einem Maßnahmenpaket unterlegt und anlässlich der Agrarministerkonferenz Mai 2020 verabschiedet werden.