BRS News
Palmöl im Futter wird immer nachhaltiger
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) weist anlässlich einer vom WWF veröffentlichten Untersuchung und einer Erklärung der Deutschen Umwelthilfe auf die Anstrengungen der deutschen Futtermittelindustrie zum Einsatz von nachhaltigem Palmöl hin und stellt klar: Für die Hersteller von Tiernahrung ist die Nachhaltigkeit eine Grundbedingung ihres Handelns. Deshalb arbeiten wir in allen Bereichen daran und bemühen uns auch um nachhaltige Lieferketten
, betont DVT-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Baaken. Nach Angaben des DVT hat die Futtermittelwirtschaft in den vergangenen Jahren Fortschritte bei der Umstellung auf nachhaltig zertifiziertes Palmöl gemacht und kommt damit ihrer Verantwortung nach. Der Anteil konnte stetig gesteigert werden und werde mit Sicherheit auch weiter steigen. Darüber hinaus sind mittlerweile Futtermittel auch ohne Palmöl im Angebot. Viele Unternehmen haben sich zum Kauf nachhaltig zertifizierter Ware verpflichtet, ohne dies ausdrücklich zu deklarieren. Palmöl ist entgegen der Behauptungen ein in einigen Futterrationen kleiner, aber wichtiger Bestandteil, der insgesamt nur 0,2 Prozent der gesamten in Deutschland eingesetzten Futtermittelmenge ausmacht.
Grüne wollen Bauern schützen
hib - Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will Bauern vor der Marktmacht großer Konzerne schützen. In einem Antrag (19/16491) fordern die Abgeordneten einen fairen Wettbewerb im Lebensmittelmarkt; diesen möchten sie mit mehreren Maßnahmen erreichen, beispielsweise die Überführung einer EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken in der Branche in deutsches Recht. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass die Nachfrageseite Erzeuger nicht in vollständige Abhängigkeit bringen kann, etwa indem Erzeugern ein Sonderkündigungsrecht gegeben wird. Es soll ihnen bei Preisverfall mehr Flexibilität ermöglichen.
"Potential des Handels besser für Welternährung nutzen"
Handel schützt nicht nur das Klima sondern auch Ressourcen. Handel spielt eine entscheidende Rolle, um die Menschen in aller Welt mit sicheren, vielfältigen und nachhaltigen Lebensmitteln versorgen zu können, machte der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Uwe Feiler, in seiner Eröffnungsrede anlässlich des 12. Global Forum for Food and Agriculture 2020 (GFFA) in Berlin deutlich. Die Veranstaltung hat dieses Jahr das Thema
Nahrung für alle! Handel für eine sichere, vielfältige und nachhaltige Ernährung." Feller machte aber auch klar, dass es hierfür gemeinsame Regeln geben und dass Handelshemmnisse beseitigt werden müssen.
Otte-Kinast und Lies fordern vom Bund Änderung der Düngeverordnung
Niedersachsen fordert die Bundesregierung auf, den Referentenentwurf zur Änderung der Düngeverordnung (DüV) in einigen Punkten anzupassen. In einer gestern (15. Januar 2020) vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium versendeten Stellungnahme, die mit dem Niedersächsischen Umweltministerium gemeinsam erarbeitet wurden, heißt es: Die geplanten Änderungen der Düngeverordnung sind zum Teil nicht zielgenau, kontrollierbar oder im praktischen Vollzug umsetzbar.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Umweltminister Olaf Lies sind sich einig: Der Grundwasserschutz ist äußerst wichtig. Die berechtigten Interessen der Landwirte dürfen dabei jedoch nicht aus dem Blick geraten. An diesem Punkt muss der Bund nachjustieren.
Mit einer zwischen ihren Häusern abgestimmten Position wenden sie sich an das Bundeslandwirtschaftsministerium:
Niedersachsen fordert den Bund auf, bei folgenden Punkten nachzusteuern:
- Vermeidung einer Regelungslücke in Bezug auf 170 kg N-Obergrenze
- Stärkere Verwirklichung des Verursacherprinzips bei der Ausweisung
Roter Gebiete
; unter anderem Ausnahme des Dauergrünlandes von der Pflicht zur Düngereduzierung um 20 Prozent - Stärkere Berücksichtigung trinkwasserschutzfördernder Bewirtschaftung
In der 18-seitigen Stellungnahme schlägt die Landesregierung daneben zahlreiche weitere aus fachlicher Sicht notwendige Anpassungen und Ergänzungen vor.
Initiative Tierwohl: Wir machen weiter!
ITW -
Die Initiative Tierwohl (ITW) ist inzwischen mit Marktanteilen von rund 70 Prozent bei Geflügel und rund 24 Prozent bei Schwein Deutschlands größtes Tierwohlförderprogramm. Die Teilnehmer aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel haben sich jetzt auf eine Fortsetzung der ITW verständigt. Bis Ende 2020 laufen noch die bestehenden Verträge mit den Wirtschaftspartnern der ITW, dann folgt ab 2021 eine neue, ebenfalls dreijährige Programmphase. Weiterhin können Verbraucher Geflügelfleisch, das aus Ställen teilnehmender Landwirte stammt, am ITW-Produktsiegel erkennen. Neu ist, dass das ab 2021 auch für große Teile des Schweinefleisch-Sortiments gilt. Das Plus an Tierwohl, das die teilnehmenden Landwirte ihren Schweinen, Hähnchen und Puten bieten, wird künftig verstärkt über den Markt finanziert und soll noch mehr Tieren zugutekommen. Dadurch wird auch die Einbindung vieler weiterer Tierhalter gefördert.
Agrarausfuhren für 2019 erreichen neuen Höchststand
Die Ausfuhren deutscher Agrarprodukte und Lebensmittel sowie Landtechnik prognostiziert die GEFA für 2019 mit 79,5 Mrd. Euro. Damit werden diese deutlich über dem Vorjahresniveau erwartet (+2,1%). Trotz dieser positiven Entwicklung sind weitere energische politische Anstrengungen zur Öffnung von Exportmärkten erforderlich
sagt Bernd Wirtz, Sprecher der GEFA und Geschäftsführer in der Vion Food Group. Vor allem mit Blick auf Asien benötigen wir neue Initiativen, um schrittweise Marktöffnungen für unsere Exporteure zu erreichen.
War die Handelsbilanz im Jahr 2006 mit minus 11 Mrd. Euro bereits stark negativ, hat sich dieses Defizit mit mehr als 14 Mrd. Euro in 2018 noch weiter erhöht. Beispielsweise kauft Deutschland aktuell ca. dreimal mehr Agrarprodukte und Lebensmittel von den OECD-Entwicklungsländern, als es in diese Länder exportiert. Damit leistet Deutschland einen ganz entscheidenden Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung bzw. zur Entwicklung dieser Länder.
ASP: Regierung fördert Impfstoff-Entwicklung
©SuS/age - Eine erfolgreiche Bekämpfung der ASP ist nach Auffassung der Bundesregierung nicht unbedingt vom Einsatz eines Impfstoffs abhängig, denn die konventionellen Bekämpfungsmaßnahmen für anzeigepflichtige Tierseuchen würden bei ausreichend hoher Biosicherheit in den Schweinehaltungen besser greifen. Hilfreich wäre jedoch ein oral applizierbarer Lebendimpfstoff für die Bekämpfung der ASP bei Wildschweinen. Dieser sei jedoch aufgrund des komplexen Virus schwierig herzustellen. Die Bundesregierung ist nach eigenen Angaben mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) an entsprechenden internationalen Forschungsprojekten und Initiativen beteiligt, so beispielsweise an der Global African Swine Fever Research Alliance (GARA) oder dem EU-finanzierten Projekt DEFEND
, das sich mit der Entwicklung neuartiger ASP-Impfstoffe befasst
Ländlicher Raum 04/2019: „Die Stellung der Landwirtschaft in der Gesellschaft“
Ziel der ASG-Herbsttagung war u. a., die Verständnislücke zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft, aber auch zwischen den Landwirt*innen verschiedener Richtungen (ökologisch/ konventionell, Familien-/Großbetriebe, Ackerbauern/Tierhalter) zu verringern. Nicht erst mit den Demonstrationen der Landwirte und Landwirtinnen war deutlich geworden, dass es Anstrengungen bedarf, um Respekt und Verständnis füreinander zu gewinnen, denn nicht alles, was in der Landwirtschaft getan wird, ist selbsterklärend und richtig. Wichtig sind deshalb ein selbstkritischer Umgang der Landwirtschaft mit den derzeitigen Produktionsweisen, eine Offenheit für nachhaltige Wirtschaftsweisen und neue Kommunikationswege. Hierzu gibt es zahlreiche Hinweise und Anregungen im Schwerpunkt dieser Ausgabe.
Endgültig grünes Licht für die Isoflurannarkose
Das Bundeskabinett hat in der vergangenen Woche die Ferkelbetäubungssachkundeverordnung (FerkBetSachkV) mit den vom Bundesrat verlangten Änderungen beschlossen. Die Verordnung soll den Weg für die Kastration unter Isoflurannarkose freimachen und nach der Bekanntmachung im Bundesanzeiger in Kürze in Kraft treten.
Auch Hobbyhalter müssen Tierzahlen melden
Die Tierseuchenkasse Nordrhein-Westfalen erinnert alle Tierhalter daran, die Meldung über ihren Tierbestand abzugeben, falls sie ihn noch nicht gemeldet haben. Wer in Nordrhein-Westfalen Pferde, Schweine, Schafe, Ziegen, Gehegewild, Geflügel oder Bienen hält, muss seinen Bestand bis spätestens 31. Januar 2020 bei der Tierseuchenkasse melden. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen weist darauf hin, dass diese gesetzliche Verpflichtung nicht nur für Landwirte, sondern auch für Hobbyhalter und gewerbliche Tierhalter gilt. Eine Meldung ist auch erforderlich, wenn sich der Tierbestand gegenüber dem Vorjahr nicht verändert hat.