FLI hält Übertragung von ASP-Viren über Futtermittel für unwahrscheinlich
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat sich mit der Frage beschäftigt, ob die Afrikanische Schweinepest (ASP) über Futtermittel übertragen werden kann. Die ASP breitet sich in Europa und anderen Teilen der Welt immer weiter aus. Dabei spielen auch Lebensmittel eine Rolle.
Werden nicht erhitzte Lebensmittel oder Speisereste von infizierten Tieren an nicht infizierte Tiere verfüttert, kann sich das Virus in zuvor ASP-freie Regionen und damit auch in Hausschweinbestände ausbreiten. Da der Erreger in der Umwelt stabil ist, wurde lange Zeit angenommen, dass er auch über Futtermittel, Wasser und andere Materialien übertragen werden kann. Zu dieser Frage initiierte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ein internationales Forschungsprojekt, an dem sich auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) beteiligt haben. Die Ergebnisse zeigen: Eine Verbreitung von ASP-Viren über Futtermittel ist nur in besonderen Ausnahmefällen zu erwarten. Selbst nach Zugabe großer Mengen des infektiösen Virus auf verschiedene Futtermittel- und Einstreumaterialien war nach kurzer Zeit kein infektiöses Virus mehr nachweisbar
, sagt die Projektkoordinatorin Dr. Sandra Blome vom FLI, Lediglich bei kalt gelagerten Futterrüben und Kartoffeln wurde in einigen Proben auch nach längerer Lagerdauer noch infektiöses Virusmaterial gefunden. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass ASP-Viren bei kalten Temperaturen und feuchten Umgebungen besonders stabil sind.
Grundsätzlich sind ASP-Viren nicht auf den Menschen übertragbar
, erklärt BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. Mit dem Projekt schließen wir aber eine wichtige Wissenslücke hinsichtlich der Rolle von Futtermitteln bei der Übertragbarkeit des ASP-Virus.