BRS News
„Fairere Bedingungen für Landwirte am Markt“
Als wesentliche Stärkung der Landwirte auf dem herausfordernden Ernährungsmarkt hat Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die Gesetzespläne des Bundes gegen unlautere Handelspraktiken begrüßt. Landwirte sollen künftig besser vor unfairer Behandlung durch große Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels geschützt werden, etwa durch das Verbot überlanger Zahlungsziele bei verderblicher Ware wie Gemüse.
Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes bleibt die Regelung unvollständig, weil sie den Schutzbereich auf Lieferanten mit einer maximalen Umsatzgröße von 350 Mio. Euro begrenzt. Die Vertragspartner in der Lieferkette sollten daher über diesen begrenzten Anwendungsbereich hinaus und grundsätzlich unlautere Handelspraktiken in ihren vertraglichen Lieferbeziehungen ausschließen. Der Schutz vor unlauteren Handelspraktiken muss unabhängig von der Größe der jeweiligen Akteure für alle gelten.
Tiergesundheit bedeutet auch Ressourcenschutz
Erfolgsmeldungen aus der Landwirtschaft gehen manchmal etwas unter. Dies betrifft den Pflanzenbau und die Nutztierhaltung gleichermaßen. Tatsache ist, dass im vergangenen Jahr sowohl die Menge eingesetzter Pflanzenschutzmittel als auch die Abgabe von Antibiotika weiter gesunken sind,
erinnert der Bundesverband Tiergesundheit in einer aktuellen Pressemeldung. Tiergesundheit trage in entscheidendem Maß zu einer produktiven und damit ressourcenschonenden Tierhaltung in der Landwirtschaft bei. Gesunde Tiere verbrauchten weniger Ressourcen wie Futter, Wasser und damit Fläche mit der Folge, dass weniger Gülle und Emissionen anfallen. Je intensiver die Haltung und je gesünder die Tiere, desto stärker werden die Einspareffekte.
Der BfT verweist auf Untersuchungen der FAO und der Welttiergesundheitsorganisation (OIE), wonach krankheitsbedingte Verluste etwa 20 % der Gesamtproduktion aus. Das werde am Beispiel Mastitis-Management und Impfung
deutlich. Die Maßnahmen verbessern die Gesundheit und das Wohlbefinden von Milchkühen. So könnten wirtschaftliche Einbußen von 375 kg Milchertrag bzw. bis zu 182 € pro Kuh/Jahr vermieden werden.
Förderung von Innovationen zur Digitalisierung in der Nutztierhaltung: zweite Ausschreibung
Mit der Bekanntmachung über die Förderung von Innovationen zur Digitalisierung in der Nutztierhaltung
vom 5. Juni 2019 wurde zur Einreichung innovativer Projektideen aufgerufen, die mittels digitaler Lösungsansätze eine Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls ermöglichen, die arbeitswirtschaftliche Belastung der Landwirte verringern und die Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette Nutztierhaltung
erhöhen. Mit der Umsetzung der genannten Bekanntmachung hat das BMEL die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beauftragt. Zur Unterstützung der Umsetzung der oben genannten Bekanntmachung wurde nun eine begleitende Vernetzungs- und Transfermaßnahme ausgeschrieben, die eine hohe Sichtbarkeit der Bekanntmachung und ihrer Projekte sicherstellen sowie Innovationsprozesse unterstützen soll.
Initiative Tierwohl ab 2021: Tränkewasser-/Klimacheck jetzt beantragen
Schweinehalter, die an der neuen Programmphase der Initiative Tierwohl ab 2021 teilnehmen, sollten den obligatorischen Stallklima- und Tränkewasserchecks fristgerecht durchführen. Hierbei helfen Beratungsorganisationen, wie z.B. Erzeugerringe. Mailen oder faxen Sie ihrem Berater die Eingangs- oder Teilnahmebestätigung rechtzeitig zu. Wichtig: vergessen Sie nicht
- Mit welcher VVVO-Nummer Sie sich angemeldet haben,
- Den Umsetzungszeitpunkt der Kriterien für das Programm 2021 – 2024,
- Ggf. das Laufzeitende der aktuellen Phase.
ASP: Pufferzonen ausgeweitet, drittes Kerngebiet eingezäunt
Im Kampf gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg wurden per Allgemeinverfügungen die Restriktionszonen aktualisiert. So haben die Landkreise Märkisch-Oderland und Uckermark ihre Pufferzone erweitert bzw. neu eingerichtet. Beide Zonen sind ab 16.11.2020 gültig. Mit der Ausdehnung der seuchenfreien Pufferzone ist somit ein Gebiet über rund 250 Kilometer und damit fast über den gesamten Grenzverlauf zwischen Brandenburg und Polen als ASP-Restriktionsgebiet definiert.
Anträge für die Agrarinvestitionsförderung 2021 bereits jetzt vorbereiten
Landwirtschaftliche Unternehmen, die besondere Anforderungen in den Bereichen Umwelt-, Klima- oder Verbraucherschutz sowie bei Stallbauinvestitionen zusätzlich im Bereich Tierschutz erfüllen, können von den Ländern Niedersachsen und Bremen unter finanzieller Beteiligung der EU im Rahmen des Agrarinvestitionsförderungsprogramms (AFP) mit einem Zuschuss von bis zu 40 % gefördert werden. Da bei vielen Vorhaben zur Antragstellung eine Baugenehmigung vorliegen muss, empfiehlt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mögliche Anträge bereits jetzt vorzubereiten. Im Rahmen des diesjährige Antragsverfahrens sind 150 Anträge mit beantragten Zuwendungen von insgesamt 29,5 Mio € eingegangen. 126 Antragstellern wurden insgesamt 24,7 Mio € bewilligt. Das sind 196.031 € Zuschuss je Antragsteller. Das Mittelvolumen im Jahr 2020 hat sich gegenüber 2019 mehr als verdoppelt. Das nächste Antragsverfahren läuft in 2021. Der genaue Antragstermin steht noch nicht fest.
Tag des Schweinehalters 2020 als Online-Veranstaltung
Das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Referat Tierzucht, Fischerei und der Landesbauernverband Brandenburg e.V. veranstalten in diesem Jahr den Tag des Schweinehalters
am 09.12.2020 von 10.00 - 13.55 Uhr Online über GoToMeeting mit folgenden Themen:
- Brennpunkte in der Schweinehaltung aus Sicht des DBV
- Afrikanische Schweinepest
- Informationen zum Beratungsdienst Tierschutz
- Isofluran im Praxistest
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Tönnies nimmt Arbeit in neuer Schinkenzerlegung auf
Der Rheda-Wiedenbrücker Schlacht- und Zerlegebetrieb Tönnies hat am Montag eine coronakonform komplett umgebaute Zerlegelinie für Schinken in Betrieb genommen. Dafür hatten die Behörden am Freitag die mündliche Genehmigung erteilt. Mit rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesem Bereich kann Tönnies wieder die Schlacht- und Zerlegekapazitäten wie vor der Stilllegung des Betriebs im Juni erreichen. Dadurch können bis zu 40.000 Schweine in der Woche zusätzlich verarbeitet werden.
SVLFG bietet Schweinehaltern Unterstützung an
Aufgrund der grassierenden Afrikanischen Schweinepest hat die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) präventive Maßnahmen getroffen und möchte betroffenen Unternehmen helfen. Neben einer Krisenhotline
für belastete Versicherte bietet die SVLFG Lösungen im Falle von Zahlungsschwierigkeiten der Beiträge an. Betriebsbesichtigungen in Schweinhaltungsbetrieben führt sie bis auf weiteres nicht durch, um das Infektionsrisiko nicht zu erhöhen.
ASP: Auch Bayern lässt jetzt Drückjagden zu
In Bayern gilt ein generelles Veranstaltungsverbot, unter das auch Bewegungsjagden fallen. Es können jetzt aber Ausnahmegenehmigungen für Drückjagden auf Schwarzwild von der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde erteilt werden, soweit dies im Einzelfall aus infektionsschutzrechtlicher Sicht vertretbar ist. Um den Vollzug zu erleichtern und die dringend notwendigen Bewegungsjagden zu ermöglichen, haben das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gemeinsame Vollzugshinweise erlassen.