BRS News
Afrikanische Schweinepest: Kaniber verstärkt Prävention
Angesichts der aus Osteuropa herannahenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) baut Forstministerin Michaela Kaniber die jagdlichen Präventivmaßnahmen in Bayern aus. Diese für Menschen ungefährliche Tierseuche ist von Deutschland nur noch wenige Kilometer entfernt. Deshalb ist vorbeugender Schutz wichtiger denn je. Mit dem neuen Maßnahmenpaket gebe ich den bayerischen Jägerinnen und Jägern noch effizientere Mittel zur Bejagung der Wildschweinbestände an die Hand
, sagte die Ministerin. Vom Schwarzwild geht ein hohes Risiko aus, denn es ist Hauptüberträger dieser Tierkrankheit. Deshalb sei in Bayern die Reduktion der stetig steigenden Wildschweinpopulation ein unverzichtbares Gebot. Laut Kaniber hätte ein Ausbruch der Seuche schwerwiegende Folgen für das Tierwohl und die Landwirtschaft.
Vor allem der Einsatz von Nachtsichttechnik und die Fangjagd sind für die Jäger nun deutlich unbürokratischer möglich. Der Ministerin zufolge lässt sich damit mehr Sicherheit und Tierschutz bei der Jagd auf Sauen erreichen. Darüber hinaus sei die intensive Zusammenarbeit von Jägern, Grundeigentümern und Förstern elementarer Bestandteil des Maßnahmenpakets. So sollen erfolgreiche Ansätze, wie revierübergreifende Bewegungsjagden oder die Anlage von Bejagungsschneisen, nun noch häufiger verfolgt werden. Zur Unterstützung der Beteiligten wird das Wildtierportal Bayern im Internet fortlaufend zur Schwarzwild-Thematik aktualisiert und dient damit als umfassende Informationsplattform.
Weitere Informationen zu Wildschweinen, dem neuen Maßnahmenpaket und der ASP in Bayern gibt es online im Wildtierportal Bayern unter www.wildtierportal.bayern.de/asp.
RWI: Keine Vollbremsung der Volkswirtschaft provozieren
Das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung stellt in einer RWI Position
sieben Empfehlungen für eine umfassende Strategie zum Umgang mit der aktuellen Situation im deutschen Gesundheitswesen auf. So heißt es in der Empfehlung Keine Vollbremsung der Volkswirtschaft provozieren
: An der Strategie, dem akuten Anstieg der Neuerkrankungen durch das Unterbinden von Sozialkontakten die Spitze zu brechen, führt kein Weg vorbei. Aber weder lässt sich eine lang anhaltende Vollbremsung der Volkswirtschaft durchhalten, noch wäre ohne die Immunisierung der Bevölkerung ein dauerhaft stabiler Zustand erreicht. Die Strategie, im langsamen Tempo eine Durchseuchung
der Bevölkerung zuzulassen, muss jedoch mit Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen verbunden werden.
ONE – Die Alltech Ideenkonferenz präsentiert sich in diesem Jahr nicht LIVE, sondern VIRTUELL
Alltech hat mit Blick auf die ONE – Die Alltech Ideenkonferenz
die Ausbreitung des Coronavirus intensiv verfolgt. Diese jährliche Konferenz war für den 17. – 19. Mai 2020 in Lexington, Kentucky, USA geplant und begrüßt in der Regel etwa 3.500 Teilnehmer aus 70 Ländern. Vor 36 Jahren hat Dr. Pearse Lyons, Gründer von Alltech, diese Veranstaltung ins Leben gerufen. Seitdem hat sich diese zu einer internationalen Informations- und Diskussionsplattform für Wissenschaftler, Fütterungsexperten, Landwirte und Tierärzte etabliert. Ziel ist es nach wie vor, innovative Lösungen und Ideen für die Agrar- und Ernährungsindustrie zu diskutieren. Angesichts des zunehmenden gesundheitlichen Risikos im Zusammenhang mit dem Coronavirus, hat Alltech die Konferenz in ein virtuelles Veranstaltungskonzept umgestaltet und wird die Vortragsreihen online präsentieren.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://one.alltech.com/
ASP: Schweinepest-Verordnung angepasst
©SuS - Zukünftig muss ein Verantwortlicher für die Reinigung und Desinfektion von Fahrzeugen und Ausrüstungen bei Schweinetransporten klar benannt werden, wenn diese zuvor einen Betrieb in Risikogebieten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in der Europäischen Union angefahren haben und dann einen Betrieb im Inland ansteuern. Dies ist eine von mehreren Änderungen der Schweinepestverordnung (SchwPestV) im Rahmen einer Anpassung an das EU-Recht, denen der Bundesrat nach Maßgabe mehrerer Änderungswünsche am vergangenen Freitag zugestimmt hat.
Zusätzliche Aminosäuren kompensieren Leistungsrückgang in der Endmast
©SuS - Bei sehr niedrigen Rohproteingehalten in der Endmast reagieren Mastschweine häufig mit Minderleistungen. Das haben mehrere aktuelle Versuche der Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit unterschiedlicher Genetik gezeigt. Deshalb hat die Kammer bei 120 Tieren geprüft, ob eine 10% höhere Aminosäurenversorgung (fünf erstlimitierte AS) den Leistungsrückgang kompensieren kann.
Agrarhandel ist gerade in Krisenzeiten systemrelevant
Der Bundesverband Agrarhandel (BVA) weist darauf hin, dass die ihm angeschlossenen Unternehmen angesichts der Corona-Pandemie alles in ihrer Macht stehende tun, um die Agrarhandelsstandorte offen und funktionsfähig zu halten. In Krisen-Zeiten, wie wir sie aktuell durchleben, ist der Agrarhandel für eine sichere Versorgung der Bevölkerung mit den entscheidenden Grundnahrungsmitteln systemrelevant. BVA-Präsident Rainer Schuler erklärte dazu: Nach unserer Überzeugung gehören die Unternehmen des Agrarhandels zur
kritischen Infrastruktur. Dies ist bei allen behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu beachten. Damit die Wertschöpfungskette weiter funktioniert und die Lebens- und auch Futtermittelversorgung auf Dauer gesichert werden kann, ist jeder einzelne Agrarhandelsstandort in Deutschland unverzichtbar.
BRS: Die EU-Kommission hat daher gestern Leitlinien für den freien Warenverkehr eine Liste der essential goods
veröffentlicht. Dazu gehören auch Tiere sowie tierische Erzeugnisse. Das ist gut. Leider kommt es bereits vereinzelt an den Grenzen zu Behinderungen, weil die Behörden vor Ort nicht wissen, wie mit den LKW-Fahrern umzugehen ist. Hierfür muss das Bundesinnenministerium schnellstmöglich einfache Lösungen bereitstellen und alle Behörden schnellstmöglich pragmatische Lösungen abieten. Landwirtschaft ist mit seinen vor- und nachgelagerten Sektoren systemrelevant.
Sachsen: Schutzzaun gegen ASP steht
Im Januar hatte das Bundesland Sachsen entschieden, eine Wildbarriere an der gesamten Grenze zu Polen zu ziehen und somit die Gefahr einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) durch Schwarzwild zu verringern. Die Kosten für die nun fertig gestellte 128 Kilometer lange Barriere beliefen sich auf rund 250.000 Euro. Die Wildschweinbarriere ist eine von verschiedenen ASP-Präventionsmaßnahmen in Sachsen. Der Zaun besteht aus einem 75 cm hohem Elektronetz mit Flatterband und Duftkomponente und soll so Wildschweine in ihrem natürlichen Wanderungsverhalten beeinflussen, berichtet das Sachsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Tierseuche war zuletzt am 21. Januar bei einem toten Wildschwein auf polnischem Gebiet zwölf Kilometer vor der deutschen Grenze festgestellt worden. Deutschland stimmt alle Maßnahmen zum Schutz vor der Einschleppung der ASP eng mit den polnischen Behörden ab.
Grenzüberschreitendes Verbringen von Tieren und tierischen Erzeugnissen weiterhin möglich
Für das grenzüberschreitende Verbringen von Tieren und tierischen Erzeugnissen bestehen aktuell keine tierseuchenrechtlichen Beschränkungen auf Grund des Auftretens von SARS-CoV-2, teilt das Bundeslandwirtschaftsministerium auf BRS-Nachfrage mit. Bislang liegen dem BMEL keine Mitteilungen über entsprechende Einschränkungen des Grenzverkehrs von Tieren und tierischen Erzeugnissen vor. Der BRS erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die EU Kommission heute die Leitlinien für Grenzschutzmaßnahmen zum Schutz der Gesundheit und zur Gewährleistung der Verfügbarkeit von Gütern und wesentlichen Dienstleistungen veröffentlicht hat. Danach zählen Tiere in der Leitlinie zu den essential goods
, deren Beförderung nicht durch Kontrollen beeinträchtigt werden sollten und für die gilt, dass der freie Warenverkehr innerhalb der EU aufrechtzuerhalten ist.
Corona-Virus: was Landwirte jetzt zu beachten haben
Das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft hat sehr ausführlich informiert, was Landwirte im Falle des Corona-Geschehens jetzt beachten müssen. Das BLW geht in den FAQ unter anderem auf das Verhalten auf dem Betrieb bei Selbstquarantäne, den Umgang mit Besucherinnen und Besuchern sowie mit Nutztieren ein.
- Was muss ich beachten, wenn ich als Bewirtschaftende(r) selbst Angestellte habe?
- Wenn Bewirtschaftende und ihre Familien sich in Selbst-Quarantäne befinden, können sie dann noch auf ihrem landwirtschaftlichen Betrieb arbeiten?
- Wenn Bewirtschaftende und ihre Familien sich in Selbst-Quarantäne befinden, können sie dann noch ihre Produkte abliefern?
- Sind landwirtschaftliche Produktionsmittel wie Futtermittel eine Kontaminationsquelle für den Betrieb?
- Ist mit einem Rückgang der Schweizer Produktion (tierischer und pflanzlicher Produkte) zu rechnen?
- Welche Massnahmen muss ich treffen, wenn auswärtige Personen auf meinen Betrieb kommen (z. B. Kontrolleurinnen, Saisonarbeiter, Besucherinnen)?
- Im Fall einer Quarantäne-Pflicht für Tiere, wird es Auswirkungen auf die Direktzahlungen haben?
- Ist der Kontakt mit Nutztieren zu vermeiden?
- Wie kann ich meine Nutztiere vor dem Virus schützen?
- Kann das Virus von Nutztieren auf den Menschen übertragen werden und umgekehrt?
- Müssen Nutztiere unter Quarantäne gestellt werden?
- Ist mit Einschränkungen oder zusätzlichen Bestimmungen im Tierhandel (national/international) zu rechnen?
Hier finden Sie die FAQ des Bundeslandwirtschaftsministeriums.
Frühwarnsystem "DigiSchwein" soll das Tierwohl fördern
Mithilfe des Frühwarnsystems DigiSchwein
soll das Tierwohl gefördert, die Betriebsmitteleffizienz gesteigert und die Umwelt durch Nährstoffreduktion geschont werden. Durch den Einsatz moderner Technologien wird eine nachhaltige Landwirtschaft weiter ausgebaut.