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Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber fordert Bund beim Thema Wolf vor Agrarministerkonferenz zum Handeln auf
Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber hat vor der Agrarministerkonferenz (AMK), die am Donnerstag und Freitag im Schleswig-Holsteinischen Büsum stattfindet, den Bund aufgefordert, endlich die drängendsten Probleme der Landwirtschaft anzugehen. Neben dem Umbau der Tierhaltung, zu dem die Agrarministerinnen und Minister der Union bereits am vergangenen Freitag einen Brandbrief an Bundesminister Özdemir geschrieben hatten, will die bayerische Ministerin auch das zunehmende Problem mit Wölfen zur Sprache bringen. Das Monitoring zeigt uns, dass die Wolfspopulation in Deutschland ungesteuert zunimmt. Um unsere nachhaltige Weidewirtschaft und die damit verbundene Biodiversität zu schützen, muss der Bund endlich aktiv werden und gegensteuern. Obwohl wir viel in den Herdenschutz investieren, nehmen die Risse von Nutztieren und die Konflikte mit der Landwirtschaft zu. Die Bundesregierung muss anerkennen, dass der Wolf nicht mehr vom Aussterben bedroht ist, er steht nicht mehr auf der Roten Liste. Der Schutzstatus muss dringend abgesenkt werden
, so die Ministerin. Zudem müsse der Bund erst einmal – wie das Nachbarland Frankreich – die Möglichkeiten der EU ausschöpfen und eins zu eins in Deutschland umsetzen. Auf Dauer werde allerdings auch das nicht ausreichen. Denn auch das EU-Parlament habe mittlerweile erkannt, dass weitere Schritte notwendig sind. Wir brauchen ein staatenübergreifendes Wolfsmonitoring und eine Neubewertung der EU-Wolfsstrategie
, sagte Kaniber.
Förderung für die Sommerweidehaltung von Milchkühen in Niedersachsen
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen weist in einer Pressemeldung darauf hin, dass im Rahmen des Sammelantrages Agrarförderung und Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen ab 2023 erstmals die Beantragung der Fördermaßnahme Sommerweidehaltung von Milchkühen (Sommerweide) möglich ist. Antragsberechtigt sind Milcherzeuger mit Betriebssitz in Niedersachsen und der freien Hansestadt Hamburg. Die Beantragung erfolgt digital im Antragsmodul ANDI2023
ab dem 29.03.2023.
H. Wilhelm Schaumann Stiftung zeichnet beste Dissertationen und Studienleistungen aus
Die H. Wilhelm Schaumann Stiftung zeichnete anlässlich der 77. Jahrestagung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie die besten Dissertationen der Jahre 2021 und 2022 in der Tierernährung aus. 15 Doktoranden und Doktorandinnen verschiedener Universitäten wurden am 13. März 2023 in der Alten Aula der Georg-August-Universität Göttingen mit einer Prämie in Höhe von 1.000 € ausgezeichnet. Vorschlagberechtigt für die im 2-jährigen Turnus stattfindende Auszeichnung sind die Direktoren/innen der einschlägigen Institute in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Jedes Institut kann einen Vorschlag einreichen.
Aktion "Umgedrehte Gummistiefel" der NRW-Initiative „Land sichert Versorgung“
AgE - Für mehr Wertschätzung und gegen falsche Anschuldigungen im Zusammenhang mit der Landwirtschaft wollen Bauern ein Zeichen setzen. Der Verein Land sichert Versorgung (LsV) NRW hat an seine Berufskollegen und die Landbevölkerung appelliert, sich solidarisch zu zeigen und einen umgedrehten Gummistiefel an die Straße zu hängen. Auch LSV Deutschland hat in den sozialen Medien zur Teilnahme an dieser Aktion aufgerufen. Die Wut richtet sich an Politiker und Medien, welche sich ausschließlich dem vermeintlichen Mainstream in der urbanen Blase verpflichtet fühlen
. Wir haben es satt, wir brauchen im ländlichen Raum keine Fremdbestimmung derer, die nur am Wochenende Feld und Flur in Beschlag nehmen, nicht ohne Ihren Müll hinter sich liegen zu lassen
, heißt es in einer Presseverlautbarung von LsV NRW. Demnach wehren sich die Landwirte dagegen, von außen bestimmen zu lassen, wie sie zu leben und zu wirtschaften haben und sich zu erklären lassen, wie sie ihre Kulturlandschaft zu schützen haben.
FML-Aktionstag „Landwirt für einen Tag“
Der bundesweite Aktionstag "Landwirt für einen Tag" des Forums für Moderne Landwirtschaft (FML) findet am 13. Mai auf über 55 Betrieben statt. Dabei laden landwirtschaftliche Betriebe Verbraucherinnen und Verbraucher für einen Tag auf ihren Hof ein, um sich ein Bild der modernen Landwirtschaft in Deutschland zu machen. Die Aktion soll Gesellschaft und Landwirtschaft wieder näher zusammenbringen und den Dialog fördern. Für einen Tag machen Verbraucherinnen und Verbraucher dabei ein Tagespraktikum, dürfen hinter die Kulissen des Betriebs blicken und richtig mit anpacken. In diesem Jahr vergibt das Forum 60 Plätze an Interessierte.
Tierhaltungskennzeichnungsgesetz weiter in der Kritik
Aktuell ringen die Regierungsfraktionen um Kompromisse zur Ausgestaltung des von Bundesminister Özdemir vorgelegten Tierhaltungskennzeichnungsgesetz. Insgesamt werden die gesetzlichen Regelungen den in der Gesetzesbegründung genannten Problemen und Zielen in keiner Weise gerecht, so die Kritik vieler Verbände. Es leistet in der vorliegenden Form keinen Beitrag für eine tierwohlrechte Nutztierhaltung in Deutschland, sorgt für unnötige Bürokratie und schafft indirekt sogar Nachteile für Tierwohlbetriebe. Eine Einigung ist bis jetzt nicht abzusehen.
Tätigkeitsbericht 2022 zu Unlauteren Handelspraktiken
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat als Durchsetzungsbehörde des Verbots unlauterer Handelspraktiken in 2022 insgesamt sechs Verfahren geführt. In über 50 Fällen unterstützte die BLE Unternehmen innerhalb der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette dabei, den Anforderungen des Agrarorganisationen- und Lieferkettengesetzes (AgrarOLkG) zu entsprechen. Dies geht aus dem BLE-Tätigkeitsbericht für 2022 hervor.
Diese und weitere Informationen sowie der vollständige Tätigkeitsbericht sind verfügbar unter www.ble.de/utp.
Agrarminister warnen den Bund vor massiven Folgen eines Strukturbruchs in der Nutztierhaltung – Brief an Bundesminister Cem Özdemir
Der Bund muss endlich beim Umbau der Tierhaltung mit den Ländern zusammenzuarbeiten, um einen Strukturbruch bei der Nutztierhaltung in Deutschland mit gravierenden Folgen für die Landwirtschaft und den gesamten ländlichen Raum zu verhindern
, diese dringende Forderung richteten die Landwirtschaftsministerinnen und -minister der Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein im Vorfeld der Frühjahrs-Agrarministerkonferenz (AMK) in Büsum am 23. und 24. März an Bundesminister Cem Özdemir. Mit großer Sorge stellen wir einen beschleunigten Rückgang der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung in Deutschland fest
, heißt es in dem von den Ministerinnen Michaela Kaniber und Silke Gorißen sowie den Ministern Peter Hauk, Sven Schulze und Werner Schwarz gemeinsam unterzeichneten Schreiben. Der derzeitige Rückgang habe vor allem im Schweinebereich einen bedrohlichen Umfang erreicht: Dies ist kein üblicher Strukturwandel mehr, sondern ein Strukturbruch
, so die Agrarministerinnen und -minister der fünf Länder.
Ähnlich hatte sich der Bundesverband Rind und Schwein bereits Anfang des Jahres geäußert.
QM-Milch zum ersten Mal im Kühlregal
Seit dem 13.03.2023 steht zum ersten Mal ein mit dem Label QM+ versehenes Milchprodukt im Kühlregal. Es handelt sich um eine laktosefreie Trinkmilch, die in den Märkten von drei Regionalgesellschaften ALDI Nords zu finden ist. Weitere Trinkmilchprodukte mit dem QM+-Label werden vom gleichen Lieferanten in den kommenden Tagen folgen und in den gleichen Kühlregalen zu finden sein. Das ist der Startschuss der Markteinführung des QMilch-Programms
vom QM-Milch e.V., dessen Programme QM-Standard, QM+ und QM++ für die LEH-Haltungsformen 1-3 anerkannt sind. Weitere mit den Tierwohllabel QM+ oder QM++ versehene Milchprodukte für die Eigenmarken der vier großen Lebensmittelhändler (ALDI, EDEKA, REWE, Schwarz-Gruppe) werden in den kommenden Wochen folgen.
Fleischexporte in den vergangenen fünf Jahren um 19 % zurückgegangen
Deutschland exportiert immer weniger Fleisch. Im Jahr 2022 wurden hierzulande knapp 2,9 Millionen Tonnen Fleisch und Fleischwaren ausgeführt – der Großteil davon in andere Staaten der Europäischen Union (EU). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, entspricht das einem Rückgang von 6,9 % gegenüber dem Vorjahr. In den vergangen fünf Jahren gingen die Fleischexporte um 19,3 % zurück. Die Menge des exportierten Schweinefleisches sank von 2017 bis 2022 um gut ein Fünftel (-20,4 %). Die Exporte von Rindfleisch gingen im selben Zeitraum um 11,4 % zurück. Die Fleischimporte gingen in den vergangenen fünf Jahren um 15,9 % zurück. In diesem Zeitraum nahmen die Schweinefleischimporte um knapp ein Viertel (-23,4 %) ab. Die Importe von Rindfleisch sanken im gleichen Zeitraum um 12,0 %. Auch die Fleischerzeugung in Deutschland ist rückläufig. In den vergangenen fünf Jahren nahm die Fleischproduktion um 13,9 % ab. Die Menge des erzeugten Schweinefleisches sank um 18,5 %, die Rindfleischproduktion ging im selben Zeitraum um 12,8% zurück.