BRS News
Erstmals Fall von Afrikanischer Schweinepest in rheinland-pfälzischem Hausschweinbestand
In Rheinland-Pfalz ist erstmals der Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Hausschwein nachgewiesen worden. Das hat die Überprüfung einer positiven A-Probe durch das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) ergeben. Betroffen ist ein Kleinstbetrieb in Gerolsheim (Kreis Bad Dürkheim). Die Blutprobe mit dem mutmaßlichen ASP-Erreger war von einem verendeten Schwein vom Landesuntersuchungsamt untersucht und dann zum FLI weitergeleitet worden, um den Verdachtsfall abzuklären.
Der erste Fall von ASP bei Wildschweinen in Rheinland-Pfalz war am 9. Juli in Gimbsheim im Landkreis Alzey-Worms festgestellt worden. Bislang waren in Rheinland-Pfalz ausschließlich Wildschweine betroffen. Aktuell gibt es in den Kreisen Alzey-Worms und dem Kreis Mainz-Bingen insgesamt 34 ASP-Fälle bei Wildschweinen.
ASP: Brandenburg erhöht Bachenprämie
Das Brandenburger Agrarministerium gewährt auch im Jagdjahr 2024/25 die Bachenprämie zur weiteren Unterstützung der Jägerinnen und Jäger und erhöht diese von 80 Euro auf 100 Euro für jede erlegte, mindestens einjährige Bache. Gleichzeitig wird der Geltungsbereich der Bachenprämie auf die gesamten Landkreise ausgeweitet, in denen sich ASP-Sperrzonen befinden. Im gleichen Geltungsbereich wird zukünftig auch die sogenannte Abgabeprämie gewährt. Diese wurde unmittelbar nach dem ersten ASP-Ausbruch als Anreiz zur intensiven Schwarzwildbejagung in den Restriktionszonen eingeführt, da die Vermarktung von Wildschweinfleisch aus seuchenhygienischen Gründen erschwert und aufwändig ist. Für ein erlegtes, aber nicht vermarktungsfähiges Stück Schwarzwild, dass an einer offiziellen Wildsammelstelle abgegeben wird, können die Jagdausübungsberechtigten eine Abgabeprämie in Höhe von 50 Euro beantragen. Die Auszahlung der Einzelprämien an die jeweiligen Antragstellenden erfolgt durch die zuständige untere Jagdbehörde. Die Antragsunterlagen sind dort spätestens bis zum 30. April 2025 einzureichen.
Wissenschaftliche Empfehlung vs. Praxis: Aminosäurengehalte im Schweinefutter
Ab der Mittelmast liegen die Aminosäurengehalte im Schweinefutter häufig über den wissenschaftlichen Empfehlungen der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie, die auch als Basis für die Rationsempfehlungen der Landwirtschaftskammer Niedersachen herangezogen werden. In der Leistungsprüfungsanstalt Quakenbrück wurden deshalb in einem Fütterungsversuch solche praxisüblichen Rationen mit höheren Aminosäurengehalten mit Rationen verglichen, die nach den Empfehlungen der LWK Niedersachen erstellt wurden. Es zeigte sich, dass bei hohen Futteraufnahmen die Gehalte an Aminosäuren merklich gesenkt werden können. Dadurch lassen sich Futterkosten sparen, Nährstoffausscheidungen senken und eine bedarfsgerechte Versorgung ist immer noch gewährleistet. Der gesamten Versuchsaufbau wurde in einem aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag von Dipl.-Ing. agr. Andrea Meyer, Futterberatungsdienst e.V., und Dipl.-Ing. agr. Wolfgang Vogt, Leiter LPA Quakenbrück veröffentlicht.
Die neue SuS 4/2024 ist da
Die aktuelle Ausgabe der BRS-Verbandszeitschrift Schweinezucht und Schweinemast
(SuS 3/2024) ist erschienen, u.a. mit Informationen zu folgenden Themen:
- Tierhaltung: Schafft Chancengleichheit!
- Tierwohldebatte: Viel Unsicherheit
- Haltungsauflagen: Europameister Deutschland
- Interview:"Tierschutzgesetz bringt uns fachlich nicht weiter!"
- Influenza: Subtypen sind die Sorgenkinder
- Klauen behandeln, bevor es chronisch wird
- Russen knacken den chinesischen Markt
- Familie Beutner:"Wir ernten 90 Prozent des Stroms vom Dach"
- Interview: Mc Donald’s setzt auf Tierwohl-Burger
- Aminosäuren: Zulagen stärken das Immunsystem
- Larven ins Schweinefutter?
- Rechnungen: Künftig nur noch elektronisch
- Lohnt sich Pauschalieren noch?
- Interview: Bald PRRS-resistente Schweine in den USA
Umfrage: 40 Prozent der Haushalte wollen Fleisch „Made in Germany“
Wie Ergebnisse des aktuellen Vion Consumer Monitor, einer repräsentativen GfK-Umfrage im März-April 2024, zeigen, lehnen 38 Prozent aller Haushalte bewusst Fleisch ab, das nicht aus Deutschland stammt. Regionalität spielt in allen Bundesländern eine überdurchschnittlich große Rolle, jedoch wollen nur 61 Prozent der Befragten mehr dafür zahlen wollen. Gute Qualität
ist das wichtigste Kaufkriterium aller fleischkaufenden Haushalte in Deutschland gefolgt von Frische der Produkte
und Gutes Preis-Leistungsverhältnis
.Transparenz ist dabei weiterhin wichtig: 65 Prozent aller Haushalte bevorzugen Fleisch, das nachhaltig produziert wurde. Und 60 Prozent der Deutschen wünschen beim Fleischkauf Informationen zur Haltung der Tiere.
Publikation "Fleischwissen. Zur Verdinglichung des Lebendigen in globalisierten Märkten"
Zum Abschluss des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten und von der Universiät Regensburg durchgeführten Verbundprojekts Verdinglichung des Lebendigen: Fleisch als Kulturgut
wurde der Sammelband Fleischwissen. Zur Verdinglichung des Lebendigen in globalisierten Märkten
von Professor Dr. Gunther Hirschfelder, Professur für Vergleichende Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg (UR), und einem Team von Wissenschaftler*innen aus Regensburg, Dortmund, Fulda, Bonn und Berlin herausgegeben. Die Publikation beschäftigt sich u.a. mit den Fragen, wann Tiere zu Dingen wurden und welche historisch gewachsene Logik hinter Fleischproduktion und Fleischkonsum steht. Mit der Publikation soll das komplexe Wissen um Fleisch gebündelt und für aktuelle gesellschaftliche Aushandlungsprozesse verfügbar gemacht werden.
R+V erwartet Millionenschäden durch Tierseuchen
Blauzungenkrankheit, Afrikanische Schweinepest und Vogelgrippe: In Deutschland grassieren gleich mehrere Tierseuchen. Der landwirtschaftliche Tierversicherer R+V rechnet mit Schäden in Millionenhöhe.
Agrarbündnis: Der Wandel der Arbeitswelt und die Suche nach „Guter Arbeit” in der Landwirtschaft
Schaut man auf die konkrete Arbeitserledigung, ist festzustellen, dass in Deutschland inzwischen die Anzahl der abhängig Beschäftigten die Zahl der Familienangehörigen übertrifft. Auch die Rechtsformen werden vielfältiger. Aber nicht nur auf den Höfen ändert sich etwas, sondern auch in den Köpfen: Die junge Generation hat andere Vorstellungen und Ansprüche an die Qualität der Arbeit als die vorhergehenden – sowohl bei den Betriebsleiter:innen als auch bei den abhängig Beschäftigten. Auch in der Landwirtschaft spielt die work life balance zunehmend eine Rolle, das traditionelle bäuerliche Arbeitsethos verändert sich. Das Agrarbündnis möchte mit der Veranstaltung diese Entwicklung sichtbar machen. Der Stand der Diskussion wird sich an die Praxis, die Wissenschaft, die Politik und alle Interessierten richten.
Kuh-Kalb-Bindung: Verbraucherzielgruppen für Produkte aus Kuh-Kalb-Kontakt-Systemen in der Milchviehhaltung
Die Kooperation milchtrends.de, bestehend aus der Agrarökonomie der Georg-August-Universität Göttingen und dem Thünen-Instituts Braunschweig, hat im August das Trendthema Der Wert der Kuh-Kalb-Bindung: Entschlüsselung von Verbraucherzielgruppen für Produkte aus Kuh-Kalb-Kontakt-Systemen in der Milchviehhaltung
veröffentlicht. Das Wohlergehen von Nutztieren wird in der Öffentlichkeit zunehmend kritisiert. In der Milchviehhaltung werden insbesondere die frühe Trennung von Kuh und Kalb und die anschließende Einzelhaltung von Kälbern kritisch betrachtet, u.a. wegen der vermuteten emotionalen Folgen der Trennung für Kühe und Kälber. In den Untersuchungen von Flora von Steimker, Dr. Sarah Kühl und Therese Löbbert wurden Verbraucher zur Akzeptanz unterschiedlicher Kälberaufzuchtsysteme befragt.
Kein belastetes Stroh an Schweine verfüttern
Die feuchte Witterung beeinträchtigt die Strohqualität und lässt erhöhte Gehalte an Pilzen, Mykotoxinen oder auch Erdanhaftungen erwarten. Da die Bedeutung von Stroh als Einstreu, Futtermittel und Beschäftigungsmaterial weiter zunimmt, ist ein guter Hygienestatus umso wichtiger für die Tiergesundheit. Muffiges, staubiges, graues oder klammes Stroh ist ein Anzeichen schlechter Qualität und stellt ein hohes Risiko für die Tiergesundheit dar.