BRS News
Die Wirkung der Homöopathie wird überschätzt?
Die Homöopathie wurde vor fast 200 Jahren entwickelt, basierend auf dem Prinzip der Ähnlichkeit (Ähnliches heilt Ähnliches
). Sie bleibt in vielen entwickelten Ländern eine beliebte Alternative zur konventionellen Medizin, obwohl ihre Wirksamkeit Gegenstand heftiger Debatten ist. Wissenschaftler haben sich daher auf die Suche nach veröffentlichten klinischen Studien zur Homöpathie gemacht. Die Registrierung und Veröffentlichung von Ergebnissen klinischer Studien wird als ethische, wenn auch nicht zwingende Verpflichtung für Forscher angesehen, um zu vermeiden, dass keine Verzerrung der Ergebnisse durch Veröffentlichung nur positiver Studienergebnisse erfolgt. Das Ergebnis war erschreckend: seit 2002 blieben fast 38 % der registrierten Homöopathie-Studien unveröffentlicht, während über die Hälfte (53 %) der veröffentlichten randomisierten kontrollierten Studien nicht einmal registriert wurden.
Nutri-Score: ein irreführendes Nährwertkennzeichnungssystem
Die Nährwertampel weist gravierende Schwächen auf. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten aus Österreich. Aber auch andere europäische Länder machen gegen die Ampel mobil. So hat sich der italienische Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli in der vergangenen Woche gegen die Kennzeichnung traditioneller geschützter Käsesorten mit dem NutriScore ausgesprochen.
Rohstoffbasis für gentechnikfreie Eiweißfuttermittel bricht weg
Der Krieg gegen die Ukraine verändert die globale Rohstoffverfügbarkeit dramatisch. Raps- und Sojafuttermittel aus Russland und der Ukraine, die bei uns in die Lebensmittelproduktion
ohne Gentechnik fließen, werden für längere Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen
, erläutert Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV). Wir haben nur noch die Ware, die in den Lägern liegt. Aus anderen Ländern wie Brasilien kann nur begrenzt Ware beschafft werden
, erläutert Ehlers. Dies treibt die Futterpreise für Geflügel- und Milchviehhalter ebenso wie für Landwirte mit Bioerzeugung in die Höhe. So bleibt den Landwirten und der Futterwirtschaft nur die Möglichkeit, auf alternative Futterkomponenten zurückzugreifen. Deshalb werden in Kürze viele Landwirte und Unternehmen der Verarbeitung aus der ohne-Gentechnik-Produktion aussteigen müssen. Ehlers weiter: Der vollständige Verzicht auf eiweißreiche Futterkomponenten ist keine Alternative. In der Konsequenz wäre die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gefährdet.
Forschende veröffentlichen Erklärung zum Umgang mit der Nahrungsmittelkrise durch Ukraine-Krieg
Die Entscheider und Entscheiderinnen in der Agrarpolitik sollten nicht von einer nachhaltigeren Landwirtschaft abrücken, nur um die Getreideproduktion zu steigern, argumentiert ein Team von Forschenden in einer am 18.03. veröffentlichten Erklärung, die von über 400 Experten und Expertinnen aus mehreren Ländern unterzeichnet wurde. Sie schlagen drei Schlüsselmaßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Krise vor:
Beschleunigung der Umstellung auf eine gesündere Ernährung mit weniger tierischen Erzeugnissen in Europa und anderen Ländern mit hohem Einkommen, wodurch sich die für Tierfutter benötigte Getreidemenge verringern würde; Steigerung der Produktion von Hülsenfrüchten und weitere Ökologisierung der EU-Agrarpolitik, auch um die Abhängigkeit von russischem Stickstoffdünger und Erdgas zu verringern; Verringerung der Lebensmittelverschwendung, da beispielsweise die Menge an vergeudetem Weizen allein in der EU etwa der Hälfte der Weizenexporte der Ukraine entspricht.
Neues Internetangebot: "Hessens Bauern" geht an den Start
Der Hessische Bauernverband (HBV) hat ein neues Internetangebot gestartet, um die Landwirtschaft den Verbrauchern näher zu bringen. Unter www.hessens-bauern.de ist der Nutzer eingeladen, den Alltag auf dem Betrieb, im Stall und auf dem Feld mitzuerleben. Die Internetseite gibt Informationen zu den verschiedenen Nutztieren und deren Haltung, zu verschiedenen Ackerkulturen und deren Anbau sowie zu den erzeugten landwirtschaftlichen Produkten. Durch kleine Comics hervorgehoben sind kurze Detailinformationen, etwa zur Zahl der Schweinerassen weltweit oder zur Lagerung von Kartoffeln. Unter der Rubrik Unsere Höfe
stellen sich einige Betriebe persönlich vor. Daneben wird auf die verschiedenen Regionen Hessens mit der dort typischen Landbewirtschaftung eingegangen. Schließlich wird über regionale Einkaufsmöglichkeiten unter anderem in Hofläden informiert.
Neue digitale Plattform für effiziente und umweltgerechte Bewirtschaftung von Grünland
In Schleswig-Holstein stellt das Grünland mit mehr als einem Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche ein prägendes Landschaftselement dar (317.200 ha Dauergrünland, 33.600 ha Ackergras). Es hat eine wichtige Funktion als Futtergrundlage für Rinder, Schafe und Pferde. Außerdem spielt es eine zunehmend wichtigere Rolle im Bereich Klimaschutz und Erhaltung der Artenvielfalt.
Mit dem Grünlandportal SH
(www.gruenlandportal-sh.de), das sowohl als Desktopversion als auch als mobile App verfügbar ist, wird erstmalig eine umfassende und innovative Plattform zu Themen des Grünlands in Schleswig-Holstein geboten. Für die Landwirte ist es ein prima Praxistool. Die App führt Grünlandinhalte aus Praxis, Wissenschaft und Beratung zusammen. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) sowie über die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft.
Tropische Feuchtgebiete Hauptverursacher für atmosphärische Methanschwankungen
Große Schwankungen im Wachstum von atmosphärischem Methan, einem prominenten Treibhausgas, werden durch eine Vielzahl von anthropogenen und natürlichen Emissionen und durch Verluste durch Oxidation durch das Hydroxylradikal verursacht. Wie eine aktuelle Veröffentlichung zeigt, stammen rd. 60 % des globalen CH4 aus tropischen Feuchtgebieten. Und 84 % dieses globalen CH4-Anstiegs (in den letzten 10 Jahren) sollen ihren Ursprung dort haben.
NRW kündigt Abschaffung der Straßenbaugebühren an
Der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Bernhard Conzen, begrüßt die Absicht der nordrhein-westfälischen Landesregierung, die Bürgerinnen und Bürger vollständig von der Mitfinanzierung der Straßenbaugebühren zu befreien. Dies sei ein wichtiges Signal an die Menschen insbesondere im ländlichen Raum, die durch diese Gebühren in der Regel unverhältnismäßig hohe Lasten zu tragen hätten, so der Präsident.
Ernährungssicherung Jetzt! Europa muss endlich wach werden
Der EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski hat gestern im Agrarausschuss des Europäischen Parlament angekündigt, Sofortmaßnahmen zu einer stabilen Nahrungsmittelversorgung vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs zu ergreifen. Endlich! Dazu erklärt Marlene Mortler, Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europäischen Parlament:
"Die vollen Auswirkungen des brutalen Angriffskriegs sind noch ungewiss. Wir müssen damit rechnen, dass die Ernten der großen Getreideerzeuger Russland und Ukraine auf längere Zeit instabil und niedriger sein werden oder sogar ganz ausfallen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher brauchen sich in Deutschland und Europa derzeit keine Sorgen um ihre Lebensmittelversorgung machen. Anders sieht das in den Entwicklungsländern aus – wir haben auch für hungernde Menschen Verantwortung!
Wir müssen uns umfassend und intensiv darum kümmern, Versorgungsengpässe zu vermeiden und immer brüchigere Lebensmittelketten ernst nehmen. Umso mehr bin ich erleichtert, dass der EU-Landwirtschaftskommissar unseren Forderungen endlich nachgekommen ist und Maßnahmen angekündigt hat.
Lallemand Animal Nutrition: Online-Seminar zum Fasereinsatz in der Schweinefütterung, Teil 2
Die Fa. Lallemand Animal Nutrition lädt zum zweiten Teil des Online-Seminar Optimierter Einsatz der Faser in der Schweinefütterung
am 31.03.2022 um 9.00 Uhr ein. Die Veranstaltung informiert über den praktischen Einsatz der Faser: Welche Herausforderungen gibt es in den einzelnen Produktionsabschnitten? Wie und in welchem Maß unterstützt der Einsatz der Lebendhefe S.c. boulardii die Faserfermentation bei Sau und Ferkel? Wie lässt sich der Faseranteil in der Ration optimieren und welche Vorteile ergeben sich daraus? Teil 1 des Seminars kann nachträglich hier angesehen werden.