BRS News
GFFA-Fachpodium „Nachhaltige Futtermittel für nachhaltige Lebensmittel - globale Lösungen zur Klimaresilienz und zum Klimaschutz“
Experten aus der Tierernährung diskutierten im Rahmen eines Fachpodiums auf dem Global Forum for Food and Agriculture 2021 (GFFA) am 21.01. globale und lokale Möglichkeiten zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks von Futtermitteln. Wissenschaftler der Tierernährung zeigten dazu aktuelle Forschungsergebnisse und Einflussmöglichkeiten auf, verdeutlichten die Wirkungen für die Erreichung der Klimaschutzziele und diskutierten konkrete Lösungsvorschläge bei der Beschaffung von Agrarrohstoffen. Zugleich wurden Entwicklungspotenziale für weitere Maßnahmen, u.a. bilateraler staatlicher Vereinbarungen und deren Grenzen deutlich gemacht. So erläuterte Dr. Wolfgang Trunk als Vertreter der Europäischen Kommission den EU-Ansatz für eine Versorgung mit nachhaltigen Futtermitteln und ging dabei insbesondere auf die in der Farm-to-Fork-Strategie aufgeführten Elemente ein. Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München stellte sein Konzept der tierbasierten Bioökonomie vor und hob dabei die Rolle der Tiere bei der Verwertung von nicht essbarer Biomasse hervor. Dr. Gert van Duinkerken von der Universität Wageningen sprach über die Herausforderungen und Trends in der Tierernährung vor Hintergrund der Kreislaufwirtschaft für eine Lebensmittelproduktion mit dem Ziel eines geringen CO2-Fußabdrucks sowie verringerten Lebensmittelverlusten und -verschwendung.
Online-Seminar: Kastenstand, Bewegungsbucht, Sensorfütterung, Raufutter – welche Lösungen gibt es?
Die Änderung der Nutztierhaltungsverordnung betrifft alle Schweinehalter. Passend zum Thema bietet das Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben ein Online-Fachforum für Schweinehalter an. Am 1. Februar ab 19 Uhr stellt Bernhard Feller die wesentlichen Änderungen vor. Vor allem aber präsentiert der Stallbau-Spezialist der Landwirtschaftskammer NRW Lösungen: Wie lassen sich die 5 m² pro Sau im Deckzentrum realisieren? Was müssen Sauenhalter bei Bewegungsbuchten im Abferkelbereich beachten?
Bartels: „Konkrete Entscheidungen sind gefragt“
aef - Politische Entscheidungen sind gefragt. Weitere Gremien zur Suche nach dem großen Konsens in der Agrar- und Ernährungspolitik sind unter den aktuellen Umständen nicht zielführend.
Dies erklärte der Vorsitzende des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland, Uwe Bartels. Leider seien die zuständigen Ressortministerinnen Klöckner und Schulze bei bedeutsamen und für den Transformationsprozess notwendigen Gesetzesvorhaben nicht zur Konsensbildung fähig, obwohl das genau ihre Pflicht und Verantwortung ist. Deshalb seien sie auch ungeeignete Vorbilder für die Gesellschaft bei der Suche nach einem gesamtgesellschaftlichen Konsens.
Urteil: bei Veräußerung eines Sauenbestandes kein Vorsteuerabzug
Der Verkauf eines Sauenbestands bei gleichzeitiger Verpachtung der Ställe ist keine umsatzsteuerpflichtige Geschäftsveräußerung im Ganzen, urteilte das Finanzgericht Münster (Urteil vom 20.05.2020, 15 K 1850/17). Damit bestätigt es die Auffassung des Finanzamts, das von einer Geschäftsveräußerung im Ganzen ausging und den Vorsteuerabzug verweigerte. Das Finanzgericht hat die Revision vor dem Bundesfinanzhof zugelassen (V R 18/20).
Wandel in der Haltung von Rindern und Schweinen
Erste Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder wurden am 21. Januar 2021 in Wiesbaden vorgestellt. In nur 10 Jahren seit der letzten Zählung hat sich die Haltung von Rindern und Schweinen gewandelt. Bei den Rindern ist die Laufstallhaltung weiter ausgebaut worden. Ihr Anteil an den Haltungsplätzen stieg im letzten Jahrzehnt von 75 % auf 83 %. Nur noch 10 % aller Haltungsplätze befanden sich 2020 in Ställen mit Anbindehaltung. 52 % der Betriebe mit Anbindehaltung praktizierten eine Kombination mit der Weidehaltung. In der Schweinehaltung stieg dagegen der Anteil der Ställe mit Vollspaltenboden, und zwar von 67 % auf 79 % im Jahr 2020. Andere Haltungsverfahren, wie beispielsweise Haltungsplätze mit Tiefstreu waren mit nur 4 % kaum verbreitet.
DBV: Bundestag berät Baulandmobilisierungsgesetz
Anlässlich der ersten Lesung des Baulandmobilisierungsgesetzes im Deutschen Bundestag fordert der Deutsche Bauernverband von der Politik ein ehrliches Bekenntnis und mehr Unterstützung beim Tierwohl. Das derzeitige Baurecht steht dem Umbau von Ställen in Richtung höherer Tierwohlstandards entgegen
, sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken. Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zum Baulandmobilisierungsgesetz einen Vorschlag für den Tierwohlstallbau gemacht. Die Bundesregierung griff diesen jedoch nicht auf. Deshalb appelliert der DBV-Generalsekretär nun an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags. Die Bauern wollen mehr Tierwohl umsetzen und müssen nun feststellen, dass die öffentlichen politischen Bekundungen zur Unterstützung dieses Weges Makulatur sind. Notwendige bauliche Erweiterungsmaßnahmen oder ein Ersatzbau sind nach der Maßgabe der Bundesregierung nicht möglich, mehr Platz oder Ausläufe für die Tiere wären so blockiert
, so Krüsken.
Landakademie mit neuer Lernplattform und größerem Angebot
Die Landakademie bietet mit ihrem Umzug zur Lernplattform E-Learning im Dialog GmbH jetzt eine neue Plattform mit einem größeren Fortbildungssprogramm an. Neu im Fortbildungsangebot ist der Praxis-Talk. In diesem kostenfreien Videotutorial werden Landwirte und Landwirtinnen in die Debatte innovativer Prozesse eingebunden. Aktuelle Angebote sind u.a. neben acht Kursen im Themenbereich Tierwohl/Tierschutz für Schweinehalter, die am Programm der Initiative Tierwohl (ITW) teilnehmen, Kurse zum Fruchtbarkeitsmanagement und zur Prävention, Behandlung und Sanierung von Mastitis für Milchviehbetriebe.
Fördermittel Stallumbau müssen bis 15. März beantragt werden
Die BLE fördert mit dem Bundesprogramm zur Investitionsförderung für den Stallumbau zur Gewährleistung des Tierwohls Stallum- und Stallersatzbauten im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Damit sollen die Vorgaben der Siebten Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung kurzfristig umgesetzt werden. Der Fördersatz beträgt 40 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Die Höchstgrenze für die Förderung beträgt 500.000 Euro pro landwirtschaftlichem Betrieb und Investitionsvorhaben. Das Vorhaben muss bis zum 15. März 2021 beantragt werden und dann bis Ende des Jahres 2021 abgeschlossen sein.
Der BRS erinnert daran, dass anstehende Investitionen u.U. ein Anlass sein könnten, den Wechsel zur Regelbesteuerung zur prüfen. Betriebe mit einem Umsatz von mehr als 600.000 €/Wirtschaftsjahr werden voraussichtlich ab dem 1.1.2022 nicht mehr pauschalieren dürfen.
Studie: EU-Handelsabkommen wirken sich positiv auf Agrar- und Ernährungssektor aus
Die EU-Handelsagenda wirkt sich insgesamt positiv auf die EU-Wirtschaft und den Agrar- und Ernährungssektor aus. Dies zeigt eine neue Studie, die sich mit den Auswirkungen von 12 Handelsabkommen auf den Agrar- und Lebensmittelsektor bis 2030 befasst. Prognosen gehen z.B. davon aus, dass der Rindfleischkonsum in Europa bis 2030 um sieben Prozent abnehmen, der Export dagegen um elf Prozent zunehmen wird, so der zuständige EU-Kommissar für Handel, Valdis Dombrovskis. Der Export sei besonders wichtig, so der Kommissar, da auf dem EU-Markt nur begrenztes Wachstum zu erwarten sei. Wir müssen EU-Agrar-Exporte fördern. Die Unterstützung der EU-Agrar- und Ernährungswirtschaft wird auch weiterhin ein Schlüsselelement der EU-Handelspolitik sein, sei es durch Marktöffnung, Schutz traditioneller EU-Lebensmittel oder Verteidigung gegen Dumping oder andere Formen des unfairen Handels
, sagte Dombrovskis.
Lebensmittelhandel und Landwirtschaft gehen aufeinander zu
Zusammen mit der food akademie in Neuwied und der Justus-von-Liebig-Schule in Vechta treffen sich künftig junge Nachwuchsführungskräfte aus dem Bereich der Landwirtschaft und dem Lebensmittelhandel. Das Ziel ist, sich gegenseitig über aktuelle Themen, wie z.B. die Preisgestaltung bei Milch und Fleisch, auszutauschen, Fragen der Tierhaltung zu diskutieren und das gegenseitige Verständnis zu verbessern. Was darüber hinaus geplant ist, erklären Gabriele Droste-Kühlung, Schulleiterin der Justus-von-Liebig-Schule und Thorsten Fuchs, Leiter der food akademie, im Interview mit top agrar.