BRS News
Moore verantworten 37 % der Treibhausgasemissionen - Möglichkeiten einer Wiedervernässung
Nur 7 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche sind entwässerte Moorböden, diese verantworten jedoch 37 % der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft in Deutschland. Das Klimaschutzpotenzial durch Wiedervernässung mit Weiternutzung
dieser Böden wird vor allem wegen:
- derzeit nicht gegebener Beihilfefähigkeit für Paludikulturen,
- fehlender Perspektiven der Wirtschaftlichkeit und Verwertung sowie
- unzureichender Förderung und mangelnder Wasserverfügbarkeit
kaum genutzt. Der Beitrag Moorschutz in der Gemeinsamen Agrarpolitik – Instrumente für eine klimaverträgliche Moornutzung in Deutschland gibt Empfehlungen, auf welche Weise Moorbodenschutz in der Landwirtschaft gelingen könnte.
China baut in Argentinien drei große Schweinefarmen
In Argentinien werden drei große Schweinezucht- und Verarbeitungsbetriebe entstehen, die von chinesischen Investoren gebaut werden. Die Erstinvestition je Einheit beläuft sich auf rund 130 Millionen US-Dollar. Das bilaterale Abkommen wurde zwischen Argentinien und dem chinesisch-argentinischen Unternehmen Feng Tian Food (FTF) unterzeichnet. Die drei Betriebskomplexe, die aus jeweils fünf Farmen bestehen, werden 32,3 Tausend Tonnen Soja und 87,4 Tausend Tonnen Mais pro Jahr für die Schweinefütterung benötigen, die von lokalen Produzenten als strategische Partner geliefert werden. Das Unternehmen Feng Tian Food unterhält bereits kommerzielle Partnerschaften zwischen den beiden Ländern und wird ab sofort direkte Kontakte zu chinesischen Investoren aufbauen.
Bauernpräsident Heidl schlägt Alarm wegen Preisentwicklung am Schlachtschweinemarkt
Den Schweinehaltern in Bayern und ganz Deutschland droht im Schraubstock zwischen Schlacht-Stau und Preisverfall langsam die Luft auszugehen. Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) Walter Heidl ist angesichts des erneuten Preisrutsches auf dem Schlachtschweinemarkt in dieser Woche alarmiert: Die Situation unserer Ferkelerzeuger und Schweinemäster ist dramatisch. Wir brauchen jetzt dringend Unterstützung von der Politik und auch von den Marktpartnern! Sonst gehen in noch mehr Ställen der regionalen Schweinehalter die Lichter aus. Und ohne Schweinehalter gibt es kein heimisches Schweinefleisch.
DLG-Onlinekonferenz "Digitale Transformation der Lebensmittelversorgungkette"
Am 30.11. und 01.12.2020 findet die DLG-Onlinekonferenz Digitale Transformation der Lebensmittelversorgungskette
statt. Das Bedürfnis nach sicheren Lebensmitteln und sicheren Versorgungsketten steht für viele Konsumenten aktuell ganz oben. Lebensmittelskandale haben Verbraucher zudem stark für das Thema Fleischqualität sensibilisiert. Der Kunde fordert immer öfter verlässliche und zurückverfolgbare Informationen zu seinen Nahrungsmitteln um bewusst und informiert Konsumentscheidungen treffen zu können. Nur wenn die gesamte Lebensmittelversorgungskette (Food Supply Chain) eingebunden ist, kann für den Kunden ein nachhaltiger Mehrwert erzeugt werden. Anhand von Praxisbeispielen und konkreten Handlungsempfehlungen erfahren die Teilnehmer, wie die gesamte Food Supply Chain von sogen. Blockchain-Technologien profitieren kann. Die Blockchain ist ein neutrales System der Informationsverarbeitung, in der Informationen mithilfe einer dezentralen, von vielen Teilnehmern gemeinsam genutzten Datenbank gespeichert werden.
Tierärzte erhalten für die Veranstaltung pro Teilnahmetag 2 ATF-Stunden.
tremoVital® - Faserreiches Ergänzungsfutter für Schweine
Der Futtermittelhersteller Tremonis hat jetzt mit der Wirkstoffmischung tremoVital® ein neues Ergänzungsfutter auf den Markt gebracht, in dem Biertreber aus Braugerste, Bierhefe, Karottentrester, Erbsenschalen und ein Hefezellwandprodukt als natürliche Faserträger zusammen mit optional erhältlichen Darmstabilisatoren zum Einsatz kommen. Die spezielle abgestimmte Wirkstoffmischung soll laut einer Pressemeldung des Unternehmens zu einem gesunden intestinalen Mikrobiom und zu einer regulierten Kotbeschaffenheit beitragen und so einen Mehrwert in Ferkelaufzucht und Mast schaffen. Wie das Unternehmen mitteilt, konnten bei Fütterungsversuche auf Praxisbetrieben eine verkürzte Aufzuchtdauer, höheren Tageszunahmen bei annähernd gleichem Futterverbrauch, eine geringere Sterberate aufgrund von Darmerkrankungen sowie eine geringere Gesamtmortalitätsrate beobachtet werden. Darüber hinaus konnte der durchfallbedingte Medikamenteneinsatz bei den Versuchstieren reduziert werden.
Online-Seminar zur "Impfung gegen Ebergeruch"
Das Tiergesundheitsunternehmen Zoetis lädt am Mittwoch, den 25.11.20 von 14.00 - 15.30 Uhr zum Online-Seminar Impfung gegen Ebergeruch
ein. Das betäubungslose Kastrieren von männlichen Ferkeln ist ab dem 01.01.2021 verboten. Die Impfung gegen Ebergeruch stellt eine Alternative zur Kastration dar. Das Seminar möchte zu allen Aspekten rund um die Impfung informieren.
Agenda:
- Impfung gegen Ebergeruch – Ein Überblick (Dr. med. vet. Martin Kreutzmann, Zoetis Deutschland GmbH)
- Praktische Erfahrungen mit der Impfung gegen Ebergeruch (Katharina Bielfeldt, Landwirtin aus Bünsdorf, Schleswig-Holstein)
- Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration aus Sicht eines Schlachtunternehmens (Reinhard Daldrup, Einkauf Lebendvieh und landwirtschaftliche QM-Systeme, Heinz Tummel GmbH & Co. KG, Schöppingen
Moderation: Dr. med. vet. Stephan Galland, Zoetis Deutschland GmbH
DBV: Preisniveau für Schlachtschweine ist beschämend und verantwortungslos
Die neuerliche, auf Druck der Fleischwirtschaft erfolgte Senkung der Schlachtschweinepreise kritisiert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, heftig: Mit einem Preisniveau von 1,19 Euro/kg ist ein neuer Tiefpunkt erreicht. Das ist nicht nur beschämend, sondern auch verantwortungslos gegenüber den Schweinehaltern. Wir haben im Schweinefleischsektor kein Absatzproblem und in weiten Teilen von Europa ein deutlich höheres Preisniveau. Marktentwicklungen sind hier kein glaubwürdiges Argument. Hier wird gerade viel Geld verdient – auf dem Rücken unserer Bauern!
top agrar-Redakteur Marcus Arden kritisiert in einem Kommentar vor allem das Timing von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, die Corona-Auflagen in Schlachtunternehmen nur mässig zu lockern: Wegen der Notlage der Schweinehalter sei jetzt der falsche Zeitpunkt für einen Radikalumbau der Fleischbranche. Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes fragt: "Wer macht sich auf Kosten der Bauern die Taschen voll?"
Interdisziplinäres Prüfkonzept: Transparenter Mastschweinestall
Nährstoffreduzierende Maßnahmen in der Tierhaltung und deren Wirkungsgrad stehen im Fokus. Belastbare Zahlen in der Schweinemast in Verbindung mit Nährstoffvolumen, Konzentration, Emissionen, Immissionen und tiergerechter Haltung werden gefordert. Ziel des Ansatzes ist es, einen Transparenten Stall
für zwangs- und freibelüftete Ställe objektiv darstellen zu können. Motto: Werte exakt und kontinuierlich messen, keine Hochrechnung!
„Agrarsubventionen“ – aus gutem Grund!
Kürzlich hat die EU Beschlüsse gefasst, in denen es um die sogenannten Agrarsubventionen geht. Kritische Stimmen stellen diese Zahlungen immer wieder infrage. Was hat es damit auf sich? Wer bekommt Geld wofür? Wem nutzt es?
DIALOG MILCH gibt einen Überblick.
Zoos und Falknereien Hauptabnehmer deutscher Küken. Tötungsverbot führt zu steigenden Importen
Jährlich werden in Deutschland ca. 45 Mio. männliche Eintagsküken aus Legelinien getötet (BMEL 2017), da die Aufzucht und Mast der männlichen Küken aufgrund des geringen Fleischansatzes und des hohen Futterverbrauchs unter bisherigen Rahmenbedingungen unrentabel ist (SCHÜTZ et al. 2018). Diese Praxis wird zunehmend ethisch, gesellschaftlich und politisch kritisiert. Bis Ende 2021 soll der Ausstieg aus dem Kükentöten erfolgen. Die bisherige Praxis bleibt einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zufolge in dieser Zeit übergangsweise zulässig (DGS 2020). Die Universität Soest informiert darüber, wieviele getötete Eintagsküken in Zoos und Falknereien verfüttert werden. Anhand der vorliegenden Schätzung ist zu vermuten, dass mehr als alle in Deutschland getöteten Eintagsküken als Futter in Zoos, Falknereien und stationären Zoofachhandlungen verwendet werden und möglicherweise noch getötete Eintagsküken aus den Niederlanden und/oder anderen Ländern importiert werden. Bei der Forderung einer Abschaffung des Kükentötens werden diese Absatzwege nie erwähnt. Die Importe dürften mit dem Verbot also deutlich steigen.