07.08.2017rss_feed

Wachsen oder weichen – gibt es einen Weg dazwischen?

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland geht jährlich kontinuierlich um 2-3 % zurück. Der Hauptgrund dafür ist schnell und einfach zu benennen. Es wird auf vielen Höfen einfach zu wenig Geld verdient. Der Agrarbericht der Bundesregierung weist dies mit schöner Regelmäßigkeit über die sogenannte volkswirtschaftliche Gesamtrechnung aus.

Dem Staat kommt eine große Verantwortung durch das Setzen politischer Rahmenbedingungen zu. Der Agrarstrukturwandel kann dadurch beschleunigt oder abgebremst werden. In der Vergangenheit hat sich die nationale Agrarpolitik sehr schwer damit getan, eine schlüssige und konsistente Agrarstrukturpolitik zu gestalten, weil unterschiedlichste regionale, wirtschaftliche und verbandspolitische Interessen unter den besonderen Verhältnissen in Süd-, Nord-und Ostdeutschland berücksichtigt werden wollten.

Aktuell werden die konventionelle Landwirtschaft und die Politik mit sehr vielen Forderungen konfrontiert, die darauf hinauslaufen, den technischen Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte zurück zu verordnen. Ein Verbot von Spaltenböden, das Verbot ganzjähriger Stallhaltung bei Kühen, das Verbot des Schwänze-Kopierens bei Schweinen, das Verbot bestimmter chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel wird gefordert unter dem Deckmantel des Tierschutzes und des Umweltschutzes und auch in der vagen Hoffnung, dass mit dem Rückgang der Produktionsmengen die Preise für Agrarerzeugnisse und damit die Einkommen der Landwirte steigen könnten. Ein Trugschluss. Immer wenn der Staat in den Markt eingreift, wird der Strukturwandel befördert.