BRS News
Bauernverband kritisiert Entwurf zur Neufassung der TA Luft
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, sieht den vom Bundesumweltministerium vorgelegten Entwurf zur Änderung derTechnischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft – TA Luftkritisch, weil nicht zwischen dem Immissionsschutz und den Anforderungen zum Tierwohl abgewogen wird:
Die vorgeschlagenen Neuregelungen stellen die durch bäuerliche Familienbetriebe geprägte Struktur der Tierhaltung in Deutschland grundsätzlich infrage.Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes ist es problematisch, dass der neue Anwendungsbereich gegenüber der geltenden TA Luft deutlich ausgeweitet und die Bürokratie in Genehmigungsverfahren wesentlich erhöht wird - beispielsweise durch aufwendige Messungen. Die neue TA geht deutlich über europäische Vorgaben hinaus und konterkariert damit eine europäische Harmonisierung der Standards. Das führt zu einer Verzerrung des Wettbewerbs und wird damit zu einem weiteren Treiber des Strukturwandels in der Landwirtschaft, der vor allem kleinere Tierhaltungsbetriebe treffen wird.
Der Entwurf der Technischen Anleitung wurde nach fast zweijähriger Verbändeanhörung in der Sommerpause als Referentenentwurf auf der Internetseite des BMU veröffentlicht, ohne das wesentliche Empfehlungen und Anregungen der Fachverbände und eines KTBL-Expertengremiums berücksichtigt worden wären. Ein Verbot der Unterflurabssaugung, eine Nachrüstverpflichtung innerhalb von fünf Jahren, der verpflichtende Einbau von teurer und Treibhausgassteigernder Luftwäscher sind nur einige Punkte, die von zahlreichen Betrieben nicht gestemmt werden können und zum Strukturwandel beitragen werden.
Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Belgien
Heute wurden in der Gemeinde Etalle in der südbelgischen Provinz Luxembourg zwei Fälle von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen festgestellt. Die belgische Behörde für die Sicherheit in der Lebensmittelkette (AFSCA) hat dies in einer Presseerklärung bestätigt. Die Behörde betont, dass der Virus keine Auswirkungen auf den Menschen hat und dass Belgien nach wie vor in Bezug auf Hausschweine als frei von ASP gilt. Die zuständigen Stellen in Wallonien sind damit beauftragt worden, die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen.Hier finden Sie die offizielle Bestätigung durch die OIE und eine Pressemeldung des BMEL.
Futtermittelindustrie schließt Nährstoffkreisläufe
Die globale Nachfrage nach tierischen Lebensmitteln wird nach derzeitigen Schätzungen der FAO zwischen 2005 und 2030 um 70 Prozent ansteigen. Eine ressourceneffiziente Tierhaltung und nachhaltiger Rohstoffbezug sind daher unerlässlich. Um in Zukunft umweltgerecht zu produzieren, muss die Kreislaufwirtschaft an Bedeutung gewinnen
, betonte der DVT-Präsident Jan Lahde betont anlässlich der 100-Jahrfeier in Berlin. Die deutschen Futterwerke nutzen seit jeher die Chance, Rohstoffkreisläufe weiter zu schließen und Verluste zu minimieren. So können große Mengen von Nebenprodukten und ehemaligen Lebensmitteln zielgerichtet verwertet werden. Lahde: Insgesamt werden fast 9 Millionen Ko-Produkte mit wertvollen Nährstoffen in die Wertschöpfungskette der Tiernahrungshersteller zurückgeführt und das mit steigender Tendenz. Ein enormes Potenzial, um internationale Wertschöpfungsketten bzw. Stoffkreisläufe verlustarm zu schließen.
FDP will Rücklage für Risikoausgleich
hib - Die FDP-Fraktion will Ertragsschwankungen für landwirtschaftliche Betriebe in Folge von Wetterrisiken minimieren. Die Abgeordneten fordern die Bundesregierung in einem Antrag (19/4218) dazu auf, Land- und Forstwirten die Bildung einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage bis zur Höhe des durchschnittlichen Gewinns der vergangenen vier Wirtschaftsjahre zu ermöglichen. Außerdem soll die jährliche Rücklagenbildung maximal 25 Prozent des durchschnittlichen Gewinns betragen.
Göttinger Wissenschaftler empfehlen, hierfür einen Teil der ohnehin gewährten Direktzahlungen als liquide Mittel in die Risikoausgleichsrücklage einzulegen (Reservenbildung). Davon hätten alle etwas. Die Landwirte bildeten eigene Krisenreserven, die sie in schlechten Jahren nutzen könnten, um Zahlungsschwierigkeiten zu vermeiden; und die Gesellschaft bekäme für die Direktzahlungen, die den Landwirten bisher vollständig zur freien Verfügung stehen, einen wirtschaftlich resilienteren Landwirtschaftssektor, der nicht alle paar Jahre nach zusätzlichen Hilfen rufen muss.
Ertragsverluste ohne modernen Ackerbau
Im Durchschnitt sei nach einer Umstellung auf Öko-Landbau mit Ertragsrückgängen von 50 Prozent zu rechnen, behaupten diePflanzenzüchterauf ihrer Internetseite.
Eine neue Weiche zum vierten Weg?
In Australien und Neuseeland ist das Mittel Tri-Solfen mit dem Wirkstoff Bupivacain für die Kastration und zum Kupieren des Schwanzes bei Ferkeln sowie zur Verödung der Hornanlagen bei Kälbern zugelassen. Medical Ethics Pty Ltd hat nach Recherchen des Wochenblattes aus Bayern das Verfahren zur Zulassung für den deutschen Markt eingeleitet. Zahlreiche Forschungsvorhaben belegten die Wirksamkeit während der Kastration von Ferkeln. Das Präparat habe eine dreifache Wirkung, die den Schmerz während und nach der Kastration reduziert, die Blutung vermindert und die Infektionsgefahr durch einen hochwirksamen antimikrobiellen Wirkstoff reduziert. Weltweit werden männliche Ferkel in den ersten Lebenstagen kastriert, um Verbraucher vor dem unangenehmen Ebergeruch zu schützen. In Deutschland ist dies derzeit nur mit Schmerzmitteln zugelassen und soll Ende 2018 enden. Allerdings gebe es lt. Wirtschaftsbeteiligter keine Alternative, die eine marktkonforme Vermarktung aller männlichen Mastschweine mit den drei derzeit zugelassenen Alternativmethoden (Isofluran, Jungebermast, Impfung) garantiere. Weitere Verfahren werden daher Hände ringend gesucht.Emstek Vion mit alternativem Abrechnungsmodell
Im Jahr 2017 hat Vion für seine niederländischen Lieferanten das KonzeptGood Farming Balanceeingeführt. Mit diesem nachfrageorientierten Lieferkettenkonzept möchte Vion auf die spezifische Nachfrage internationaler Märkten reagieren.
EMSTEK Vion zieht jetzt nach und zwar auf der Grundlage des VEZG - Vereinigungspreises.
CH: Palmöl-Verbot bei QM-Fleisch
Im Qualitäts-Sicherungsprogramm QM-Schweizer Fleisch darf künftig kein Futter mehr verwendet werden, in dem Palmöl enthalten ist, fordert der Schweizer Bauernverband in einer Medienmitteilung. Mit Rapsöl stehe ein geeignetes Ersatzmittel aus einheimischem, nachhaltigem Anbau zur Verfügung. Der SBV fordert deshalb die Futtermittelfirmen auf, Palmöl aus den Futterrezepturen zu entfernen.
Der WWF erinnert auf seiner Homepage daran, dass fast jedes zweite Lebensmittel Palmöl enthalte. Gleichzeitig hat WWF auch untersucht, was ein Verzicht für Deutschland bedeuten würde. Das Ergebnis: Kein Palmöl ist auch keine Lösung. Deutschland verbraucht pro Jahr rund 1,8 Mio. Tonnen Palmöl. Rund 8 Prozent davon werden über den Tierdarm veredelt. Würde Deutschland das Palmöl komplett austauschen, wären laut der WWF-Studie für die Gewinnung der
Ersatz-Pflanzenöle rund 1,4 Millionen Hektar mehr Anbaufläche notwendig.
Dasselbe Argument greift übrigens auch beim Import von Sojaextraktionsschroten. Die Deutschen Importeure setzen daher auf Zertifizierung.
Schweizer Agrartech-Unternehmen Bluetector investiert in Gülleaufbereitung in Niedersachsen
Ein Landwirtschaftsbetrieb in Niedersachsen mit Sauenhaltung, Legehennen in Bodenhaltung und Biogasanlage errichtet eine BlueBox Ultra zur Gülleaufbereitung vom Schweizer Agrartech-Unternehmen Bluetector. Die Anlage von Bluetector soll täglich bis zu 100 Kubikmeter Gülle und Gärreste behandeln.Vorsorgen für schlechte Jahre: mit Risikoausgleichsrücklage aus Direktzahlungen
Im Zusammenhang mit den aktuell regional sehr unterschiedlichen Ernteeinbußen von 30 bis 70 Prozent wird eine Risikoausgleichsrücklage für schlechte Jahre gefordert. Prof. Dr. Hirschauer und Prof. Dr. Mußhoff haben dazu im neuen AgrarblogagrardebattenStellung bezogen. Sie empfehlen
einen Teil der ohnehin gewährten Direktzahlungen als liquide Mittel in die Risikoausgleichsrücklage einzulegen (Reservenbildung). Davon hätten alle etwas. Die Landwirte bildeten eigene Krisenreserven, die sie in schlechten Jahren nutzen könnten, um Zahlungsschwierigkeiten zu vermeiden; und die Gesellschaft bekäme für die Direktzahlungen, die den Landwirten bisher vollständig zur freien Verfügung stehen, einen wirtschaftlich resilienteren Landwirtschaftssektor, der nicht alle paar Jahre nach zusätzlichen Hilfen rufen muss.