Neues EPRS-Briefing zum EU-Milchsektor

Der Wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments (EPRS) hat sein Briefing zum EU-Milchsektor aktualisiert. Die EU ist der größte Milcherzeuger der Welt. Zwar wird in allen Mitgliedstaaten Milch erzeugt, doch sind die Betriebs- und Herdengrößen, die Erträge und die Art der Bewirtschaftung in Europa sehr unterschiedlich, von der Freilandhaltung in den Alpen bis hin zu großen spezialisierten Milchviehbetrieben. Die Milcherzeuger in der EU produzierten im Jahr 2022 160 Millionen Tonnen Milch, von denen 94 % an Molkereien geliefert wurden, die die Rohmilch zu Frischprodukten wie Käse oder Butter verarbeiten.


Der EU-Milchsektor muss eine Vielzahl von Vorschriften einhalten, die u. a. Hygiene, Tiergesundheit und Tierschutz sowie amtliche Kontrollen betreffen. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Instrumenten zur Unterstützung der Landwirte und zum Ausgleich von Marktungleichgewichten. Dazu gehören die gemeinsame Marktorganisation, die öffentliche Intervention und die private Lagerhaltung, Direktzahlungen und Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Die GAP fördert und unterstützt auch die Erzeugerorganisationen, die ihre Verhandlungsmacht nutzen, um die Preise im Sektor zu stabilisieren und so dazu beizutragen, die Erzeugermilchpreise zu erhöhen und Preisschwankungen zu verringern. In den kommenden Jahren dürfte die wachsende Nachfrage in der EU und weltweit die Weltmilchmärkte stützen, aber Preisschwankungen und Marktungleichgewichte werden weiterhin problematisch sein. Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit sind der Schlüssel für die Zukunft des Sektors. Dies kann durch Innovation erreicht werden, um die Notwendigkeit eines angemessenen Einkommens für die Landwirte, die Nachfrage der Verbraucher nach erschwinglichen und qualitativ hochwertigen Milchprodukten und die Anforderungen des Umweltschutzes und der Tiergesundheit miteinander in Einklang zu bringen.


open_in_newEuropean Parliament - The EU dairy sector