BRS News
Spitzwegerich als Schlüssel zur Stickstoffeffizienz: Ein Zukunftsmodell für nachhaltigen Maisanbau
Stickstoffeinträge in deutsche Oberflächengewässer stammen häufig aus Nitratverlusten in der Landwirtschaft. Diese Stickstoffverluste entstehen vor allem durch Nitrifikations- und Denitrifikationsprozesse im Boden. Mais hinterlässt nach der Ernte oft erhebliche Stickstoffmengen im Boden. Ohne geeignete Maßnahmen wird das Nitrat durch winterliche Niederschläge ins Grundwasser ausgewaschen. Ein Forschungsteam der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) untersucht in dem Projekt Biologische Nitrifikationsinhibition für zukunftsfähigen und umweltorientierten Pflanzenbau 2030
(BNI 2030) wie die Pflanze Spitzwegerich Stickstoffverluste im Maisanbau reduzieren und gleichzeitig die Stickstoffversorgung der Pflanzen sicherstellen kann.
BTK- und BfT-Positionspapier: Impfung zur strategischen Bekämpfung von Tierseuchen
Die Bundestierärztekammer e. V. (BTK) und der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) sprechen sich in einem aktuellen Positionspapier nachdrücklich für die Integration von Impfungen als zentrales Instrument in die strategische Bekämpfung von Tierseuchen aus. Impfungen sind wesentliche Instrumente zum Erhalt der Tiergesundheit und dienen dem Tierschutz sowie der Sicherstellung einer unbedenklichen Lebensmittelproduktion. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch Tierseuchenausbrüche ist das in der Tierseuchenbekämpfung bisher etablierte System der präventiven Tötung gesunder Tierbestände im Falle von Ausbrüchen, nicht mehr zeitgemäß. Anlässlich der Verlängerung der Gestattung der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit mit BTV 3-Impfstoffen, fordern die BTK und der BfT ausdrücklich in ihrem gemeinsamen Positionspapier, dass Impfungen als ein bedeutendes Instrument in strategischen Ansätzen zur Bekämpfung von Tierseuchen sowie neu auftretenden Infektionskrankheiten zu verankern
sind.
ZALF setzt auf Reallabore für die Zukunft der Landwirtschaft
Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) hat einen positiven Entscheid der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) zur Einrichtung des Innovationszentrums für Agrarsystemtransformation
(IAT) erhalten. Die neue Struktur wird als dauerhafte strategische Erweiterung des ZALF in Zusammenarbeit mit der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Universität Kassel und der Hochschule Geisenheim University aufgebaut. Das IAT bildet den organisatorischen Rahmen, um insgesamt fünf regionale Reallabore in Hessen und Brandenburg für die dauerhafte, systematische gemeinsame Forschung mit nichtwissenschaftlichen Akteuren zur Transformation der Agrarsysteme zu entwickeln. Mit den Kooperationspartnern in Hessen wird das ZALF seine Forschungsbereiche auf weitere Themen, wie z.B. integrierte Tier-Pflanzen-Systeme, erweitern und für die gemeinsame Forschung wichtige Infrastrukturen ausbauen.
Berichte über Landwirtschaft: Tierwohlindikatoren für die betriebliche Eigenkontrolle
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in seiner Zeitschrift für Agrarpolitik und Landwirtschaft eine neue Studie zum Thema Tierwohlindikatoren für die betriebliche Eigenkontrolle
veröffentlicht. Nutztierhalter:innen müssen seit 2014 mittels einer betrieblichen Eigenkontrolle sicherzustellen, dass die Anforderungen an die Haltung und Betreuung der Tiere nach §2 TierSchG (2006) erfüllt sind. Hierfür sind geeignete tierbezogene Merkmale (Tierschutzindikatoren) zu erheben und zu bewerten
(TierSchG§11(8)). Eine neue Studie zeigt, dass ein gangbarer Weg zur Dokumentation dieser Kriterien als Grundlage für eine weitere Verbesserung des Tierwohls über eine möglichst standardisierte betriebliche Eigenkontrolle führt. Im Rahmen der Erhebungen wurden ausgewählte Tierwohlindikatoren für die Tiergruppen Rind, Schwein und Geflügel in enger Zusammenarbeit mit Praxisbetrieben optimiert und auf Praxistauglichkeit und Nachvollziehbarkeit geprüft.
FAO hat Statistisches Jahrbuch 2024 veöffentlicht
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat ihr Statistisches Jahrbuch 2024 veröffentlicht, das einen detaillierten Überblick über die wichtigsten Trends bietet, die die globalen Agrar- und Lebensmittelsysteme prägen. Die diesjährige Ausgabe beleuchtet kritische Herausforderungen, wie die aktuellen Klimaveränderungen, den anhaltenden globalen Kampf gegen Ernährungsunsicherheit sowie die Umweltbelastungen, denen die landwirtschaftliche Produktion zunehmend ausgesetzt ist. So konnte die Fleischerzeugung von 2000 bis 2022 um insgesamt 55% auf 361 Mio. Tonnen gesteigert werden. Dabei entfiel die Hälfte des Zuwachses auf Geflügelfleisch, das Schweinefleisch als wichtigste Fleischart ablöste. Die Treibhausgas-(THG)-Emissionen des globalen Agrar- und Ernährungssystems erhöhten sich von 2000 bis 2022 um insgesamt rund 10%. Dabei legte der THG-Ausstoß der Landwirtschaft um 15% zu.
Afrikanische Schweinepest: Reduzierung der Gebiete in Brandenburg, aber neuer Fall im Landkreis Oberhavel
Das Verbraucherschutzministerium in Brandenburg hatte Anfang November einen Antrag zur Anpassung und Aufhebung der Sperrzonen I und II in den Landkreisen Märkisch-Oderland, Oder-Spree, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) an die EU-Kommission gestellt. Mit dieser Änderung ist in Brandenburg die Gesamtfläche der Sperrzone II von zuletzt 2.545 auf jetzt 1.680 Quadratkilometern verkleinert worden; die Gesamtfläche der Sperrzone I veränderte sich von 3.969 auf 2.692 Quadratkilometern.
Gleichzeitig berichtet Brandenburg, dass im Landkreis Oberhavel zum ersten Mal bei einem Wildschwein die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden sei. Das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat den amtlichen Verdacht am 21.11. bestätigt. Es handelt sich um einen Keiler, der nordöstlich von Gransee verendet aufgefunden wurde.
Bürokratieabbau gescheitert: 17 Vorgaben für die Landwirtschaft abgeschafft und 174 geschaffen
Der Bürokratieabbau geht nicht voran. Die Regierung hat auch keine Zahlen, wie viel Personal in den Behörden wie lange an den Anträgen und Kontrollen sitzt. Ganze 174 Vorgaben sind neu dazugekommen.
FAO-Bilderdatenbank zur Identifizierung von Rinderrassen - Fotos gesucht
(ibv) Die Welternährungsorganisation FAO entwickelt eine Referenz-Bilderdatenbank zur Identifzierung von Rinderrassen. Diese ermöglicht es zukünftig, Rinderrassen anhand von Fotos zu identifizieren. Dafür sucht die FAO nun möglichst viele Fotos von Rinderrassen. Die Fotos können direkt auf die FAO-Webseite hochgeladen werden.
Biomarker zeigen impfstoffbedingte Lungenprobleme bei Schweinen
Bei Schweinen kann es nach einer Infektion mit dem Influenza-A-Virus impfstoffbedingt zu verstärken Atemwegserkrankungen kommen (VAERD). Eine VAERD-Diagnose vor dem Tod ist schwierig. Ein Team von US-Forschern hat Biomarker identifiziert, die bei der klinischen Diagnose vor dem Tod helfen können.
QS - qualitas Herbst-Ausgabe 2024
Die Herbst-Ausgabe der qualitas beschäftigt sich unter anderem mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz in der Landwirtschaft und den spezifischen Anforderungen an das Beschäftigungsmaterial für Schweine. Darüber hinaus wird das Projekt Sniffer-Pig-Board
vorgestellt, bei dem das Riechorgan von Schweinen erforscht wird.