BRS News
Holzenkamp: „Bundesregierung muss Ernährungssicherung gewährleisten!“
Der Krieg gegen die Ukraine muss zu einer deutlichen Neujustierung der Agrarpolitik führen. Ernährungssicherung sehe ich ab sofort in einem geostrategischen Dreiklang mit Sicherheitspolitik und Energieversorgung.
Dies betont der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), Franz-Josef Holzenkamp, im Rahmen der heutigen Bilanz-Pressekonferenz in Berlin: Fakten statt Hörensagen, konkrete Hilfe statt unverbindliche Versprechen, Handeln statt Zögern. Das sind die Gebote der Stunde. Denn: Auch die Agrar- und Ernährungswirtschaft erlebt eine Zeitenwende.
Unfaire Handelspraktiken: Tätigkeitsbericht 2021 veröffentlicht – Übergangsfrist für Altverträge läuft ab
Seit Sommer 2021 ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) für die Durchsetzung des Verbots unlauterer Handelspraktiken in Deutschland zuständig. Nun liegt der erste Tätigkeitsbericht für das Jahr 2021 vor. Wenige Wochen nach Übernahme der Aufgabe ist bereits ein erstes Verfahren eingeleitet worden, das noch nicht abgeschlossen ist. Im Laufe der vergangenen Monate gingen zudem Hinweise auf Verstöße ein, woraufhin die BLE zu Jahresbeginn weitere Verfahren eingeleitet und Ermittlungen aufgenommen hat. Alle Verträge und Liefervereinbarungen zwischen Marktteilnehmern der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette, die seit Inkrafttreten des Agrarorganisationen- und Lieferkettengesetz (AgrarOLkG) am 9. Juni 2021 neu geschlossen wurden, müssen bereits die Vorgaben des Gesetzes einhalten. Bei Altverträgen wurde Unternehmen eine Übergangsfrist eingeräumt, die am 8. Juni 2022 endet.
Berichte über Landwirtschaft mit neuer Publikation: Betriebswirtschaftliche Auswirkungen der Düngeverordnung 2020
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in seiner Zeitschrift für Agrarpolitik und Landwirtschaft eine neue Publikationen zum Thema Betriebswirtschaftliche Auswirkungen der Düngeverordnung 2020: Erwerbsverlustkalkulationen und Prüfung auf Existenzgefährdung für fünf bayrische Betriebe
veröffentlicht. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Reglungen in den sogenannten roten Gebieten
. Es wurden Erwerbsverluste in fünf bayrischen Betrieben in unterschiedlichen Szenarien kalkuliert und die Implikationen für die wirtschaftliche Existenzfähigkeit der Betriebe überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere hochspezialisierte und intensiv wirtschaftende Landwirte auch aufgrund der wenigen Anpassungsmöglichkeiten mit hohen Erwerbsverlusten rechnen müssen. Die größten Schadenspositionen sind rückläufige Deckungsbeiträge der Produktionsverfahren, der Futterzukauf in Betrieben mit Tierhaltung, die möglicherweise notwendige Schaffung von Lagerkapazität für Wirtschaftsdünger sowie deren Abgabe und das Risiko des Totalausfalls infolge von Qualitätsverlusten im Gemüsebau.
Typisch Lüftung - Atemwegsinfektionen und Lüftungsfehler verstehen
Das Unternehmen Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH hat einen neuen Ratgeber Typisch Lüftung - Atemwegserkrankungen und Lüftungsfehler verstehen
herausgegeben. Die Lüftung hat Einfluss auf das Tierverhalten, Agressionen, Schwanzbeißen, die Tiergesundheit und letzlich auch auf die Leistung und damit auch auf die Wirtschaftlichkeit. Das Unternehmen hat mit der Broschüre einen guten Ratgeber herausgegeben, der die Ursachenforschung bei auffälligem Tierverhalten und wiederkehrenden Erkrankungen unterstützt und wertvolle Hilfe bei der Fehlersuche und der Optimierung bestehender Anlagen gibt. Die Broschüre ersetzt nicht den QS- und Tierwohl-Lüftungscheck und die Stallspezifische Berechnung von Lüftungsanlagen durch Lüftungsexperten. Die Werte gelten exemplarisch für einen typischen Standard-Stall. Sie können die 240-seitige Broschüre hier herunterladen.
Forschungsverbund trafo:agrar diskutiert Bedeutung von Nachhaltigkeit und Krieg für den Transformationsprozess der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen
Die Zukunft der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen stand am 09. März 2022 in der Paulinerkirche der Universität Göttingen im Mittelpunkt des Diskurses Transformation und keiner geht hin?
. Eingeladen hatte der Forschungsverbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) anlässlich seiner 3. Jahrestagung. Angesichts des aktuellen Kriegsgeschehens in der Ukraine wurden neben Fragestellungen zur Implementierung der Leitlinien der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) auch die Prioritäten von Versorgungssicherheit und Transformation diskutiert. Relativiert der Angriffskrieg in der Ukraine und die damit notwendige Versorgungssicherung die Umsetzung des nachhaltigkeitsorientierten Umbaus des Agrar- und Ernährungswirtschaft? Ist Transformation nur eine Beschäftigung für Friedenszeiten? Was passiert mit den Höfen, wenn der große Wurf, den Borchert- und Zukunftskommission vorschlagen nicht gelingt? Wie können wir in unserer Gesellschaft nachhaltige Produktions- und Konsumstrukturen etablieren und welche Schritte braucht es dazu?
Diese und weitere Leitfragen wurden mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Landwirtschaft, Wirtschaft und Naturschutz und 179 virtuell zugeschalteten Gästen diskutiert.
Russlands Einmarsch in der Ukraine - Auswirkungen auf die Getreidemärkte und die Ernährungssicherheit
Der russische Einmarsch in die Ukraine wird immense Folgen für Millionen von Ukrainern, für die Sicherheit in Europa und für die Energiemärkte, aber auch für die Agrarmärkte und die weltweite Ernährungssicherheit haben
. Zu diesem Ergebnis kommt eine Bewertung des Göttinger Agrarökonom Prof. Dr. Stephan von Cramon-Taubadel. Der Rückgang der Getreideexporte aus der Schwarzmeerregion stelle keine Bedrohung für die Ernährungssicherheit in Ländern mit hohem Einkommen wie Deutschland dar. Die Inflation der Lebensmittelpreise werde zunehmen, schätzt der Experte. Auch wenn die die meisten Haushalte das verkraften können, und einkommensschwachen Haushalten, die das nicht können, kann gezielte Sozialhilfe gewährt werden. Die Situation in einkommensschwachen, importabhängigen Ländern sei jedoch katastrophal. Vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine war der Hunger wieder auf dem Vormarsch; zunehmende Getreideknappheit und hohe Preise bedrohen die Ernährungssicherheit von Hunderten von Millionen Menschen, insbesondere in Afrika und Südostasien. Der Agrarökonom glaubt auch, dass der russische Diktator die Situation nutzen werde, um den Westen zu diskreditieren und Zwietracht zu säen.
Lallemand Animal Nutrition: Online-Seminar zu Faser in der Schweinefütterung"
Die Fa. Lallemand Animal Nutrition lädt zum zweiteiligen Online-Seminar Optimierter Einsatz der Faser in der Schweinefütterung
ein. Der erste Teil am 17. März 2022 um 9 Uhr informiert über die Grenzen der Fasernutzung im Schweinefutter, den Einfluss verdaulicher Faser im Darm und deren Fermentation durch fibrolytische Bakterien. Er gibt einen Überblick über die Sensibilität der Zusammensetzung der Mikrobiota im Darm und warum der Einsatz der Lebendhefe S.c. boulardii diese positiv beeinflussen und somit die Verdaulichkeit verbessern soll.
LBV-Fachtagung Schwein "In Zukunft noch mehr Tierwohl – wo sind die Kunden?"
Der Landesbauernverband Baden-Württemberg lädt am 18.03. von 10.00 - 12.00 Uhr zu einer Online-Fachtagung Schwein zum Thema In Zukunft noch mehr Tierwohl – wo sind die Kunden?
ein. Wie sollen sich die Tierhalter auf den Umbau der Tierhaltung vorbereiten? In der LBV-Fachtagung geht es darum, wer weitere potentielle Kunden für Tierwohlfleisch sein können und was deren Erwartungen an die Produzenten sind. Betriebswirtschaftliche Voraussetzungen für höhere Tierwohlstandards werden aufgezeigt.
Verbändegemeinschaft fordert Faire Preise für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Betriebe
Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), das European Milk Board (EMB) und das MEG Milch Board haben am 10.03. ihr neues Eckpunktepapier Preise für unsere Agrarprodukte, die eine wirtschaftlich nachhaltige Weiterentwicklung unserer Betriebe ermöglichen
an die Agrarministerinnen und -minister von Bund und Ländern geschickt. Die Verbändegemeinschaft fordert in ihrem Brief die Agrarministerinnen und -minister auf, die anstehende Agrarministerkonferenz Ende März zu nutzen, um die Umsetzung der gemeinsamen Forderungen einzuleiten. Die Verbände verweisen im Eckpunktepapier auf die unzureichende Marktstellung der Erzeugerinnen und Erzeuger in der Wertschöpfungskette, die dauerhaft viel zu niedrige Preise für die tierhaltenden Betriebe bedeutet. Im Schweine- und im Milchsektor ist trotz der aktuell höheren Preise eine gewinnbringende Produktion nach wie vor nicht möglich, da auch die Produktionskosten exorbitant gestiegen sind.
Nachruf: Hans-Ludwig Daniels – Gründer der Deutschen PIG gestorben
PIC Deutschland GmbH, 10.03.2022 - Am 4. März ist der Gründer und langjährige Geschäftsführer der PIC Deutschland GmbH, Hans-Ludwig Daniels im 95. Lebensjahr verstorben. Hans-Ludwig Daniels war 20 Jahre lang Geschäftsführer des Unternehmens. Unter seiner Führung wurde die Deutsche PIG, später PIC Deutschland, zu einem der führenden Schweinezuchtunternehmen Deutschlands. Vor 50 Jahren erkannte er gemeinsam mit zwei Mitstreitern bereits die Vorteile der Hybridzucht für ein modernes Schwein. 1970 importierte er mit Unterstützung der Firma HAKRA die ersten Camborough®-Sauen aus England. Zu der Zeit konnte sich kaum ein Landwirt etwas unter einem Hybridschwein
vorstellen und dementsprechend auch nichts unter dem Namen Camborough®. Es bedurfte gerade in der Anfangszeit viel Arbeit und Überzeugungskraft, den Kunden die Vorteile der Hybridschweine, in einem hygienisch geschlossenen System erzeugt und züchterisch den ökonomischen Bedürfnissen der modernen Landwirtschaft angepasst, zu vermitteln,
stellte er 1992 bei seinem Ausscheiden rückblickend fest. Auch nach seinem aktiven Berufsleben hat er sich weiter für die PIC engagiert, insbesondere in Osteuropa. Später stieg er zudem in die Jungsauen-Vermehrung und Ferkelproduktion ein.