BRS News
Hauk erinnert an die Bedeutung der ASP-Ausbreitung durch Lebensmittel und Speisereste
Der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bittet Pfingstreisende nach Bekanntwerden des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest bei Hausschweinen im Kreis Emmendingen (Südbaden) keine Lebensmittel- und Speisereste beim Wandern oder dem Aufenthalt in der Natur zurückzulassen. Um den betroffenen Betrieb wurde eine Schutzzone von drei Kilometern und eine sich daran nach außen anschließende Überwachungszone mit einem Radius von insgesamt zehn Kilometern eingerichtet. In den Wäldern und Flussniederungen im betroffenen Gebiet werden seit vergangenem Freitag 38 Teams zur Suche nach möglichen Kadavern eingesetzt. Zusätzlich sind weitere Drohnen-Einsatzteams mit Wärmebild-Kameras vor Ort im Einsatz, um auszuschließen zu können, dass tote Wildschweinkadaver vorhanden sind. Die gute Nachricht ist, dass nach dem bisherigen Kenntnisstand das Virus nicht in andere Schweinehaltungen verschleppt und die Suchteams bisher keine verendeten Wildschweine in den Sperrbezirken gefunden haben und bei allen bisher durch Jägerinnen und Jäger erlegten und beprobten Wildschweinen keine ASP-Viren nachgewiesen wurden
, teilte Minister Hauk mit.
Agrarministerin Michaela Kaniber startet neues bayerisches Tierwohl-Förderprogramm
Mit dem neuen Bayerischen Programm Tierwohl (BayProTier
) will Bayern gezielt die Landwirtinnen und Landwirte fördern, die mehr Tierwohl in ihren Ställen umsetzen wollen. In der ersten Runde sollen zunächst die Halter von Zuchtsauen und die Ferkelaufzuchtbetriebe unterstützt werden. Ziel ist es, den Tieren mehr Platz, mit Stroh eingestreute Liegeflächen und mehr Außenklimareize beziehungsweise Auslauf ins Freie zu bieten. In den kommenden Jahren soll das Förderprogramm dann auf weitere Nutztierarten ausgeweitet werden. Das Programm startet im Juli. Anträge können bereits jetzt gestellt, die Frist endet am 30. Juni. Die teilnehmenden Betriebe verpflichten sich zunächst für ein Jahr, die Vorgaben des Programms einzuhalten. Die notwendigen Unterlagen zum Förderprogramm und weitere Informationen über Vorgaben und Prämienhöhen sind über den Förderwegweiser des Landwirtschaftsministeriums unter www.stmelf.bayern.de/bayprotier abrufbar. Für weitere Fragen stehen die Beraterinnen und Berater am örtlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zur Verfügung.
"Drei Minuten Zukunft" - der MDR WISSEN-Sommerserie: Neue Gentechnik
Konventionelle Gentechnik an Pflanzen hat keinen sonderlich guten Ruf. In Gatersleben wird an einer Alternative geforscht: Minimale Eingriffe ohne Fremd-DNA, die Nutzpflanzen fit für den Klimawandel machen sollen. Der MDR spricht mit denen, die es wissen müssen: Forschende, die zu den besten der Republik zählen. Um diese Herausforderungen geht es in Drei Minuten Zukunft
- der MDR WISSEN-Sommerserie. Heute mit Prof. Dr. Nicolaus von Wirén, Agrarbiologe in Gatersleben.
Dr. Nora Hammer: Transformation stockt (Kommentar)
Die Transformation der Nutztierhaltung ist ins Stocken geraten. Dieser Eindruck muss sich den Landwirten nicht erst seit der BRS-Fachtagung Ende April aufdrängen
, kommentiert die Geschäftsführerin Dr. Nora Hammer die aktuelle Situation in der Schweinehaltung in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Schweinezucht und Schweinemast
(3/2020). Nationale und geopolitische Rahmenbedingungen hätten eine unselige Gemengelage aus Preissteigerungen, Perspektivlosigkeit und Zukunftsängsten geschaffen, die nach einer Führungsrolle des Ministers schreit. Eine einmalige Chance, die gerade vertan wird
, glaubt Dr. Nora Hammer.
Fraunhofer-Verfahren erhöht Methanausbeute von Biogasanlagen
Biogasanlagen erzeugen Methan – und etwa 40 Prozent CO2, das bislang ungenutzt entweicht. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM wandeln dieses Abfallprodukt nun ebenfalls in Methan um und erhöhen die Methanausbeute von Biogasanlagen somit drastisch. Das Verfahren läuft, derzeit skaliert das Forscherteam die Demonstrationsanlage auf fünf Kubikmeter Methan pro Stunde hoch. »Wir wandeln das CO2 mit Hilfe von grünem Wasserstoff in Methan um«, erläutert Dr. Christian Bidart, Wissenschaftler am Fraunhofer IMM, den Ansatz des neuen Verfahrens.
Neue BZL-Broschüre „Lebendige Böden, fruchtbare Böden“
Welche Rolle spielen Bodenlebewesen für die Funktionstüchtigkeit von Böden? Welche Maßnahmen fördern diese Lebewesen und wie können sich Landwirte diese Organismen zu Nutze machen? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die neue Broschüre Lebendige Böden, fruchtbare Böden
, die das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) herausgegeben hat.
Deutschland hat größten Rückgang der Milchmenge
Mit 71.000 Tonnen (t) weniger verzeichnet Deutschland 2022 europaweit den größten Rückgang bei den Milchanlieferungen gegenüber dem Vorjahr. Es folgen Frankreich und die Niederlande mit minus 56.000 t bzw. minus 49.000 t auf Platz zwei und drei. Polen hingegen konnte seine Milchmenge gegenüber dem Vorjahreszeitraum Januar bis Februar um 74.000 Tonnen steigern, Italien und Österreich folgen nahezu gleich mit 28.000 t und 26.000 t. Diese Zahlen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung GmbH stellte Nora Lahmann, Referentin Milch im Landvolk Niedersachsen, bei der Sitzung des gleichnamigen Ausschusses vor. So war die Milchanlieferungsmenge im ersten Quartal 2022 in Deutschland mit durchschnittlich 7.713.000 t fast zwei Prozent geringer als im Vorjahr. Niedersachsen verzeichnet mit 0,2 Prozent nur einen geringen Verlust der Milchanlieferungsmenge, diese liegt weiterhin mit 1.771.000 t bei einem Fünftel der deutschen Gesamtmilchmenge. Die rückläufigen Milchmengen sind zum einen auf steigende Produktionskosten, vor allem aber auf Betriebsaufgaben und rückläufige Kuhzahlen bei einer unsicheren politischen Lage zurückzuführen teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Testläufe gestartet: Regionales Rindfleisch auf Brandenburger und Berliner Kantinentellern
Weidehaltung von Rindern ist in Brandenburg weit verbreitet. Doch der Nachwuchs aus der Mutterkuhhaltung wird größtenteils über die Landesgrenzen hinaus vermarktet. Es mangelt in Brandenburg an geeigneten Schlacht- und Verarbeitungsstrukturen für den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten
, beobachtet Prof. Dr. Anna Häring, Projektleiterin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Im Projekt WertWeideVerbund wird gemeinsam mit Partnern aus der Landwirtschaft, Schlachtung, Verarbeitung, Handel und Gemeinschaftsverpflegung nach Lösungen für die Vermarktung von regionalem Rindfleisch gesucht. Im Rahmen von zwei Testläufen können Konsument:innen nun zum ersten Mal Rindfleisch aus der Region probieren. Wissenschaftler:innen der HNEE und des Zentrums Technik und Gesellschaft der TU Berlin begleiten und evaluieren die beiden Aktionswochen.
Europäischer Rechnungshof: Agrarzahlungen häufig nicht klimarelevant
Die EU hat ihr selbst gestecktes Ziel, zwischen 2014 und 2020 mindestens 20 % ihrer Gelder für den Klimaschutz auszugeben, nicht erreicht. Dies geht aus einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs hervor. Die Prüfer stellten zudem fest, dass die gemeldeten Ausgaben nicht immer klimarelevant waren und der Gesamtbetrag der Klimaschutzausgaben um mindestens 72 Milliarden Euro zu hoch angesetzt wurde. In keinem anderen Bereich seien so viele Ausgaben zu Unrecht als klimaschutzdienlich verbucht worden wie bei der Agrarförderung – hier sei der entsprechende Betrag den Prüfern zufolge um fast 60 Milliarden Euro zu hoch angesetzt worden. Nach Angaben der Kommission waren 26 % der Mittel für die Agrarförderung klimarelevant. Dies entspricht etwa der Hälfte der gesamten Klimaschutzausgaben der EU.
EU-Kommission bestätigt Entwurf für Neuausweisung der roten Gebiete
Die Europäische Kommission hat laut Bundeslandwirtschaftsministerium dem Entwurf der geänderten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) zur Gebietsausweisung zugestimmt und eine zügige Verabschiedung angemahnt. Nach ersten Berechnungen der Länder wird sich die Gebietskulisse deutschlandweit bei Nitrat von derzeit rund 2,0 Millionen auf etwa 2,9 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche vergrößern. Dies entspricht einer Zunahme der Fläche der sogenannten Roten Gebiete von rund 45 Prozent. Nach der Binnendifferenzierung von 2020 hätten die Länder fast 3,5 Millionen Hektar als Rote Gebiete einstufen müssen. Die Kommission sah die Möglichkeit der emissionsbasierten Ausweisung (Modellierung) als nicht mit der EU-Nitratrichtlinie vereinbar. Die neue AVV sieht daher eine Abkehr vom bisherigen emissionsbasierten Ansatz und damit der Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung bei der Gebietsausweisung vor. An dessen Stelle soll ein einheitliches Verfahren mit einem mehrstufigen Ansatz treten. Nach dem Willen der EU-Kommission regelt die Neufassung der AVV nun bundeseinheitlich nach einer Übergangszeit (bis 2028) die verpflichtende Einführung eines geostatistischen Ausweisungsverfahrens.