BRS News
DVT-Podcast (Folge 8): Fakten-Futter – zu Gast: Dr. Klaus-Dieter Schumacher, Agrarmarktexperte
Als Teil der Wertschöpfungskette für Lebensmittel spielt die Fütterung von Nutztieren und die Nutzung der Agrarrohstoffe eine entscheidende Rolle. Dr. Hermann-Josef Baaken und Paula Bukowski laden regelmäßig Gesprächspartner*innen ein und berichten zugleich über Neuigkeiten rund um dieses Arbeitsgebiet: Dieses Mal geht es zu Beginn der aktuellen Folge in den Kurznews um die aktuelle Versorgungslage bei den Rohstoffen sowie mögliche Ausnahmeregelungen im Bereich der ökologischen Futtermittel. Außerdem wird über eine neue Studie zu Innovationsmöglichkeiten und damit verbundenem Einsparungspotenzial im Sektor Pflanzenschutz/Düngemittel berichtet.
Gast der 8. Ausgabe von Fakten-Futter
ist Dr. Klaus-Dieter Schumacher. Nach 25 Jahren bei Toepfer International (heute: ADM Germany) und Tätigkeiten in der Zuckerwirtschaft arbeitet der studierte Agrarökonom als freiberuflicher Agrarmarktexperte. Seine Schwerpunkte sind die Marktanalyse und -beobachtung sowie die Agrarhandelspolitik. In der neuen Folge von Fakten-Futter
gibt Schumacher Einschätzungen zur Versorgungslage. Trotz der Preisansteige ist die Versorgungslage aufgrund der hohen Selbstversorgung bei den Getreideprodukten gut. Auswirkungen gibt es in Deutschland vor allem im Bereich des Preises.
Herausfordernder sei die Lage bei gentechnikfreier Ware wie Soja oder Mais. Welche zukünftige Orientierung er am Markt für wahrscheinlich und sinnvoll hält, erzählt Schumacher im Gespräch mit Dr. Hermann-Josef Baaken und Paula Bukowski.
Im Podcast gibt Schumacher außerdem seine Einschätzung zu steigenden Verbraucherpreisen ab und warum es richtig ist, an den Stellschrauben für eine gute Ernte 2022 zu drehen und womöglich Flächen freizugeben.
Deutscher Arbeitgeberverband warnt vor den Folgen der neuen Düngeverordnung
Der Deutsche Arbeitsgeberverband macht in einer aktuellen Pressemeldung auf die Bedeutung der Pflanzenzüchtung und Pflanzennährstoffversorgung am Beispiel des Weizens aufmerksam. Gleichzeitig warnt er vor den Folgen der neuen Düngeverordnung; er befürchtet Qualitäts- und Ernteeinbußen. Fatal wird sich allerdings die neue Düngeverordnung auswirken. Die Menge des erzeugten Weizens reicht bereits jetzt nicht für eine Versorgung Deutschlands aus. Rund 15 Prozent müssen importiert werden. Diese Menge dürfte sich erhöhen, weil aufgrund der Düngeverordnung die Düngemengen drastisch reduziert werden müssen, das lässt die Erträge sinken. Weizen droht knapp zu werden, haben doch bereits einige Länder Exportstopps für Weizen verhängt. Die reduzierten Weizenmengen in Deutschland lassen ebenfalls die Preise steigen. Gleichzeitig gehen die kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe vermehrt pleite.
Neue Studie: Fließgewässer an Ackerflächen senken Schadstoffe im Wasserkreislauf
Wassergräben und kleine Bäche am Rand von landwirtschaftlichen Flächen tragen erheblich dazu bei, die aus der Landwirtschaft stammenden Schadstoffe im Wasser zu verringern. Sie fördern vor allem den Nitrat-Abbau durch Mikroorganismen und haben so einen wichtigen Einfluss auf den Stickstoffgehalt in Flüssen und Seen. Dies hat ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Tillmann Lüders an der Universität Bayreuth jetzt erstmals nachgewiesen. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass das Bachwasser in einem intensiven Austausch mit dem umgebenden Grundwasser steht, wodurch die Mikroben stimuliert werden. In der Zeitschrift Water Research
stellen sie ihre Forschungsergebnisse vor.
Butter und Vollmilchprodukte sind möglicherweise gesünder als wir dachten
In den letzten Jahren hat sich die Ernährungsberatung von dem Irrglauben gelöst, dass alle Nahrungsfette schlecht sind. Insbesondere die gesättigten Fettsäuren standen im Verruf. Aber nicht alle gesättigten Fettsäuren sind gleich. Eine Fettsäure namens C15:0 wurde mit gesundheitlichen Vorteilen wie einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen, Diabetes] und Fettlebererkrankungen in Verbindung gebracht. Das Molekül wurde erstmals 1945 identifiziert, aber neuere Forschungen von Venn-Watson und anderen deuten darauf hin, dass es eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit spielen könnte. Diese Fettsäure wird vom Körper nicht selber hergestellt; sie muss mit der Nahrung aufgenommen werden.
Vion mit neuen Bericht zur Corporate Social Responsibility - CSR Report 2021
Die Vion Food Group hat ihren neuen Bericht zur Corporate Social Responsibility (CSR Report 2021) veröffentlicht. Wie Vion in einer Pressemeldung mitteilt, steht der Aufbau nachhaltiger Lebensmittelketten für das Unternehmen im Mittelpunkt. Die Kernbotschaft des Berichtes ist, dass nachhaltige, bedarfsorientierte Lieferketten Mehrwert für die Landwirte bringen und für mehr Auswahl für Kunden und Verbraucher sorgen. Die Kettenpartner, wie z. B. Futtermittelhersteller, Landwirte, Spediteure, Schlachtbetriebe und Kunden, tauschen ihre Informationen untereinander aus. Moderne Blockchain-Technologie sorgt dafür, dass diese digitalen Informationen transparent allen Partnern zur Verfügung stehen. Der Verbraucher soll so für seine Kaufentscheidung am Point-of-Sale mehr Informationen über die Herkunft und die Qualität des Produkts erhalten. Im neuen Vion CSR Report 2021 legt das Unternehmen dar, wie es auf Basis von sechs strategischen Nachhaltigkeitsziele den Weg in eine bessere, nachhaltigere Lebensmittelproduktion der Zukunft beschreiten will.
Minitube TechDays zur professionellen Eberspermaproduktion
Am 10. und 11. Mai finden die Minitube TechDays zur professionellen Spermaproduktion beim Eber statt. Neben praxisbezogenen Workshops bietet das Fachprogramm Fachvorträge renommierter Branchenexperten, u.a.:
- Hygiene in der Ebersamenproduktion (Eva Schilling, Besamungsunion Schwein)
- Wichtige Faktoren zur Stressminimierung während des Transports von Ebersamen (Dr. Martin Schulze, IFN Schönow)
- Jungebertraining und Vorbereitung von Ebern zur Samengewinnung (Dr. Michael Kleve-Feld, PIC)
- Verdünnerprüfung und Spermaverträglichkeitstests in einem akkreditierten Referenzlabor (Dr. Anne Luther, Tierärztliche Hochschule, Hannover)
Teilnehmer, die nicht nach Tiefenbach reisen können, haben die Möglichkeit die Vorträge virtuell zu verfolgen.
Schlechte Schulbücher sind „Gift für gutes Lernen“
Seit mehr als zwanzig Jahren rezensiert der i.m.a e.V. systematisch Schulbücher, in denen Themen der Landwirtschaft, Ernährung und Naturbildung behandelt werden. Lehrkräfte dienen diese Beurteilungen bei der Auswahl ihrer Bildungsmaterialien. Die Rezensionen, die in Kooperation mit der Universität Vechta an der Fakultät für Natur- und Sozialwissenschaften durchgeführt werden, befassen sich nicht nur mit den inhaltlichen Darstellungen, sondern auch mit der didaktischen Umsetzung und dem pädagogischen Nutzwert der Schulbücher. Die Rezensentin Dr. Hannah Lathan hat eine Studie über den Nutzwert von Schulbüchern vorgelegt. Sie hat sich im Rahmen ihrer Arbeit für den i.m.a e.V. auch mit den Bedürfnissen der Schüler und Schülerinnen befasst. Meist werden Schulbücher losgelöst vom Unterricht betrachtet, in dem sie genutzt werden
, hat die Wissenschaftlerin festgestellt. Doch schon die Lernmotivation werde vom Äußeren eines Buches beeinflusst. Sogenannte Softcover-Einbände und eine kleinteilige Cover-Gestaltung würden ebenso abgelehnt wie lange Texte. Zuspruch fänden hingegen gut strukturierte und farblich gegliederte Themen, befand Dr. Lathan in ihrer Studie.
Ceva Tiergesundheit informiert über Kälberdurchfall durch Kryptosporidien
Ceva Tiergesundheit informiert auf seinem Blog ruminants.ceva.pro/de zu Themen rund um die Rindergesundheit. In einem neuen Blogartikel wird auf Gefahr für junge Kälber durch Kryptosporidien - parasitären und sehr widerstandsfähigen Einzellern - hingewiesen, die schweren Durchfall verursachen können. Der Artikel beschreibt u.a., was Kryptosporidien sind, warum sie gefährlich für junge Kälber sind, wie sie sich im Kälberstall vermehren und wie man eine Kryptosporidien-Erkrankung bei Kälbern erkennt.
EEG-Novelle: Gülleverwertung in Biogasanlagen soll auf bis zu 150 kw erweitert werden
Die Vorlage des Bundeskabinetts zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sieht der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, kritisch: Obwohl Biogas für die Versorgungssicherheit so dringend benötigt wird wie niemals zuvor, bremst der EEG-Vorschlag die landwirtschaftliche Biogaserzeugung aus. Es fehlt weiterhin die Perspektive für den Weiterbetrieb des Anlagenbestandes. Hier muss der Bundestag noch für Verbesserungen sorgen.
Positiv wertet der DBV, dass die Gülleverwertung in Biogasanlagen auf bis zu 150 kw erweitert wird. Der Ausbau bei Photovoltaik sollte weiterhin vorrangig auf Dächern erfolgen, um landwirtschaftliche Flächen soweit wie möglich zu schonen. Bei Agri-Photovoltaik muss die Förderung auch auf Grünland, auf Extensivstandorten und in geeigneten Schutzgebieten möglich werden
, so DBV-Generalsekretär Krüsken.
Offener Brief an Steffi Lemke und Cem Özdemir
Die Progressive Agrarwende
, eine Initiative junger, politisch und wissenschaftlich interessierter Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen hat das Umwelt- und Bundeslandwirtschaftsministerium angeschrieben, um über Vorschläge für die Zukunft der Landwirtschaft konstruktiv zu diskutieren. Die Initiative stellt sich eine Landwirtschaft vor, welche die zukünftige Weltbevölkerung ausreichend mit guten Nahrungsmitteln versorgen kann, von der Landwirt*innen gut leben können und die ihre Auswirkungen auf Umwelt und Klima deutlich reduziert hat.