BRS News
Global Food Summit 2022 in München
Vom 7. - 8. Juni 2022 führt der Global Food Summit eine Veranstaltung zum Thema Botschafter für Bioökonomie - Ukraine, Klima, Covid: Ist Bioökonomie die Chance für eine Welt im Wandel?
durch. Angesichts des Krieges in der Ukraine, der Klimakrise und Covid- bedingte Transportengpässe zeigt sich, wie fragil unsere globale Lebensmittelversorgung aufgestellt ist. Welche Rolle spielen Innovationen in der Lebensmittelkette, um solche Krisen besser bewältigen zu können. Der Global Food Summit 2022 in München wird folgenden Fragen nachgehen: Hilft die Bioökonomie mit geschlossenen Nährstoffkreisläufen von endlichen Ressourcen unabhängiger zu werden? Können Nahrungsmittelketten durch Innovationen resilienter gemacht werden? Können neue Züchtungsmethoden Lösungen für eine innovative urbane Lebensmittelproduktion beitragen? Auf der Konferenz werden innovative Lösungsansätze, Forschungsergebnisse, neue Projekte und Produkte vorgestellt, die an einer nachhaltigen und sicheren Ernährungsproduktion für die wachsende Weltbevölkerung arbeiten.
Neuer BMEL-Förderaufruf für Modell- und Demonstrationsvorhaben im Bereich Agroforst
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat am 02.05. einen Förderaufruf zur Etablierung von Modell- und Demonstrationsvorhaben zu Agroforstsystemen veröffentlicht. Skizzen können bis zum 31.08.2022 beim zuständigen Projektträger, der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), eingereicht werden. Der Begriff Agroforstsystem beschreibt den streifenförmigen Anbau von Gehölzen auf Acker- oder Grünland. Die Bäume und Sträucher haben dabei neben ihrer Schutz- auch eine Nutzfunktion: Je nach Ausgestaltung liefern sie Wert- oder Brennholz oder Nahrungsmittel. In Forschungsprojekten konnten bereits positive Wirkungen, etwa die Verringerung von Nährstoffeinträgen in Gewässer oder von Verdunstungsraten auf den dazwischenliegenden Nutzflächen, nachgewiesen werden. Deshalb will auch die Bundesregierung mehr Agroforstflächen initiieren und hat in ihrem GAP-Strategieplan für die nächste EU-Agrarförderperiode ab 2023 entsprechende Fördertatbestände aufgenommen: Die Beibehaltung einer agroforstlichen Bewirtschaftungsweise auf Acker- und Dauergrünland will sie aus der ersten, die Neuanlage von Agroforstflächen als investive Maßnahme aus der zweiten Säule fördern.
Öko-Schweine und -Geflügel: Verfütterung von bis zu 5 % nicht-ökologischen Eiweißfuttern
Seit 1.1.2022 schreibt die EU-Öko-Verordnung 100 % Ökofutter vor. Für Jungtiere gibt es weiterhin Ausnahmen. Wegen der prekären Versorgungslage hat das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium festgelegt, dass ab dem 11.04.2022 bis längstens zum 31.12.2022 die Verfütterung von bis zu 5% nicht-ökologischen Eiweißfuttermitteln in der Futterration von Geflügel und Schweinen nicht zu beanstanden ist. Einzelheiten enthält die Ausnahmeregelung des Laves Niedersachsen.
Pflanzliche und tierische Agrarproduktion ergänzen sich ideal
Der Ernährungswissenschaftler und Buchautor Dr. Malte Rubach erinnert an die Schattenseiten einer veganen Ernährung. Neben Risiken für eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung kritisiert er den hohen Wasserbedarf dieser Ernährungsform. Dabei beruft er sich auf Untersuchungen des WWF, der für Deutschland einen um 50 Prozent höheren Wasserbedarf einer veganen im Vergleich zur aktuellen Mischkost mit tierischen Lebensmitteln errechnet habe. Diese Ernährung belaste daher aufgrund des hohen Importanteils pflanzlicher Lebensmittel v.a. die Exportländer, die bereits über knappe Wasserressourcen verfügten.
BayWa veröffentlicht Protein-Zukunftsbericht
Bereits Mitte der 2030er Jahre wird sich das Verhältnis zwischen konsumierten Tier- und Pflanzenprodukten in Richtung der pflanzlichen Alternativen verschoben haben. Dies geht aus dem ersten BayWa Protein Zukunftsbericht hervor. Die BayWa rechnet demnach damit, dass der Anteil an Flexitariern, Vegetariern und Veganern in der westlichen Welt weiter zunehmen wird. Um den weltweit steigenden Proteinbedarf der Konsumenten zu decken, nehmen sowohl das Angebot an proteinreichen Lebensmitteln als auch die Zahl der Proteinquellen im kommenden Jahrzehnt zu. Dabei werden sowohl tierische als auch pflanzenbasierte Produkte ihren Platz haben. Nach unserer Markteinschätzung stehen wir am Beginn einer pflanzlichen Revolution
, sagt Prof. Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG. Das starke Wachstum der Weltbevölkerung führt auch zu einem höheren Bedarf an Nahrungsmitteln. Um diesen Bedarf zu decken, werden alternative Proteinquellen in zehn, 20 Jahren eine noch wichtigere Rolle im Ernährungssystem spielen.
Aktuell mache der Krieg in der Ukraine sehr deutlich, was Versorgungssicherheit global bedeutet. Die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern seien durch den Ausfall der Ukraine als Getreidelieferant akut von Hunger bedroht.
Bioverband stelllt sich gegen Borchert-Empfehlungen
(c)SuS - Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) bleibt bei seiner bisherigen Position zur staatlichen Haltungskennzeichnung. Die Vorsitzende des Biospitzenverbandes, Tina Andres, erteilte gestern sowohl einer Differenzierung der Kennzeichnungsstufe für Stallhaltung ein Absage als auch einer Öffnung der Premiumstufe für konventionelle Betriebe. Damit distanziert sich der BÖLW von den aktualisierten Empfehlungen der Borchert-Kommission. Die Investitionen, die konventionelle Betriebe im Rahmen der Initiative Tierwohl für mehr Tierwohl geleistet haben, wären bei einer fehlenden Differenzierung damit Geld, was die Betriebe umsonst ausgegeben hätten.
Mit Depop-Repop in der Erfolgsspur
(c)SuS - Erwin van de Wolfshaar hat Ausdauer bewiesen: Ganze 14 Jahre kämpfte der heute 37-Jährige für die Baugenehmigung seiner 2100er-Sauenanlage in Aalten in der niederländischen Provinz Gelderland. Immerhin gab es nach sieben Jahren einen Teilerfolg und er konnte für die ersten 1000 Sauen bauen. Mit Depop-Repop kann man eine hochgesunde Sauenherde aufbauen. Zeitplan und Erfahrungen beschreibt der Ferkelerzeuger im Online-Portal unserer Verbandszeitschrift Schweinezucht und Schweinemast
Land.Schafft.Werte. mit neuen Beiträgen aus seiner WissensFabrik
Der Land.Schafft.Werte. e.V. hat in seiner WissensFabrik
drei neue Beiträge zu folgenden Themen online gestellt:
- Wie klimaschädlich ist die Landwirtschaft wirklich?
- Wie klimaschädlich ist die Futtermittelproduktion wirklich?
- Klimaschutz in der Landwirtschaft: Wie klimaschädlich sind Nutztierhaltung und Fleischkonsum?
Verarbeitung von Milch und Fleisch benötigte ausreichende und verlässliche Gasversorgung
Ohne eine ausreichende und verlässliche Gasversorgung kann die Milch unter Umständen nicht mehr verarbeitet werden
, mahnte Gregor Scheller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), anlässlich der Vorlage der Geschäftszahlen am Donnerstag in München. Da Milch eine leicht verderbliche Ware ist, müsste sie dann in großem Stil weggekippt werden. Es ist dringend erforderlich, eine verlässliche Energieversorgung der Molkereien sicherzustellen
, forderte Scheller. Der Umstieg von Gas auf Heizöl ist nicht nur aus Klimaerwägungen keine Option, auch die benötigten großen Mengen stellen die Betriebe vor Probleme. Durch steigende Tierwohlauflagen wird sich auch in der Milchviehhaltung der Strukturwandel verschärfen. Nach Schätzung des GVB verfügten von den 23.500 bayerischen Milchlieferanten noch etwa 9.500 über ganzjährige Anbindehaltung, die aufgrund von Auflagen des Einzelhandels immer weiter unter Druck gerät. Von diesen Betrieben dürften nur etwa 1.000 offen sein für Investitionen in die Laufstall- oder Kombinationshaltung.
Kommission registriert Europäische Bürgerinitiative zur Beendigung der Schlachtung von Tieren
Die Europäische Kommission hat am 27.04. beschlossen, die Europäische Bürgerinitiative End The Slaughter Age
(Schluss mit der Schlachtung von Tieren) zu registrieren. Die Organisatoren der Initiative fordern die Kommission auf, die Tierhaltung von den Tätigkeiten auszuschließen, die für Agrarsubventionen in Betracht kommen, und stattdessen ethische und ökologische Alternativen wie zelluläre Landwirtschaft und Pflanzenproteine aufzunehmen. Diese Bürgerinitiative erfüllt alle formalen Voraussetzungen und ist daher nach Auffassung der Kommission rechtlich zulässig. Sollte die Bürgerinitiative innerhalb eines Jahres eine Million Unterstützungsbekundungen aus mindestens sieben verschiedenen Mitgliedstaaten erhalten, muss die Kommission darauf reagieren. Sie kann dann selbst entscheiden, ob sie der Initiative nachkommen will oder nicht, muss ihre Entscheidung aber in jedem Fall begründen.