BRS News
EFSA-Gutachten: Antibiotikaresistenz und die Umgebung der Lebensmittelproduktion: Quellen und Kontrollmöglichkeiten
Zum ersten Mal haben Sachverständige der EFSA die Rolle von Umgebungen der Lebensmittelproduktion bei der Entstehung und Verbreitung von Antibiotikaresistenz (AMR) bewertet. Sie identifizierten die Hauptquellen von AMR-Bakterien und -Genen, wenngleich die aktuellen Daten keine Quantifizierung des spezifischen Beitrags ermöglichen, den jede von ihnen zu diesem globalen Problem leistet. Düngemittel aus Fäkalien, die Bewässerung und Wasser sind laut EFSA die wichtigsten Quellen von AMR in pflanzlichen Lebensmitteln und/oder in der Aquakultur. Bei der Landtierproduktion sind Futter, Mensch, Wasser, Luft oder Staub, Boden, Wildtiere, Nagetiere, Arthropoden und Ausrüstung potenzielle Quellen. Maßnahmen zur Begrenzung des Auftretens und der Verbreitung von Resistenzen in Umgebungen der Lebensmittelproduktion umfassen die Verringerung der durch Fäkalien hervorgerufenen mikrobiellen Verunreinigung von Düngemitteln, Wasser und Futtermitteln sowie die Anwendung guter Hygienepraxis. Potenzielle AMR-spezifische Abhilfemaßnahmen befinden sich in einem frühen Entwicklungsstadium. Es wurden viele Datenlücken in Bezug auf Quellen und Relevanz der Übertragungswege, die Vielfalt antibiotika-resistenter Bakterien und Gene sowie der Wirksamkeit von Minderungsmaßnahmen identifiziert. Daher halten die Wissenschaftler weitere repräsentative epidemiologische Studien zu AMR und ihrer wirksamen Kontrolle in Lebensmittelproduktionsumgebungen auf EU-Ebene für dringend erforderlich und gaben Empfehlungen zu vorrangige Forschungsbereiche ab.
PIC führt Premium-Kategorie für Endstufeneber ein
Wie die PIC Deutschland GmbH in einer Pressemeldung mitteilt, führt das Unternehmen ab 1. Juli 2021 die Premium-Kategorie PICProfitMax für den PIC408 ein. Vor rund zehn Jahren hat PIC das erste Mehrwerteber-Programm auf den deutschen Markt gebracht, das 2014 aktualisiert wurde und seitdem unter dem Namen PICProfitPlus etabliert ist. Der PIC-Index reflektiert das genetische Potential eines PIC-Endstufenebers. Herzstück von ProfitPlus und ProfitMax ist PIC’s Index, in dem die wirtschaftlich relevanten und messbaren Merkmale berücksichtigt sind. Jedes Einzelmerkmal wird anhand seines ökonomischen Wertes gewichtet und trägt so proportional zum Gesamtindex und somit zum genetischen Wert eines Ebers bei. Nachkommen von höher-indexigen Ebern liefern ein höheres Gewinnpotential: Mehr Qualität bei geringeren Kosten. PICProfitMax-Eber repräsentieren bei einem durchschnittlichen Index von 143 Punkten die Top 4,5% der Population
, so das Unternehmen.
Wie sieht die Rinderhaltung der Zukunft aus?
Seit Mai dieses Jahres fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Verbundvorhaben InnoRind - zukunftsfähige Rinderhaltung in Deutschland unter Berücksichtigung von Tierwohl, Umweltwirkungen und gesellschaftlicher Akzeptanz
an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen unter anderem die Aufzucht von Kälbern und Jungrindern und der Haltung von Mast- und Milchrindern. Unter der Leitung von Professor Georg Thaller von der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät wurden die Kompetenzen im Bereich der Nutztierhaltung in Deutschland in einem deutschlandweiten Innovationsnetzwerk zur Rinderhaltung gebündelt. Die Aufgabe des Netzwerks besteht darin den Status quo der deutschen Rinderhaltung zu ermitteln, um Verbesserungspotentiale zu erkennen und die Umsetzung der Verbesserungen auf den Versuchsbetrieben zu planen.
Wettbewerb: kleine Ideen machen oft den großen Unterschied

Die Tierhaltung ist reich an Erfindergeist. Wir wollen dazu beitragen, dass aus Ideen reale Lösungen werden. Deshalb hat die Initiative Tierwohl den Innovationspreis Tierwohl in der Nutztierhaltung ins Leben gerufen. Damit sucht sie die innovativsten Ideen für mehr Tierwohl für Schweine, Puten und Hähnchen aus der Praxis und der Wissenschaft.
Tierhalter und Wissenschaftler können sich bis zum 30. September 2021 mit ihren Projekten um die Auszeichnung und Förderung mit dem Innovationspreis 2021 bewerben. Jetzt bewerben und Preisgelder von bis zu 10.000 € gewinnen!
Futterration beeinflusst den Vitamin B12-Gehalt in der Milch
Ein Glas Kuhmilch enthält etwa 46% der täglich empfohlenen Zufuhr von Vitamin B12 für Erwachsene. Kühe haben die Fähigkeit, aus pflanzlichem Material, welches nicht vom Menschen gegessen werden kann, wertvolle Proteine und Vitamine zu erzeugen. Vitamin B12 wird von Mikroorganismen im Verdauungstrakt von Wiederkäuern produziert. Kuhmilch ist eine ausgezeichnete natürliche Quelle für B12. Forscher aus Quebec an der McGill University haben die Quellen identifiziert, die die B12-Konzentration in der Milch beeinflussen. Futtermittel mit einem höheren Anteil an sauren Detergentien, wie z.B. Gras, begünstigten tendenziell höhere Vitamin B12-Konzentrationen in der Milch. Im Gegensatz dazu führten höhere Anteile an Stärke und Energiekonzentration tendenziell zu niedrigeren Vitamin B12-Konzentrationen. Wenn der pH-Wert im Pansen niedriger ist, kommt es tendenziell zu einer höheren Produktion von Vitamin B12.
Klimawandel fördert Ausbreitung von Schädlingen und bedroht globale Ernährungssicherheit
Die FAO schätzt, dass jährlich bis zu 40 Prozent der weltweiten Pflanzenproduktion durch Schädlinge verloren gehen. Jedes Jahr kosten Pflanzenkrankheiten die Weltwirtschaft über 220 Milliarden Dollar und invasive Insekten mindestens 70 Milliarden Dollar. Die Ursache sei bei den Auswirkungen des Klimawandels zu sehen. Durch diesen würden Pflanzenschädlinge, die wirtschaftlich wichtige Nutzpflanzen angreifen, immer zerstörerischer und stellten eine zunehmende Bedrohung für die Ernährungssicherheit und die Umwelt dar. Der aktuelle Bericht der FAO mit dem Titel Scientific Review on the Impact of Climate Change on Plant Pests - A global challenge to prevent and mitigate plant pest risks in agriculture, forestry and ecosystems
wurde von Prof. Maria Lodovica Gullino, Universität Turin (Italien), und zehn Co-Autoren aus der ganzen Welt wurde unter der Schirmherrschaft des Sekretariats der Internationalen Pflanzenschutzkonvention erstellt, das von der FAO geleitet wird.
Zusammenarbeit der Bundesregierung mit Nichtregierungsorganisationen – Naturschutzbund Deutschland
hib - Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist in acht Gremien und Ausschüssen vertreten, die durch ein Bundesressort eingerichtet worden sind. Dies geht aus der Antwort (19/30233) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/29796) der FDP-Fraktion hervor. Zwischen der Bundesregierung und dem NABU bestünden keine Beraterverträge, heißt es in der Antwort weiter. Auch seien keine Nebentätigkeiten von Bundesbeamten beim NABU bekannt.
End the Cage Age: EU-Parlament nimmt Entschließung an
Das Europäische Parlament hat am 10. Juni 2021 die Entschließung zur Europäischen Bürgerinitiative Schluss mit der Käfighaltung
(End the Cage Age) angenommen. Der Fokus des Europäischen Parlaments liegt allerdings auch auf den Problemen, die sich aus der Umsetzung ergeben könnten. So wird auf der einen Seite anerkannt, dass die europäischen Tierhalter schon jetzt Vorreiter beim Tierschutz weltweit sind und auf der anderen Seite wird auf Zielkonflikte hingewiesen, wie eine fehlende Markthonorierung und Importe aus Drittländern mit geringeren Standards. So wird die Kommission aufgefordert, bereits unterzeichnete Handelsabkommen vor dem Hintergrund des Tierschutzes neu zu bewerten. Zu begrüßen ist auch die Forderung nach einer umfassenden und evidenzbasierten Folgenabschätzung mit ausreichend wissenschaftlichen und soliden agronomischen Grundlagen, bevor ein Ausstiegsdatum festgelegt wird.
Getreide-Ganzpflanzensilage in der Rinderfütterung
In diesem Jahr werden aufgrund der besseren Grassilageernte weniger Betriebe die Ernte von Getreide-Ganzpflanzensilage (GPS) einplanen und das Getreide eher dreschen. Getreide-Ganzpflanzensilage ist ein eiweißarmer, leicht silierbarer Mix aus Körnern und Stroh bzw. grünen Pflanzenteilen. Das Grobfutter bringt Struktur in die Ration und hat aus Gründen der Fruchtfolge, der Greening-Auflagen und der Pflanzengesundheit an Bedeutung gewonnen. Vorteile sind beispielsweise in der Auflockerung enger Maisfruchtfolgen und der höheren Ertragssicherheit auf Maisgrenzstandorten zu sehen. Getreide-GPS hilft, wie in den letzten Dürrejahren geschehen, Versorgungslücken zu füllen. Zu beachten ist aber, dass das Erntezeitfenster recht eng ist, da bei trockenen Bedingungen die Abreife schnell voranschreitet. Für diejenigen, die GPS für die Rinderfütterung nutzen möchte informiert die Landwirtschaftskammer Niedersachsen über Eigenschaften, Futterwert, Erntezeitpunkt und -geräteeinsatz sowie Siliermöglichkeiten und Einsatzmengen von GPS.
Erste deutschlandweite Karten zur landwirtschaftlichen Flächennutzung
Forschende des Thünen-Instituts, der Humboldt-Universität zu Berlin und des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) haben Mithilfe von Satellitendaten, Agrarstatistiken, Wetterdaten und Verfahren des maschinellen Lernens erstmals detaillierte deutschlandweite Karten für die Jahre 2017 bis 2019 zur landwirtschaftlichen Flächennutzung erstellt. Die Karten unterscheiden die dominierenden Kulturarten und Hauptnutzungsarten im Ackerland, also alle Hauptgetreidearten, Hackfrüchte, Gemüse, Dauerkulturen und Hülsenfrüchte. Darüber hinaus werden auch Grünland und relevante Landschaftselemente in der Agrarlandschaft, wie beispielsweise Gehölzstrukturen, erfasst. Die Agrarlandschaft Deutschlands wird somit erstmals flächendeckend in einem Raster von 10 m x 10 m Gitterweite abgebildet.