Landwirtschaftlicher Produktionswert 2022 nach erster Schätzung rund 74,4 Mrd. Euro
Der Produktionswert der deutschen Landwirtschaft steigt nach vorläufigen Berechnungen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Viertel. Dies ist auf größere Mengen und einen Preisanstieg allgemein zurückzuführen. Die pflanzliche Produktion erreicht einen Wert von 35,3 Milliarden Euro (+19 Prozent), während die Tierproduktion auf 35 Milliarden Euro (+33 Prozent) geschätzt wird.
Rinder insgesamt erzielten einen Anstieg von 29,4 Prozent im Vergleich zu 2021 und einen Produktionswert von 4,7 Milliarden Euro. Der Erlöspreis für Rinder beträgt 4.521 Euro pro Tonne (+40 Prozent) und für Kälber 4.341 Euro pro Tonne (+30 Prozent). Bei Schweinen liegt der Produktionswert nach vorläufigen Berechnungen bei 7,9 Milliarden Euro (+28 Prozent). Nach einer Tiefpreisphase im vergangenen Jahr stieg der Preis auf 1.809 Euro pro Tonne (+33 Prozent). Das Angebot an Tieren ist hingegen um fünf Prozent gesunken. Für die Fütterung der Schweine wurde eine um zehn Prozent geringere Menge an Mischfutter eingesetzt, die 21 Prozent höhere Kosten verursachte. Hinzu kommt ein Ferkelpreisanstieg um 29 Prozent beim Zukauf von inländischen Ferkeln. Die Einfuhr von Ferkeln für die deutsche Schweinemast verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent. Der Produktionswert bei Milch wird auf 16 Milliarden Euro geschätzt – dies entspricht einer Steigerung von knapp 42 Prozent. Der berechnete Erlöspreis liegt bei 50,9 Cent pro Kilogramm (2021: 36 Cent). Die gelieferten Milchmengen bleiben knapp unter dem Vorjahresniveau.