BRS News

20.08.2024

EU-Agrarpolitik: Umgestaltung der Agrarsubventionen beeinflusst Verhältnis der Landwirt*innen zum Staat

Agrarpolitologen der Humboldt-Universität zeigen in einer Fallstudie, welche Folgen die Anpassungen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU für die Rolle von Agrarbetrieben in der Gesellschaft haben. In der Studie, die sich auf die aktuelle GAP-Förderperiode von 2023 bis 2027 bezieht, verdeutlichen die Wissenschaftler, dass diese Anpassungen die Rolle von Landwirt*innen in der Gesellschaft und ihr Verhältnis zum Staat verändert haben. Die Forschungsergebnisse sollen auch einen neuen Erklärungsansatz für die heftige Unzufriedenheit von Landwirt*innen mit der Agrarpolitik liefern, die zum Jahreswechsel 2023/24 zu einer Welle von Bauernprotesten führte.

 
20.08.2024

Bestimmung eines Ammoniak-Emissionsfaktors in der Schweinemast bei sehr stark N/P reduzierter Fütterung

An der ehemaligen Leistungsprüfungsanstalt für Schweine der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Quakenbrück-Vehr wurden von Oktober 2020 bis September 2022 Untersuchungen zur Bestimmung eines Ammoniak-Emissionsfaktors in der Schweinemast bei sehr stark N/P reduzierter Fütterung durchgeführt. Da die TA Luft zur Zeit keinen Ammoniak-Emissionsfaktor für die sehr stark N/P-reduzierte Fütterung in der konventionellen Schweinemast ausweist, hatte die Untersuchung die Ableitung eines solchen Emissionsfaktors auf Grundlage standardisierter Messverfahren zum Ziel.

 
20.08.2024

Massiven Flächenverbrauch über das Gesetz zur Stärkung der integrierten Stadtentwicklung stoppen

Am Donnerstag (15. August 2024) veröffentlichte das Ministerium für Landwirtschaft, Ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) einen vom Statistikamt Nord (StaNord) ausgewerteten Kauf- und Pachtpreisspiegel. Hierdurch soll mehr Transparenz auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt hergestellt werden, heißt es in einer Pressemeldung des Bauernverbandes Schleswig-Holstein. Dass landwirtschaftliche Nutzflächen begrenzt sind, spiegelt sich weiterhin in der Entwicklung der Kaufpreise für Ackerflächen und Dauergrünland in Schleswig-Holstein wider. Während Ackerland in der Vorperiode (2021/2022) noch 41.762 Euro pro Hektar gekostet hat, ist der Preis 2022/2023 landesweit um 9,4 Prozent auf insgesamt 45.679 Euro pro Hektar gestiegen.

Erstmals sind auch die Pachtpreise für Ackerflächen und Dauergrünland gegenüber der Vorperiode landesweit erkennbar gestiegen. So nahmen die Pachtpreise für Dauergrünland um rund 3,2 Prozent (346 Euro pro Hektar) und für Ackerflächen um 1,8 Prozent (573 Euro pro Hektar) zu. Über das Gesetz zur Stärkung der integrierten Stadtentwicklung könnte man diesen Flächenverbrauch stoppen - wenn man wollte.

 
19.08.2024

Moderne Ernährungswissenschaften betrachten nicht Einzelnährstoffe, sondern die Nährstoffmatrix eines Lebensmittels

In der Vergangenheit war es üblich, eine gesunde Ernährung am Nährstoffbedarf der für den Menschen wichtigsten Nährstoffe auszurichten. In dieser Zeit entstand die sog. Astronautennahrung oder die sog. Nährwertampel. Sie führte zu einem Lebensmittelsystem, das nach Algorithem Lebensmittel kreiiert, die teilweise weit über den Bedarf hinaus mit Vitaminen, Aminosäuren und Makronährstoffen angereichert wurden. Dabei wussten wir schon damals: eine ausgewogene Mischkost braucht keine Zusatzstoffe. Das Konzept der Nahrungsmatrix zeigt, dass Nahrung mehr ist als die Summe ihrer Nährstoffe. Möglicherweise wird dies dazu führen, dass die Empfehlung für den Verzehr fettarmer Produkte überarbeitet werden muss.

 
19.08.2024

Verzicht auf Schwanzkürzen kann Tierleid u.U. verstärken

Prof. Dr. Dr. h.c. Zygmunt Pejsak, Leiter des Instituts für Veterinärmedizin an der polnischen Universität Krakow (JU-AU) wirbt für die Erlaubnis, auch künftig Ferkelschwänze innerhalb der ersten drei Lebenstage kupieren zu dürfen, wenn eine betriebliche Risikobewertung eine hohe Wahrscheinlichkeit von Kannibalismus erwarten lässt.

In großen Schweineproduktionsbetrieben, z. B. in Dänemark, Spanien und den Niederlanden, sind 2-5 % der Mastschweine von Schwanzbeißen betroffen. In Polen wird Schwanz- oder Ohrenbeißen in etwa 43 % der Zucht- und Mastbetriebe beobachtet. Die Zusammenstellung der Daten aus den EU-Ländern (EFSA) lässt den Schluss zu, dass das Problem des Schwanzbeißens in 30-70 % der Betriebe auftritt und bei ca. 5 % der Tiere zu Schwanzverletzungen führt.

Pejsak hat die Befürchtung, dass die politische Durchsetzung gesellschaftlich gewünschter Produktionstechniken u.U. zu mehr Tierleid führen kann.

 
19.08.2024

Initiative Tierwohl ab 2025

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Die heiße Phase zur Vorbereitung für die ITW ab 2025 ist in vollem Gange. Ab sofort finden Sie das überarbeitete Programmhandbuch (Kriterienkataloge, Erläuterungen, Teilnahmebedingungen und Prüfsystematik) auf unserer Webseite im Download-Bereich. In einem Fragenkatalog sind Antworten auf viele Fragen rund um die neuen Bedingungen zusammengefasst.

Wichtig zu wissen: Es handelt sich nicht um eine neue Programmphase, sondern um eine Revision der Kriterien und Teilnahmebedingungen. Das bedeutet, bereits teilnehmende Betriebe müssen sich nicht neu anmelden, um weiter teilzunehmen. Sollten die Änderungen der Anforderungen für bereits teilnehmende Betriebe nicht umsetzbar sein, kann die Teilnahme an der ITW mit einer Frist von 3 Monaten jederzeit gekündigt werden. (Hinweis: Die Pflicht zu der Durchführung eines abschließenden Programmaudits bleibt dabei bestehen.)

 
19.08.2024

Strom aus Biomasse künftig wieder förderfähig?

Viele Biogasanlagenbetreiber, die vor Jahren in die geförderte Stromerzeugung aus Biomasse eingestiegen sind, stehen aktuell vor einem Dilemma. Ihnen droht nach Ende der 20-jährigen Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) das Aus, informiert Norbert Lehmann für agrarheute (19.08.2024). Angeblich steht erneuerbare Energie aus Biomasse bei Wirtschaftsminister Robert Habeck wieder hoch im Kurs. Er plane ein Maßnahmenpaket für Strom aus Biomasse - aber nur zu bestimmten Tageszeiten.

 
19.08.2024

Gesetz zur Stärkung der integrierten Stadtentwicklung nutzen, um Regelungslücken für mehr Tierwohlinvestionen zu schließen

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat einen Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der integrierten Stadtentwicklung vorgelegt. Dieses Gesetz berührt auch das BauGB. Ziel ist es, Maßnahmen aus dem Pakt für Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung sowie Ziele der Wachstumsinitiative – neue wirtschaftliche Dynamik für Deutschland umzusetzen. Für den BRS ist die Landwirtschaft eine Schlüsselbranche für die Ernährungssicherung in Deutschland, der Priorität einzuräumen ist. Der BRS hat daher eine Stellungnahme eingereicht. Der BRS hofft, dass das Ministerium die Novelle endlich nutzt, um auch Investitionen in tierwohlgerechtere Ställe zu erleichtern.

 
19.08.2024

Minitube: Präzise und schnelle Kontrolle der Spermaqualität im Sauenbetrieb

MinitubeAndroscope

Die Minitüb GmbH informiert in einer Pressemeldung über das AndroScope, ein kompaktes und mobiles computergestütztes Sperma-Analyse-System (CASA). Die Qualitätskontrolle des Spermas ist für die Bestimmung der potenziellen Fruchtbarkeit unerlässlich. Hierbei sind die Motilität und die Konzentration der Spermien die wichtigsten Parameter für die Kontrolle der Qualität der Spermadosis. Laut der Presseinformation analysiert und dokumentiert AndroScope sowohl die Motilität als auch die Konzentration in weniger als 2 Minuten.

 
19.08.2024

Umbau der Tierhaltung: Wunsch und Wirklichkeit

hib - Der Umbau der Schweinehaltung ist Thema der Antwort der Bundesregierung (20/12507) auf eine Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke (20/12345), Danach sind für den Umbau der Tierhaltung im Bundeshaushalt 2024 mit Finanzplanung bis 2027 insgesamt 875 Millionen Euro eingeplant. Davon entfallen auf das laufende Jahr laut Vorlage 150 Millionen Euro und auf das kommende Jahr 200 Millionen Euro sowie auf das Jahr 2026 300 Millionen Euro und auf das Folgejahr 225 Millionen Euro. Um Planungssicherheit für die Betriebe sicherzustellen, seien weitere 125 Millionen Euro in Form von Verpflichtungsermächtigungen im Haushalt 2024 für die Jahre 2028 bis 2033 ausgebracht worden.