BRS News Rind
Bundesweites Netzwerk „LeguNet“ nimmt Arbeit auf
Mit rund 5,2 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Modellhafte Demonstrationsnetzwerk zur Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Körnerleguminosen in Deutschland
(LeguNet). Bis 2025 sollen damit Anbau, Verarbeitung und Verwertung von Hülsenfrüchten wie beispielsweise Erbsen, Bohnen oder Lupinen mit regionalen Partnern in ganz Deutschland gefördert werden. Das LeguNet
besteht aus 16 Partnerinstitutionen. Zudem werden in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands zahlreiche teilnehmende Praxisbetriebe Anbau und Verwertung demonstrieren: Sie setzen aktuelle Forschungsergebnisse auf ihren Feldern um und zeigen Einsatzmöglichkeiten in der Fütterung ebenso wie Aufbereitungs- und Absatzwege für den Lebensmittelmarkt.
Weitere Informationen zum Netzwerk und Möglichkeiten zur Beteiligung finden Sie hier.
Pandemierisiko steigt, wenn Arzneimittelverfügbarkeit sinkt
Während One Health auf globaler Ebene an Zugkraft gewinnt, um neu auftretende Gesundheitsbedrohungen zu bekämpfen, gibt es erhebliche Hindernisse für die Umsetzung in sich entwickelnden Ländern aufgrund fehlender Investitionen in Tiergesundheitssysteme. Ausbrüche von Tier- und Zoonosen sowie Resistenzen gegen antimikrobielle Mittel sind die unvermeidliche Folge dieses Mangels an Investitionen. Das geht aus einem 47-seitigen Bericht ("The case for investing in animal health to support One Health"), den Brooke und Partner soeben veröffentlicht haben. Die Autoren empfehlen stärkere Investitionen in Tiergesundheitspersonal, Überwachung und verbesserten Zugang zu Tierarzneimitteln und Impfstoffen, um die Tiergesundheitssysteme zu stärken. Es muss auch eine bessere Kommunikation und einen besseren Datenaustausch zwischen den One-Health-Sektoren geben.
Psychopharmaka wirken wie Antibiotika: sie fördern die Resistenzbildung bei Bakterien
Eine steigende Antibiotikaresistenz bedroht die globale Gesundheit. Antidepressiva werden in großen Mengen konsumiert und haben einen ähnlichen Anteil am Arzneimittelmarkt (4,8 %) wie Antibiotika (5 %). Während Antibiotika als Hauptursache für die zunehmende Antibiotikaresistenz gelten, wird dem Beitrag von Antidepressiva zu diesem Prozess wenig Aufmerksamkeit geschenkt, glaubt Jianhua Guo, Mikrobiologe an der Universität Queensland in Brisbane. Sein Team konnte nachweisen, Antidepressiva in klinisch relevanten Konzentrationen eine Resistenz gegen mehrere Antibiotika hervorrufen, selbst nach kurzer Einwirkung. Auch die Antibiotika-Persistenz wurde erhöht.
Eine Abschaffung von Biokraftstoffen nützt weder dem Klima noch beseitigt es den Hunger
Elmar Baumann ist Geschäftsführer beim Biokraftstoffverband (VDB). Im Internetportal "Klimareporter.de" skizziert er die Folgen einer deutschen Politikänderung für Biokraftstoffe: eine Abschaffung von Biokraftstoffen würde nach aktuellem Stand weder das Klima schützen noch den Hunger beseitigen.
Fleischsteuer für Tierschutz höher bewertet als für den Klimaschutz
Die Einführung einer Fleischsteuer wird immer wieder diskutiert. Wie die Bevölkerung auf diese Idee reagiert, zeigt eine neue Studie von Prof. Dr. Grischa Perino und Henrike Schwickert von der Universität Hamburg. Sie wurde jetzt im Fachjournal Nature Food veröffentlicht. An der Online-Umfrage nahmen 2.800 Bürgerinnen und Bürger teil. Sie sollten über eine ihnen zugeteilte Steuervariante entscheiden. Während eine Teilgruppe über eine Fleischsteuer für das Tierwohl abstimmte, befasste sich eine andere Untergruppe mit einer Fleischsteuer für den Klimaschutz. Ergebnis: Insgesamt 62 Prozent der Befragten stimmten einer niedrigen Steuer auf Fleisch zu. Die Zustimmung für eine Steuer zum Schutz des Tierwohls war mit 68 Prozent deutlich höher als die für eine Abgabe für den Klimaschutz (56 Prozent).
topagrar-Podcast "Weitergedacht": Kühe unter Strom – Agri-PV und Mutterkuhhaltung kombiniert
Photovoltaikanlagen in der Fläche sind umstritten. Ein Kompromiss könnte Agri-PV sein. In der neuesten Episode des topagrar-Podcasts Weitergedacht
stellt der Mutterkuhhalter Christian Knees aus Brandenburg das Konzept der Nutzung von Agri-PV in Kombination mit Mutterkuhhaltung vor und erklärt, warum er diesen Ansatz gewählt hat.
Modernisierung der Lehrwerkstätten Rind auf Haus Düsse
Die Landwirtschaftskammer NRW plant im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse im Kreis Soest die grundlegende Modernisierung ihrer Lehrwerkstätten für die Milchviehhaltung. Das Land NRW unterstützt dieses Projekt im Rahmen des Modernisierungspakets Berufliche Bildung mit 3,1 Millionen Euro. Im Rahmen dieser Modernisierung werden verschiedene Ställe errichtet. Dazu gehören neben einem Kälberstall mit unterschiedlichen Haltungsformen und tiergerechten Ausläufen verschiedene Konzepte zur Haltung von insgesamt 170 Milchkühen. Ein Digitalisierungsstall soll einen Einblick in das Zusammenspiel zwischen Mensch, Tier und Robotern bieten.
Neues Forschungsprojekt „LIFE Wild Wolf“ zu Begegnungssituationen mit Wölfen im urbanen Raum gestartet
Wie kann die Koexistenz von Mensch und Tier gerade in urbaner geprägten Räumen noch besser gelingen? Mit dieser Herausforderung beschäftigt sich in den kommenden fünf Jahren das neue Forschungsprojekt LIFE Wild Wolf
. Für das von insgesamt neun europäischen Ländern getragene Forschungsvorhaben fiel jetzt in Rom der Startschuss. Niedersachsen nimmt mit dem landeseigenen Wolfsbüro des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) an den Forschungen teil. An dem über das EU-LIFE-Programm kofinanzierten Projekt mit einem Gesamtbudget von knapp sieben Millionen Euro handelt es sich um ein Gemeinschaftsvorhaben von insgesamt 18 multidisziplinären Projektpartnern – darunter Universitäten und Forschungseinrichtungen, aber auch nationale und lokale Verwaltungsbehörden und NGOs. Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers sieht das Projekt kritisch: Wir wissen genug über den Wolf, und wir wissen auch, dass der Bestand in Niedersachsen dringend begrenzt werden muss. Statt hierfür Forschungsgelder freizugeben, sollten lieber umfänglich wirksame Herdenschutzzäune und deren Folgekosten zum Wohl unserer Weidetiere gefördert werden.
DLG gibt Tipps für die betriebliche Krisenkommunikation
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft hat eine neue Broschüre zur betrieblichen Krisenkommunikation herausgegeben. Unter dem Titel Der Ton macht die Musik - Kommunikation in schwierigen Zeiten
skizziert der DLG-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit einige Möglichkeiten und praktische Vorschläge, die Landwirt:innen nutzen können, um sich mit potenziellen Krisen zu beschäftigen und adäquat darauf vorzubereiten. Durch präventive Maßnahmen ließen sich potenzielle Krisen abmildern oder sogar verhindern, so die DLG.
Ceva: Keine Brunst! Kein Eisprung? - Was ist los mit meiner Kuh?
Dr. Sebastian Jander berichtet in einem neuen Blogartikel von Ceva Tiergesundheit unter ruminants.ceva.pro über die Brunstlosigkeit sowie das Ausbleiben des Eisprungs bei Kühen und deren Ursachen und Behandlung.