11.06.2020rss_feed

Für Leistung & Wohlbefinden: Projekt erforscht, warum manche Milchkühe robuster sind

Ein Kooperationsprojekt mit dem Titel Mitochondriale Funktionalität bei der Milchkuh geht der Frage nach, inwieweit die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, für die Stoffwechselstabilität bei Milchkühen verantwortlich sind. In einem multidisziplinären Ansatz arbeiten Prof. Dr. Korinna Huber vom Fachgebiet Funktionelle Anatomie der Nutztiere und Prof. Dr. Jana Seifert vom Fachgebiet Feed-Gut Microbiota Interaction an der Universität Hohenheim dazu mit Wissenschaftlern von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Braunschweig zusammen. Am FLI lebt auch die Herde mit ca. 60 Holstein-Rindern, die für das Projekt untersucht wurden.


Manche sind von Natur aus robuster, andere zeigen sich krankheitsanfällig: in ein und derselben Herde reagieren Milchkühe ganz unterschiedlich auf körperliche Belastungen, wie sie die Geburt eines Kalbes, die anschließende Milchproduktion oder auch Infektionen mit sich bringen. Der Grund dafür ist, wie anpassungsfähig ihr Stoffwechsel an die veränderten Anforderungen an den Körper ist. Die Ursache für die unterschiedliche individuelle Anpassungsfähigkeit ist allerdings noch unklar. Der Schlüssel dazu könnte im Innenleben ihrer Zellen zu finden sein, genauer gesagt in den Mitochondrien. Aber auch die Interaktion zwischen Kuh und Darmbakterien spielt eine Rolle. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen könnten helfen, durch Zucht vor allem Tiere zu gewinnen, bei denen sich Leistung mit Wohlbefinden kombiniert.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt mit insgesamt über 1 Mio. Euro, davon entfallen fast 520.000 € auf das Institut für Nutztierwissenschaften der Universität Hohenheim. Damit zählt das Projekt zu einem der Schwergewichte der Forschung an der Universität Hohenheim. Das Projekt startete am 1. Juli 2017 und war auf drei Jahre ausgelegt. Es wurde jedoch aufgrund der großen Datenmenge, die ausgewertet werden muss, kostenneutral bis Mitte des Jahres 2021 verlängert.


open_in_newOriginalmeldung idw Informationsdienst Wissenschaft