Hat der Weltagrarbericht einen schlechten Ruf?
Es wird immer wieder behauptet, dass der Weltagrarbericht im Auftrag von UNO und Weltbank entstanden sei. Wer sich die Plenarprotokolle des Deutschen Bundestages zu diesem Thema anschaut, wird eines Besseren belehrt. Im Plenarprotokoll 17/71 des Bundestages sei von Johannes Röring (CDU/CSU) zu lesen:
Der Weltagrarbericht ist entstanden auf der Basis eines Netzwerks internationaler Agrarwissenschaftler. Ihm lag kein Auftrag irgendeiner internationalen Organisation zugrunde, auch wenn dies immer wieder von den Beteiligten behauptet wird. Es gab zwar finanzielle und personelle Unterstützung durch die FAO, die Weltbank und andere Einrichtungen der Vereinten Nationen; aber selbst die FAO sieht den Weltagrarbericht nicht als Grundlage für ihr politisches und strategisches Handeln. Ergänzend muss man feststellen, dass viele Akteure der weltweiten Agrarpolitik in keiner Weise am Diskussionsprozess beteiligt waren bzw. sich im Laufe der Verhandlungen zurückgezogen haben, da eine zu einseitige und nicht ergebnisoffene, sondern vielmehr ideologisch geprägte Diskussion bei der Lösung der identifizierten Probleme stattgefunden hat.