BRS News
Kollegen mal anders – Nebenjob mit 340 PS
Andere machen Strandurlaub, der landwirtschaftliche Versicherungsberater Steffen Schmitt fährt zehn Tage im Jahr für die Nachbarn aufs Feld – mit seinem Mähdrescher. Er hat so einen Weg gefunden, den Familienbetrieb überlebensfähig zu machen.
ASP: Politik fordert Ende der Freilandhaltung
age - Sowohl von Seiten der Politik als auch des Berufsstandes werden die Forderungen nach effektiveren Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) lauter. Dabei gehen die Vorstellungen über den richtigen Weg aber weit auseinander. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und frühere Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Johannes Röring, wies gestern darauf hin, dass die ASP einer der Hauptgründe für die katastrophale Lage am Schweinemarkt sei, die viele Bauern um ihre Existenz bangen lasse. Vor diesem Hintergrund prangerte er die lasche Bekämpfung
der Seuche in Brandenburg und Sachsen an und forderte ein konsequenteres Vorgehen der zuständigen Stellen.
Nicht vorschnell in Premiumstufen investieren
SuS - Schweinehalter sollten eine Umstellung ihrer Produktion auf die Premiumstufen zuvor kritisch abwägen. Denn insbesondere in den Haltungsformen 3 und 4 ist mit deutlich höheren Produktionskosten zu rechnen. Das ist die Kernbotschaft des Vortrags von Berater Wilfried Brede vom Serviceteam Alsfeld (STA) bei den diesjährigen DLG-Unternehmertagen. So ist allein in der Mast in der Haltungsform 3 neben einem ITW-Bonus von angenommenen 4 € je Tier zusätzlich ein Tierwohl-Bonus von 12 € je Tier notwendig, um ein auskömmliches Betriebseinkommen zu erzielen.
Preiskrise: Fleischmärkte gesättigt
SuS - Über die Grenzen Deutschlands hinaus rutschen die Schweinemärkte in eine immer tiefere Krise. Nachdem die deutsche Notierung in der vergangenen Woche nochmals 5 Cent eingebüßt hat und sich nun auf einem Niveau von 1,25 €/Idx (korrigierter EU-Preis 1,20 €/kg SG) bewegt, mussten auch andere EU-Länder Preiseinbrüche hinnehmen. Im EU-Schweinepreisvergleich der ISN kassierte Belgien mit korrigierten 9 Cent das heftigste Minus. Auch wenn Spanien aktuell mit 1,61 € einsam an der Spitze des Preisvergleiches thront, mussten die Iberer zum zwölften Mal in Folge einen Preisnachlass (- 2 Cent) hinnehmen. Die Gründe für diesen Preisverfall auf den europäischen Schweinemärkten ist das gravierende Überangebot an den Fleischmärkten und der schwache Absatz
Chinas Schweinefleischbranche sieht weiteren Einbußen entgegen
In einer aktuellen Analyse des USDA ist von massiven Verlusten bei staatlichen Schweinezuchtbetrieben in China die Rede. Demnach könnte die Schweineproduktion im kommenden Jahr aufgrund der ASP und weiteren Gesundheitsproblemen um 14 % zurückgehen. Dies würde einem Rückgang von etwa 1,8 Millionen Tieren pro Woche entsprechen und einen wirtschaftlichen Verlust von rund 2 Milliarden US-Dollar pro Woche zur Folge haben.
Netzwerk Fokus Tierwohl: Praxistage "Tiergerechte Jungviehaufzucht auf der Kurzrasenweide - rechnet sich das?"
Über das Netzwerk Fokus Tierwohl findet eine Online-Veranstaltung (Webex) zum Thema Tiergerechte Jungviehaufzucht auf der Kurzrasenweide - rechnet sich das?
statt. Die Weidehaltung für Jungrinder ist eine sinnvolle Alternative. Siegfried Steinberger von der Landesanstalt für Landwirtschaft wird über mögliche Vorzüge der Weidehaltung berichten. Anschließend werden zwei Betriebe im Landkreis Passau bzw. Kelheim, welche die Kurzrasenweide seit längerem umsetzen, besichtigt. Landwirte haben hierbei die Gelegenheit, sich über Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung der Kurzrasenweide zu informieren. Die Veranstaltung findet am 13. und am 29. September 2021 je von 09:30 – 14:30 Uhr online statt und ist kostenlos. Veranstalter ist die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Die Anmeldung erfolgt beim LfL.
Weniger als die Hälfte der deutschen Verbraucher sprechen sich für eine faire Entlohnung der dt. Landwirte aus
Deutsche Lebensmittel stehen für Qualität, Frische und Sicherheit. Wir erzeugen mehr, als wir brauchen und exportieren in die ganze Welt. Mehr als 1.300 Unternehmen der GEFA Branchenorganisationen im Food-Sektor und mehr als 400 Exporteure der agrarischen GEFA Fachbereiche stehen tagtäglich für das Leistungsversprechen Made in Germany. Deutsche Lebensmittel beteiligen sich an der Welternährung und sie tragen damit zum Schutz des Klimas bei. Es gibt nur zwei Probleme: die Arbeit der Landwirte will niemand mehr machen und weniger als die Hälfte der Verbraucher möchte Landwirte fair zahlen, informiert die Rabobank in einer aktuellen Pressemeldung. Sie beruft sich dabei auf Auswertungen ihres Food-Navigators. Dabei handelt es sich um eine interaktive Deutschlandkarte mit Einsichten, wie deutsche Verbraucher aktuelle Themen rund um verantwortungsvolle Lebensmittelproduktion, effiziente und effektive Lieferketten und bewussten Konsum bewerten.
Müller-Fleisch: „Wir machen schon lange 5xD“
In Süddeutschland gibt es nicht zu viele Schweine
, sagt Stefan Müller. Der Schlachtunternehmer erteilt Ausstiegsprogrammen eine Absage und fordert mehr Solidarität – vor allem für Ferkelerzeuger.
Unternehmensberater ruft nach Ausstiegsförderung
Eine Ausstiegsförderung für Deutschlands Schweinehalter hat Unternehmensberater Klaus-Martin Fischer von Ebner Stolz gefordert. Die Rahmenbedingungen für die Betriebe seien aktuell sehr schwierig, erklärte Fischer gestern in einem gemeinsamen Vortrag mit seinem Kollegen Christoph Havermann bei einem Netzwerkforum des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland (AEF) in Essen.
Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen nur nach dem One-Health-Ansatz
Die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) appelliert an das Europäische Parlament, den Einspruch gegen die EU- Tierarzneimittel-Verordnung 2019/6 abzulehnen. Sollten sich die Parlamentarier doch entschließen, dem Einspruch, der ein Anwendungsverbot sogenannter Reserveantibiotika bei Tieren beinhaltet, zu folgen, hätte dies weitreichende Folgen hinsichtlich der Behandlung von Tieren. Das beträfe Nutztiere genau wie Heim- und Haustiere. Zwar seien im Ausnahmefall weiterhin Gaben von Antibiotika bei bakteriellen Infektionen vorgesehen, doch weist die DVG in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass dafür zunächst eine EU-weite Abstimmung notwendig sei, um rechtlich umsetzbar zu sein. Nicht nur wäre die Gesundheit aller Tiere gefährdet, sondern auch die der Menschen. Denn bleiben Zoonosen beim Tier unbehandelt, steigt die Gefahr, dass Menschen ebenfalls daran erkranken.
Rund 8.000 Einzelpersonen und Verbände aus ganz Europa haben den Offenen Brief unterschrieben, in dem die Abgeordneten des Europäischen Parlaments aufgefordert werden, den Kommissionsvorschlag für eine delegierte Verordnung zur Festlegung der Kriterien für die Listung von Antibiotika, die der Humanmedizin vorbehalten werden sollen, nicht zu blockieren.