BRS News
Tierethik: was soll das?
In Zusammenarbeit mit dem philosophischen Praktiker Markus Melchers bieten der Bundesverband Rind und Schwein sowie der Deutsche Raiffeisenverband mit Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank Workshops an, um über verschiedene Ansätze der Tierethik zu informieren. Der Philosoph hielt am 8. Januar einen Vortrag bei der Unternehmensberatung Rind und Schwein in Sulingen zum Thema Tierethik - was soll das?
Für die rd. 120 Teilnehmer war das erkennbar ungewohnte Kost. Nach einleitenden Informationen zum Unterschied von Moral und Ethik, der Darstellung der unterschiedlichen Bedeutungen von richtig, wahr und wahrhaftig, wurden die unterschiedlichen philosophischen tierethischen Ansätze vorgestellt – u.a. von P. Singer und T. Regan.
Zunehmend werden Tierhalter mit Vorwürfen konfrontiert, die tatsächlich oder vermeintlich auf Thesen dieser Philosophen beruhen. Eine faire Diskussion ist aber nur möglich, wenn dabei nicht vergessen wird, dass es auch widersprechende philosophische Ansätze gibt. Auch deshalb wird den Tierhaltern geraten, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen. Moralische Ansichten und Vorstellungen ändern sich im Laufe der Zeit im gesellschaftlichen Kontext. Deshalb müssen sie immer wieder ethisch begründet werden. Dies kann auch zu veränderten Anforderungen an die Tierhaltung führen. Deshalb ist es wichtig, die ethischen Positionen zu kennen.
Die wissenschaftliche Unterstützung der Workshops erfolgte durch Prof. Kunzmann vom Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie in Hannover.
ASP: in Belgien wandert das Virus 2 km pro Monat
©SuS - Seit Ausbruch der ASP im September sind in Südbelgien insgesamt 281 positive Fälle bei Wildschweinen bekannt geworden. Wöchentlich kommen 15 bis 20 neue Fälle hinzu. Seit Dezember werden die an ASP verendeten Tiere im westlichen Teil der Pufferzone entdeckt. Erstmals wurden letzte Woche auch infizierte Wildschweine außerhalb der Pufferzone im Beobachtungsbereich gefunden. Die Internationale Seuchenbehörde OIE meldet insgesamt neun ASP-infizierte Wildschweine im Beobachtungsgebiet. Die ASP-Funde um Meix-devant-Virton liegen nur 4 km von der Grenze zu Frankreich entfernt. Pro Monat wandert das Virus etwa 2 km.Staatliches Tierwohllabel kommt
Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) will die Debatte um das geplante staatliche Tierwohlkennzeichen beenden und die Kriterien für Schweine nun endgültig festzurren. Hierzu hatte das Ministerium Vertreter der gesamten Fleischkette von der Landwirtschaft über die Fleischwirtschaft, den Handel, die Tierärzte und Tierschützer am Dienstag nach Berlin geladen, u.a. um über die Kriterien für das staatliche Tierwohllabel final zu diskutieren.Unter den Beteiligten soll unter anderem Einigkeit über eine stärkere Buchtenstrukturierung, mehr Beschäftigung und Raufutter oder die Verbesserung des Tierschutzes bei der Schlachtung bestanden haben, heißt es hierzu in einer Pressemeldung.
Die Kriterien, auf die man sich verständigen konnte, gehen über eine reine Haltungskennzeichnung, die keine Aussage zu Tierwohl zulassen, hinaus.
Neubewertung der Mutageneseverfahren
hib - Pflanzenzüchtungen auf Basis klassischer Mutageneseverfahren bleiben von der Anwendung des Gentechnikgesetzes ausgenommen. Das stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/6666) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/6253) zur Einordnung neuer Züchtungsverfahren auf Grundlage des CRISPR/Cas-Verfahrens im Rahmen des europäischen Gentechnikrechts nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom 25. Juli 2018 fest. Danach seien alle Mutagenese-Verfahren als Gentechnik im Sinne des Gentechnikrechts der EU einzustufen. Dazu heißt es in der Antwort weiter, dass die klassischen Mutagenese-Verfahren auf Grundlage herkömmlicher Methoden wie der Zufallsmutagenese durch chemische Substanzen oder ionisierende Bestrahlung zwar dem Begriff nach den genetisch veränderten Organismen (GVO) zugeordnet würden, aber auf Grundlage der EU-Richtlinie 2001/18/EG von der Anwendung des Gentechnikrechts ausgenommen seien. Das habe das EuGH im Zuge seines Urteils bestätigt. Aus diesem Grund sehe die Regierung im Nachgang des Urteils für eine Anpassung der gültigen nationalen Regelungen keine Notwendigkeit. Allerdings dürften mit neuen Mutagenese-Verfahren hergestellte Produkte nur dann in die EU importiert werden, wenn eine Zulassung nach EU-Gentechnikrecht vorliege und die Produkte als GVO gekennzeichnet worden sind.
Schietwetter und Kälte- was ist jetzt zu tun für das richtige Schweinestallklima
Zum Jahresende bzw. Jahresanfan sollte die Lüftungsanlage neu eingestellt werden. Dabei sollte gleichzeitig eine Funktionsüberprüfung aller Teile und eine Reinigung erfolgen. Wie genau im einzelnen Stall die Lüftungseinstellung erfolgen muss, ist individuell vor Ort zu entscheiden. Ein Handzettel mit allen Punkten zum Abhaken ist dabei hilfreich. Um die Lüftungsanlage winterfit zu machen, sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Bei Unsicherheit zu Einstellungen am Klimacomputer ist die Lüftungsfirma erster Ansprechpartner. Zusätzlich kann ein gemeinsames Durchgehen mit einem Lüftungsberater von der Landwirtschaftskammer oder dem jeweiligen Beratungsring sinnvoll sein.Die Landwirtschaftskammer NIedersachsen hat hierzu eine Pressemeldung veröffentlicht.
Sind Phagen die bessere Alternative zu Antibiotika?
Arndt Reuning war für den Deutschlandfunk bei Dr. Christine Rohde im Leibniz-Institut DSMZ, Braunschweig, um sich über das Potential von Phagen als Alternative zu Antibiotika zu informieren. Schnell wird deutlich: die Viren können Antibiotika bei der Bekämpfung von Bakterien unrerstützen, ersetzen können sie sich noch nicht. Dabei gibt es Erfahrungen zum Einsatz dieser sog. Bakterienphagen bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts. In einigen Ländern gibt es bereits Medikamente, in Deutschland nicht, obwohl erste Erfahrungen zum Einsatz erfolgsversprechend sind.Während Breitband-Antibiotika wie ein Vorschlaghammer wirkten, arbeiten die neuen, alten Ansätze wie ein Skalpell; zielgerichtet und ohne große Nebenwirkungen. Der Beitrag endet mit der Schlußfolgern, dass ein Phageneinsatz u.U. in manchen Fällen sogar die bessere Alternative zu Antibiotika sein könnte. Der Hörfunkbeitrag von Arndt Reuning steht im Internet zum Nachhören zur Verfügung.
Prozeß wegen veganer Mangelernährung eines Kleinkindes
Nach Informationen der Zeitschrift "The Sun" mussten sich im letzten Jahr die Eltern eines Kleinkindes in Sydney verantworten, die ihr Kind ausschließlich vegan ernährt und fehlende Nährstoffe und Vitamine nicht über Zusatzstoffe ausgeglichen hatten. Die Mangelernährung soll zu brüchigen Knochen und Untergewicht geführt haben.Erst kürzlich hatte der dänische Arzt Dr. Allan M. Lund vor einer veganen Ernährung bei Kindern gewarnt; Sie könne zu geistiger Behinderung führen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hatte bereits 2016 auf Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Literatur eine Position zur veganen Ernährung erarbeitet. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich. Der kritischste Nährstoff ist Vitamin B12. Zu den potenziell kritischen Nährstoffen bei veganer Ernährung gehören außerdem Protein bzw. unentbehrliche Aminosäuren und langkettige n-3 Fettsäuren sowie weitere Vitamine (Riboflavin, Vitamin D) und Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Jod, Zink, Selen).
Ferkelnester optimal gestalten
Rudolf Wiedmann befasst sich im aktuellen Beitrag mit der Planung von Ferkelnestern. Diese spielen eine zentrale Rolle für den Erfolg in der Sauenhaltung und müssen in erster Linie so gebaut und gemanagt werden, dass die Ferkel so früh wie möglich das Nest auffinden, um dort einerseits Wärme aufzutanken und vor Verletzungen durch die Mutter geschützt zu sein. Bei der Planung kommen der Gestaltung, Größe und Wärmezufuhr des Ferkelnestes eine zentrale Bedeutung zu. Dies umso mehr, da in den letzten Jahren in vielen Betrieben die Anzahl der geborenen Ferkel je Wurf erheblich angestiegen ist. Den Fachartikel zum Thema finden Sie im InternetportalProteinmarkt.
Alternativen im Abferkelstall: Die Bewegungsbucht
Dr. Manfred Weber, Klein Schwechten, befasst sich im aktuellen Beitrag mit alternativen Abferkelstallsystemen auf Grundlage der anhaltenden Diskussion um das Tierwohl der Sauen im Abferkelstall. Ob die Fixierung im Ferkelschutzkorb, die bisher das System der Wahl darstellt, weiter gesetzeskonform bleiben wird, oder ob andere Systeme mit zeitweisem, oder dauerndem Freilauf der Sau gefordert werden, ist noch äußerst ungewiss. Daher herrscht besonders bei den Sauenhaltern eine große Ungewissheit, die den Abferkelstall umbauen müssen, oder neu bauen wollen. Zur Zeit werden drei Systeme diskutiert, die den Sauen zumindest zeitweise Freiraum zur Bewegung bieten. Ein System stellt die Bewegungsbucht dar. Hierzu werden im aktuellen Beitrag die wichtigsten Ergebnisse aus Untersuchungen zum System dargestellt und die Vor- und Nachteile abgewogen. Den Fachartikel zum Thema finden Sie im InternetportalProteinmarkt.
Heinsberger Schweinetag & Forum 2019
Es gibt viele Gründe, sich für den Fortbestand unserer Schweinehaltung einzusetzen. Wer daran zweifelt, sollte zum Heinsberger Schweinetag kommen. Gemeinsam mit der Kreiszüchterzentrale veranstaltet die Schweinevermarktung Rheinland ihr Schweineforum am 09. Januar in 41836 Hückelhoven/Hilfarth.- Die EU ist Weltmeister im Schweinefleischkonsum und in den Produktionsauflagen. Welche Konsumtrends sind zu erwarten und wie werden sich die Schweinemärkte entwickeln? (Dr. Franz Fischler, früherer EU Agrarkommissar)
- Macht das Stallklima krank? Auswirkungen des Stallklimas auf den Menschen (Dr. Barbara Wagener, Chefärztin aus Ballenstedt)
- Weil es viele Gründe gibt – Landwirtin aus Leidenschaft (Theresa Hellmanns, Landwirtin aus Kerken)
- Eine Agrargenossenschaft stellt sich vor: »Kühlung im Schweinestall- ein Beitrag zur Tiergesundheit« (Ute Panther, Agrargenossenschaft ELBELAND eG; Klietz)
- Schadnager: Einführung in Biologie und Bekämpfung (Dr. Stefan Endepols | Biologe / Biologist, Rodent Management und SPP, Bayer CropScience Deutschland GmbH)
- Wachsen oder weichen – gibt es einen Weg dazwischen? (Arnold Krämer, Unternehmensberater, Niedersachsen)