19.08.2024rss_feed

Verzicht auf Schwanzkürzen kann Tierleid u.U. verstärken

Prof. Dr. Dr. h.c. Zygmunt Pejsak, Leiter des Instituts für Veterinärmedizin an der polnischen Universität Krakow (JU-AU) wirbt für die Erlaubnis, auch künftig Ferkelschwänze innerhalb der ersten drei Lebenstage kupieren zu dürfen, wenn eine betriebliche Risikobewertung eine hohe Wahrscheinlichkeit von Kannibalismus erwarten lässt.

In großen Schweineproduktionsbetrieben, z. B. in Dänemark, Spanien und den Niederlanden, sind 2-5 % der Mastschweine von Schwanzbeißen betroffen. In Polen wird Schwanz- oder Ohrenbeißen in etwa 43 % der Zucht- und Mastbetriebe beobachtet. Die Zusammenstellung der Daten aus den EU-Ländern (EFSA) lässt den Schluss zu, dass das Problem des Schwanzbeißens in 30-70 % der Betriebe auftritt und bei ca. 5 % der Tiere zu Schwanzverletzungen führt.

Pejsak hat die Befürchtung, dass die politische Durchsetzung gesellschaftlich gewünschter Produktionstechniken u.U. zu mehr Tierleid führen kann.