BRS News

15.12.2021

Landwirtschaft und Ampelkoalition: Welche Veränderungen sind zu erwarten?

Am 24. November, und damit siebeneinhalb Wochen nach der Bundestagswahl, hat die neue Bundesregierung ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Er enthält eine Reihe von konkreten Zielen und viele vage umrissene Vorhaben. In Deutschland soll ab dem Jahr 2022 – mit dem (wohl eher langfristigen) Ziel von EU-weit einheitlichen Standards – eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung eingeführt und von einer umfassenden Herkunftskennzeichnung begleitet werden. Angedacht ist, die Landwirte bei dem Umbau hin zu einer artgerechten Nutztierhaltung zu unterstützen. Angestrebt wird die Entwicklung eines durch die Marktteilnehmer getragenen finanziellen Systems, mit dessen Einnahmen die laufenden Kosten der landwirtschaftlichen Betriebe ausgeglichen und Investitionen gefördert werden sollen. Mittels einer noch aufzubauenden Verbraucher-Informationskampagne soll dieser Umbau der Tierhaltung zu mehr Tiergerechtheit begleitet werden. All das bleibt ebenfalls vergleichsweise vage.

 
15.12.2021

Innovative Düngeverfahren: Weniger Emissionen bei Gülle-Düngung wachsender Bestände

Bis zu 55 Prozent weniger Ammoniak-Emissionen durch innovative Methoden: Wirtschaftsdünger, wie Gülle oder Gärreste aus Biogasanlagen ließen sich erheblich umweltschonender auf die Äcker und Wiesen ausbringen. Das zeigen erste Ergebnisse eines Verbundprojekts mit Beteiligung der Universität Hohenheim in Stuttgart. Das Projekt nimmt ein Problem ins Visier, das die Düngeverordnung von 2017 sowie deren Novelle von 2020 noch verschärft hat, da verstärkt bereits bewachsene Felder gedüngt werden, bei denen der Dünger nicht in den Boden eingearbeitet werden kann. Für das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit etwa 1,7 Millionen Euro geförderte Verbundprojekt erhält Dr. Reiner Ruser vom Fachgebiet Düngung und Bodenstoffhaushalt der Universität gut 360.000 Euro an Fördermitteln. Das macht es dort zu einem Schwergewicht der Forschung.

 
14.12.2021

Dem Stress im Stall auf der Spur

Verbessertes Tierwohl und optimale Haltungsbedingungen unserer Nutztiere haben eine immer größere gesellschaftliche Bedeutung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsinstitutes für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf waren auf der Suche nach schonenderen, minimal-invasiven Methoden zum Nachweis von Langzeitstress bei Nutztieren erfolgreich. In einem von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Verbundprojekt, zusammen mit dem Friedrich-Loeffler-Institut für Tierschutz und Tierhaltung (FLI-ITT) Celle (Niedersachsen), konnten die Forschenden die Bestimmung von Glukokortikoid-Biomarkern zum retrospektiven Nachweis von Langzeitbelastungen weiterentwickeln. Grundlage ist die Bestimmung der Stresshormone Cortisol in Haarproben von Rindern und Schweinen sowie Corticosteron in Federn von Hühnern und Puten.

 
14.12.2021

Rote Gebiete in Niedersachsen - Ausweisung verstehen

Die AVV GeA, die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung von mit Nitrat belasteten und eutrophierten Gebieten, regelt das Ausweisungsverfahren von mit Nitrat belasteten, roten Gebieten, sowie von eutrophierten, gelben Gebieten. Die Regelungen gelten bundesweit und wurden am 20.11.2020 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht. Da die Zentrale Ansprechstelle Landesdüngeverordnung (ZALD) des Landes Niedersachsen, immer wieder Anfragen zum Vorgehen der Gebietsausweisung der roten Gebiete erreichen, hat sie den Ausweisungsvorgang nun in einer Veröffentlichung umfassend erläutern.

 
13.12.2021

Wissenschaftlern gelingt Durchbruch bei Gen-Editierung

AgE - Wissenschaftler aus Großbritannien haben einen Durchbruch bei der Gen-Editierung erzielt und erstmals mit 100-prozentiger Trefferquote eingeschlechtliche Mäusewürfe erzeugt. Nach Ansicht der Forscher von der Universität Kent und dem Francis-Crick-Institut könnte eine solche genbasierte Methode zur Kontrolle des Geschlechts der Nachkommen neben dem Einsatz in der wissenschaftlichen Forschung auch Einsatzmöglichkeiten in der Landwirtschaft eröffnen und die Tötung von Tieren künftig drastisch reduzieren.

 
13.12.2021

Mehr als 100.000 gegen Geruch geimpfte Eber überzeugen

Es ist der Ebergeruch, den manche Verbraucher verstärkt wahrnehmen, wenn dieses Fleisch zubereitet wird. Dieser wird als unangenehm empfunden, sodass sich unkastrierte Eber schlechter vermarkten ließen. Schweinehalter suchten deshalb mit dem Verbot der betäubungslosen Kastration 2018 nach Alternativen. Dazu wurde vor zwei Jahren das Projekt 100.000 Improvac-Schweine ins Leben gerufen, bei dem über 170Schweinehalter teilnahmen. Bei einer digitalen Sitzung stellten sie ein erstes Zwischenfazit vor, teilt der Landvolk-Pressdienst mit.

 
13.12.2021

Landwirtschaftsministerium unterstützt Jägerschaft bei der Wildvermarktung und der ASP-Prävention

Die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wird durch eine verstärkte Bejagung der Wildschweine verhindert. Dafür braucht es zusätzliche Kühlkapazitäten, in denen die erlegten Tiere bis zur Vermarktung hygienisch gelagert werden können. Das Landwirtschaftsministerium fördert auf Antrag des Landesjagdverbandes die Anschaffung von sieben zusätzlichen Kühlcontainern mit 188.000 Euro aus der Jagdabgabe. Für nicht verwertbare Wildschweine besteht zudem die Möglichkeit, eine Abgabeprämie in Anspruch zu nehmen. Ein zusätzlicher Abrechnungstermin mit dem früheren Stichtag 30. September 2021 wird eingerichtet.

 
13.12.2021

E-Learning-Kurse zur Antibiotikaminimierung im Stall

Das Online-Fortbildungsportal VetMAB bietet E-Learning-Kurse zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung an. Landwirte und Tierärzte können sich in 18 Kursen mit mehr als 50 Lerneinheiten online fortbilden. Anerkannte Referenten geben Management-Tipps, die sich in den Stallalltag mit Rind, Schwein und Geflügel integrieren lassen.

 
13.12.2021

QS hat Rückverfolgbarkeit von Fleisch und Fleischwaren getestet

Die QS Qualität und Sicherheit GmbH hat auch in diesem Jahr die Rückverfolgbarkeit von Fleisch und Fleischwaren geprüft – von der Ladentheke bis zum Futtermittel. Dazu gehörten Produkte aus den Bereichen Rind, Schwein und Geflügel, wie Entrecôte und Rumpsteak, Putenschnitzel, Schweine-Minutensteaks sowie -Geschnetzeltes. Innerhalb der angegebenen Fristen konnte die Herkunft aller Produkte über die gesamte Wertschöpfungskette lückenlos zurückverfolgt werden. Die Lebensmittelproduktion im QS-System funktioniert zuverlässig. Alle Beteiligten der teilweise sehr verzweigten Warenströme innerhalb der Kette tragen ihren Teil dazu bei, dass man sich auf das System verlassen kann, fasst Geschäftsführer Dr. Alexander Hinrichs zusammen.

 
13.12.2021

Uni Göttingen sucht wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in (w/m/d) für Forschungsprojekt "InnoRind"

Am Lehrstuhl der Professur Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte der Georg-August-Universität Göttingen ist, vorbehaltlich der Mittelbewilligung durch den Drittmittelgeber, zum 01.02.2022 die Stelle als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in (m/w/d) im transdisziplinären Forschungsprojekt Innovationsnetzwerk Rind – zukunftsfähige Rinderhaltung in Deutschland unter Berücksichtigung von Tierwohl, Umweltwirkungen und gesellschaftlicher Akzeptanz (InnoRind). mit 50 % der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit (zzt. 19,90 Stunden/Woche) befristet für die Dauer von 36 Monaten zu besetzen. Die Stelle bietet die Möglichkeit zur Promotion.