29.09.2017rss_feed

Wissenstransfer im Ökolandbau optimieren

In der konventionellen Landwirtschaft hat sich der Erfahrungsaustausch unter Berufskollegen, meisst moderiert von Experten der Erzeugerringe, Landeskontrollverbände und Landwirtschaftskammern, bewährt. Voraussetzung ist die Bereitsschaft, Betriebsdaten transparent zu machen und auch eine gehörige Portion Kritikfähigkeit. Als Hilfsmittel dienen Betriebszweigauswertungen oder Tools, mit denen eine Schwachstellenanalyse leichter möglich wird. Dieser Wissenstransfer ist den konventionellen Landwirten viele 100.000 € / Jahr wert. Sogar in eigene überregional nutzbare Datenbanken, wie z.B. die Datenbank der Erzeugerringe, wird investiert, um einen Betriebsvergleich auf Augenhöhe durchführen zu können.
Im Ökolandbau scheint dieser Wissenstransfer ungleich schwieriger. Zum Themenfeld "Tiergesundheit" fanden hierzu Untersuchungen statt. Das Ergebnis ist ernüchternd: Ein vorrangig selbstreferentielles Rollenverständnis und Bemühungen zur Rechtfertigung der eigenen Standpunkte boten kaum Anknüpfungspunkte für ein konzertiertes Vorgehen zur Verbesserung der suboptimalen Praxisverhältnisse. Die Rede ist von Vertretern verschiedener Stakeholder-Gruppen, wie Landwirten, Beratern, Tierärzten, Wissenschaftlenr, Berufsverbänden und NGO’s. Um den Ökolandbau im Bereich Tierhaltung zu stärken, muss derartiges Herrschaftsdenken durchbrochen werden. Instrumente dafür gibt es reichlich.