BRS News Rind
Herdenschutzkonzept Baden-Württemberg schließt nun auch ältere Rinder mit ein
Das bisherige Schutzkonzept vor möglichen Wolfsangriffen in Baden-Württemberg wird erweitert.
Das Land hat unter Mitwirkung von Rinderhaltenden und Landnutzungsverbänden ein Konzept mit mehreren Maßnahmen vorgelegt, das künftig den zumutbaren Herdenschutz bei Rindern konkretisiert. Festgelegt ist darin auch eine genaue Schwelle für Rinder-Risse, ab der ein sogenannter schadstiftender Wolf
entnommen wird: Sollte ein Wolf die zumutbaren Schutzmaßnahmen mindestens zweimal in engem zeitlichen und räumlichen Abstand überwinden, nutzt das Umweltministerium seine rechtlichen Handlungsspielräume (Paragraf 45 Absatz 7 BNatSchG). Ein spezialisiertes und jederzeit einsetzbares Entnahmeteam führt die letale Entnahme des Wolfes durch. Die Jägerschaft wird mit einbezogen, sofern sie dies möchte.
Forschungsverbund „Zukunft der Ernährung in Niedersachsen (ZERN) gestartet
Am 30.03. fiel der Startschuss für den Forschungsverbund Zukunft der Ernährung in Niedersachsen (ZERN)
. Wissenschaftsminister Falko Mohrs hat den Verbundpartnern einen Förderbescheid über neun Millionen Euro aus dem Programm zukunft.niedersachsen
überreicht. Mit der Förderung werden die Universität Göttingen, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück (DIL) in den kommenden fünf Jahren Maßnahmen entwickeln, die den Wandel des Agrar- und Ernährungssystems in Niedersachsen hin zu mehr Nachhaltigkeit gestalten sollen. Der Fokus liegt auf den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt sowie deren vielfältigen Verknüpfungen. Die Ergebnisse könnten anschließend auch als Blaupause für andere Regionen dienen.
Tagungsband zu KTBL-Tagen 2023 verfügbar
Gefühlt. Geschätzt. Gerechnet! - Bewerten und Entscheiden in der Landwirtschaft
- mit diesem Thema befassten sich die mehr als 20 Referierenden bei den KTBL-Tagen 2023 am 15. und 16. März in Berlin. Gleichzeitig feierte das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft seinen 100. Geburtstag mit einem Festakt. Die Fachtagung der KTBL-Tage widmete sich Bewertungen und Entscheidungsprozessen sowohl auf den Betrieben als auch in der Politik. An Beispielen gingen die Referentinnen und Referenten der Frage nach, wie Wissenschaft, Beratung und Wirtschaft die Betriebe und die Politik bei ihrer Arbeit unterstützen könnten. Darüber hinaus wurde beleuchtet, wie der Bauch
unsere Entscheidungen mitbestimmt und wie wir mit Fehlentscheidungen umgehen. Der Tagungsband kann auf der Homepage des KTBL ab der ersten Aprilwoche hier kostenfrei heruntergeladen werden.
Landfrauen mit neuer Podcastreihe „zukunft_Land - Wer die ländlichen Räume bewegt!“
Unter dem Titel zukunft_Land – Wer die ländlichen Räume bewegt!
geht der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) im Rahmen seiner gleichnamigen Kampagne mit einer eigenen Podcastreihe zur Zukunft der ländlichen Räume in die Diskussion.Die neue Podcastreihe ist ab sofort auf allen gängigen Podcast-Plattformen zu finden. Die erste Folge Frauen in die Politik! – Warum Vereinbarkeit auch Männersache ist
steht ganz im Zeichen des frauenpolitischen März. Der Fokus liegt auf der Unterrepräsentanz von Frauen in der Politik, insbesondere in den kommunalen Vertretungen im ländlichen Raum, wo der Frauenanteil im Schnitt bei nur 27 Prozent liegt. Petra Bentkämper und Dr. Elke Wiechmann (Fernuniversität Hagen) sprechen über Gründe der Unterrepräsentanz, dass Vereinbarkeit nicht nur Frauensache ist und – mit Bezug auf das dlv-Kooperationsprojekt Aktionsprogramm Kommune – Frauen in die Politik!
– welche Lösungsansätze es gibt, den Frauenanteil in der Politik zu erhöhen.
EFSA: Haltung von Kälbern in kleinen Gruppen zur Verbesserung des Tierwohls
EFSA - Mastkälber sollten in den ersten Lebenswochen in kleinen Gruppen untergebracht werden. Um das Tierwohl zu verbessern, sollte außerdem die Nutzung von Einzelboxen vermieden werden. Kälber benötigen zudem ausreichend Platz zum Ausruhen und Spielen sowie Zugang zu bequemer Einstreu. Dies sind einige der Empfehlungen, die heute in einem wissenschaftlichen Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentlicht wurden, mit dem die Überarbeitung der Tierschutzvorschriften der Europäischen Union unterstützt werden soll.
Milch liefert ausreichend Vitamin B12, um den Bedarf von über 60 % der Weltbevölkerung zu decken
Das Ziel des Beitrags von White et al. aus dem März 2023 war es, den globalen Beitrag von Flüssigmilch zur Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und Nährstoffen, Treibhausgasemissionen und Wasserentnahme zu charakterisieren. Sie stellten fest, dass Flüssigmilch über 10 % der für den Menschen weltweit verfügbaren Mengen an Vitamin B12, Vitamin A, Riboflavin und Kalzium liefert. Was den menschlichen Nährstoffbedarf betrifft, so liefert Milch ausreichend Vitamin B12, um den Bedarf von über 60 % der Weltbevölkerung zu decken. Bei Riboflavin wird der Bedarf für 50 % der Bevölkerung und Kalzium und Phosphor für über 35 % der Bevölkerung gedeckt. Im Vergleich zu anderen Lebensmitteln weist Milch bei zahlreichen Aminosäuren, Phosphor, Kalzium und Riboflavin das beste Verhältnis von Nährstoffen zu Kalorien auf.
Gefährdet Gentechnik die Gesundheit?
Prof. Dr. Wolfgang Nellen ist Molekularbiologe und Gründer von BioWissKomm, einer Initiative, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Wissenschaft unters Volk
zu bringen. Mit einem offenen Brief an EDEKA fragt er, was sich hinter der Gentechnikfreiheit verbirgt. Außerdem nervt
ihn, dass sein Beruf zur Negativwerbung herhalten muss. Er glaubt, dass mit der Auszeichnung von Produkten die Wahlfreiheit für Verbraucher eingeschränkt werde.
Ist Fleisch aus dem Labor besser für die Umwelt?
Der Konsum von Fleischersatz
ist eine Frage der persönlichen Entscheidung, der Verbraucher muss sich jedoch gut über die Eigenschaften und Herstellungsverfahren informieren. Hinsichtlich der Umweltauswirkungen bietet die In-vitro-Produktion jedoch nach den derzeit verfügbaren Daten keinen Umweltvorteil gegenüber echtem Fleisch. Selbst mit den fortschrittlichsten Techniken benötigen Kulturmedien noch Hormone , Wachstumsfaktoren, fötales Kälberserum, Antibiotika oder Fungizide für die Zellentwicklung . Aufgrund der ethischen Probleme, die durch die Verwendung von fötalem Rinderserum aufgeworfen wurden, versuchten viele Unternehmen, es durch künstliches Serum zu ersetzen. Basierend auf den derzeit verfügbaren Daten bietet die kultivierte Produktion keinen ökologischen Vorteil gegenüber echtem Fleisch. Frühe Studien haben gezeigt, dass Bioreaktoren, die zur Kultivierung von Zellen verwendet werden, viel Energie mit sehr hohen CO2-Emissionen verbrauchen. Italien hat gerade Lebensmittelimitate aus Zellkulturen und Insektenmehl verboten.
Fokus Fleisch bietet einen Überblick zum Stand der Forschung.
Intensivtierhaltung nicht verantwortlich für Pandemien
Weder die Stallhaltung noch die sog. intensive
Landwirtschaft steigern das Risiko von Pandemien. Das Gegenteil ist der Fall. Begründet wird dies mit dem höheren Biosicherheitsstandard. Die Autoren argumentieren, dass gerade extensive Haltungsformen mit ihrem großen Flächenbedarf zu einem Lebensraumverlust und der Verdrängung von krankheitstragenden Wildtieren wie Fledermäuse und Schadnagern führen kann.
Union für Aufhebung der Agrarflächen-Stilllegung
Die CDU/CSU-Fraktion hat einen Antrag (20/6179) zur dauerhaften Aussetzung der Stilllegung von vier Prozent der Agrarflächen vorgelegt. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, sich bei der EU in Brüssel für die Aussetzung der Stilllegung über das laufende Jahr 2023 hinaus einzusetzen. Durch die Stilllegung der Ackerflächen lägen rund drei Millionen Hektar Ackerland in der EU brach, dabei könnten auf den Flächen alleine in Deutschland bis zu einer Million Tonnen Getreide produziert werden. Der Antrag soll am Donnerstag ohne Aussprache an den zuständigen Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft überwiesen werden.