BRS News
Marktanalyse und Praxisumfrage zur Wirtschaftsdüngeraufbereitung
Anlagen zur Wirtschaftsdüngeraufbereitung gewinnen aufgrund von Nährstoffüberschüssen vermehrt an Bedeutung. Durch die Aufbereitung können die Eigenschaften des Wirtschaftsdüngers beeinflusst und die Transportwürdigkeit gesteigert werden. Um die Verfahren im Hinblick auf die individuellen Bedürfnisse beurteilen zu können, ist es entscheidend, die technischen Parameter zu kennen. Dazu hat die LfL eine Literaturstudie mit Praxiserhebung erstellt.
KI-Projekt unterstützt Auswertung und Nutzung großer Datenmengen aus der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft fallen mittlerweile immense Datenmengen an. Sie werden durch landwirtschaftliche Maschinen, mittels Fernerkundung durch Satelliten oder Drohnen, mittels Bodensensoren, durch Wetterstationen oder auch immer noch manuell erhoben. Will man diese durchaus wertvolle und große Datenmenge, auch BigData genannt, einem praktischen Nutzen zuführen, um etwa die Landwirtschaft an die Herausforderung des Klimawandels anzupassen oder nachhaltiger zu wirtschaften, müssen die Daten effizient ausgewertet werden. Ein wichtiges Werkzeug dazu ist Künstliche Intelligenz (KI), also selbstlernende Systeme, und auch die Data-Cube-Technologie
, erklärt Dr. Heike Gerighausen vom Forschungszentrum für Landwirtschaftliche Fernerkundung des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Braunschweig. Hier setzt das neue Projekt NaLamKI (Nachhaltige Landwirtschaft mittels Künstlicher Intelligenz) an, an dem das JKI beteiligt ist.
Wechsel zur Option: Vorsteuererstattung für den neuen Stall?
Das Bundesfinanzministerium hat am 4. Oktober 2021 mit äußerst kurzer Frist von nur einem Tag verschiedene Verbände über einen neuen Gesetzentwurf informiert, der den Durchschnittssatz der Umsatzsteuerpauschalierung von 10,7 % auf 9,5 % absenken soll, informiert agrarheute. Ralf Stephany, Geschäftsführer PARTA Steuerberatungsgesellschaft mbH aus Bonn, stellt die Auswirkungen der neuen Gesetzeslage zusammen.
Wirkung von Steuern auf den CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln tierischen Ursprungs
Könnte eine Ernährungsumstellung hin zu einem geringeren Verzehr tierischer Produkte zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen führen? Eine spanische Studie hat untersucht, inwieweit Instrumente, die auf Preisänderungen beruhen, wie beispielsweise die Erhebung von Steuern, eine Reduktion des Konsums tierischer Produkte zur Folge haben können. Ziel war es, das Treibhausgasminderungspotenzial durch die Einführung von Verbrauchssteuern auf einige eiweißreiche Lebensmittel in Spanien abzuschätzen. Die Auswirkungen auf den Kohlenstoff-Fußabdruck im Zusammenhang mit dem Konsum von sieben tierischen Lebensmitteln wurden so berechnet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass hohe Steuersätze auf die umweltschädlichsten Produkte nicht immer zu der größten Verringerung des Kohlenstoff-Fußabdrucks führen.
Regierung drückt den Pauschalierungssatz auf 9,5 %
Die Bundesregierung will den Pauschalierungssatz von 10,7 % auf 9,5 % absenken. Dazu hat sie nun einen Gesetzentwurf vorgelegt. Danach soll der neue Satz ab dem 1.1.2022 gelten. Für Pauschalierer wird damit die Lücke zwischen den Ausgaben (oft 19 % MwSt.) und den Einnahmen (9,5 % statt 10,7 % MwSt.) größer. Da der Pauschalierungsvorteil ab dem Jahr 2022 kleiner ausfallen könnte, ist möglicherweise für einige Betriebe ein Wechsel in die Regelbesteuerung doch eine Option. Fachleute rechnen damit, dass Mäster z.B. pro Schwein um rund 1,50 € und Milchviehhalter pro Kuh und Jahr rund 40 € verlieren.
querFELDein-Podcast: Neue Folge zum Tierwohl
Die Online-Wissensthek querFELDein
der Leibniz-Gemeinschaft bündelt Fakten, News und Ideen rund um die Landwirtschaft der Zukunft. Sieben Wissenschaftseinrichtungen aus Berlin und Brandenburg berichten dort unter Koordination des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) allgemeinverständlich über ihre Forschungsergebnisse – und laden zum Dialog ein. In Folge #9 des querFELDein-Podcasts sprechen Johann und Julia mit ihrem Gast, Prof. Birger Puppe vom Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) unter anderem darüber, was Tierwohl genau bedeutet, wie er als Verhaltensbiologe herausfindet, ob es den Tieren gut geht oder nicht und wie wir das Leben unserer Nutztiere verbessern können.
Bund und Länder warnen vor massiver Ausweitung der Roten Gebiete
AgE - Bund und Länder wollen der Brüsseler Kritik gegen die Ausweisung der sogenannten Roten Gebiete in Deutschland gemeinsam begegnen. Man werde alles daran setzen, die von der EU-Kommission geäußerten Bedenken gegen die Umsetzung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) Gebietsausweisung zu entkräften, sagte Sachsens Landwirtschaftsminister Wolfram Günther im Anschluss an die Agrarministerkonferenz (AMK) am 1.10. in Dresden. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner warnte vor einer massiven Ausweitung der Roten Gebiete, sollte sich die Kommission mit ihren Forderungen durchsetzen. Allein für Nordrhein-Westfalen würde dies ihren Angaben zufolge eine Erhöhung des Flächenanteils der Roten Gebiete von derzeit 20 % der LF auf 60 % zur Folge haben. Die CDU-Politikerin sieht die Länder in der Pflicht, die Fragen der Brüsseler Generaldirektion Umwelt zufriedenstellend zu beantworten und ihr Vorgehen zu erläutern. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus äußerte sich besorgt über ein Wiederaufleben des derzeit ruhenden Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland.
Schweinehalter im ASP-Gebiet: Nur ein paar Mitarbeiter sind geblieben
Die Schweinehalter im ASP-Gebiet trifft die aktuelle Krise schwer. Wiebke Herrmann hat für agrarheute
hat mit einem betroffenen Landwirt gesprochen.
Schweinekrise: LWK Niedersachsen empfiehlt Überprüfung von Liquidität und Kosten
Für viele Ferkelerzeuger und Schweinemäster wird die aktuelle Situation mehr und mehr zur Existenzbedrohung. Gerade in diesen schwierigen Zeiten wird Betriebsleiter:innen empfohlen, die Liquidität des Unternehmens im Blick zu behalten, um weiterhin zahlungsfähig zu bleiben. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen rät zu folgenden Maßnahmen:
- Durchführung einer Liquiditätsanalyse und Erstellung eines Liquiditätsplans
- Einforderung offener Beträge bei Geschäftspartnern
- Erweiterung der Zahlungsziele: Absprachen über einen Aufschub des Zahlungsziels mit Handelspartnern
- Rücksprache mit dem Steuerberater um ggfs. eine Stundung der fälligen Steuern oder eine Herabsetzung der Steuervorauszahlungen zu beantragen
- Austausch mit der Hausbank
- Verschiebung von geplanten Investitionen
- Verkauf von entbehrlichem Betriebsvermögen zur Steigerung der Liquidität
- Beantragung von Corona-Überbrückungshilfen
- Analyse von Optimierungspotentialen in der Produktion
- Einsparpotential bei Privatentnahmen prüfen
Unterstützung erhalten landwirtschaftliche Betriebe dabei von den Wirtschaftsberatern und Wirtschaftsberaterinnen der LWK Niedersachsen und den Erzeugerringen im BRS.
Keine Tierhaltung ist keine Lösung. Lösungen liegen auf dem Tisch und müssen zeitnah umgesetzt werden
Eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung ist derzeit ohne Tierhaltung nicht möglich, u.a. weil mit einem Kilogramm pflanzlichem Lebensmittel rd. vier Kilogramm vom Menschen nicht-essbare Biomasse anfallen. Für Tiere sind diese Koppel- oder Nebenprodukte aber ein Genuss.
Die Agrarminister der Länder diskutierten heute (1.10.) in Dresden mit Bundesministerin Julia Klöckner über die Zukunfts-Aussichten für die Landwirtschaft. Die Agrarminister votierten für den Umbau zu tierwohlgerechter Haltung, darunter Auslauf- und Freilandhaltung und 5 D (Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Zerlegung in Deutschland). Sie forderten den Bund auf, er möge das Borchert-Papier zeitnah und umfassend umsetzen und ein verbindliches staatliches Tierwohl-Label einführen. Zustimmung kam aus dem Ministerium. Alle Grundlagen für eine zügige Entscheidung in der neuen Legislatur sind also geschaffen. Deshalb rate ich der Agrarministerkonferenz, hier Farbe zu bekennen und sich für ein Finanzierungsmodell auszusprechen
, so die Ministerin Julia Klöckner.