BRS News Rind
Plädoyer für Kuhmilch bei Kindern
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt klare Empfehlungen für eine gesunde Ernährung in jedem Alter. Und die zeigen, Milchprodukte sollten nicht vollständig durch Milchalternativen ersetzt werden, vor allem bei Kindern. Eine ausgewogene Ernährung ist für Kleinkinder im Alter von ein bis drei Jahren für die körperliche, geistige und emotionale Entwicklung von besonderer Wichtigkeit. Verzehrstudien zeigen allerdings, dass Kleinkinder in Deutschland nicht immer optimal versorgt werden und es an wichtigen Nährstoffen fehlt. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach pflanzlichen Milchalternativen deutlich gestiegen, und mit ihr die produzierende Getränkeindustrie. Eltern ist dabei oftmals nicht klar, dass sich die Nährwerte dieser Produkte von herkömmlicher (Kuh-)Milch stark unterscheiden. Sie sind somit keine Alternative zu der WHO-Empfehlung, in der Milch und Milchprodukte täglicher Bestandteil der Ernährung von Kindern und Jugendlichen sein sollte, vorrausgesetzt es liegt keine Milchallergie bzw. Milchunverträglichkeit vor.
Trends zur Tierhaltung auf der EuroTier 2022
top agrar (12.11.2022) - Prof. Dr. habil. Heinz Bernhardt war in der DLG-Neuheitenkommission und berichtet, was die Besucher der EuroTier nächste Woche in Hannover an spannenden Innovationen erwartet.
Studie: Nutzhanf in der Fütterung kann Gesundheit von Kühen beeinträchtigen
Aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten erfährt Nutzhanf derzeit eine regelrechte Renaissance. Nutzhanf-Sorten enthalten nur geringe Mengen an berauschenden Cannabinoiden. Ein Forscherteam unter Leitung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) untersuchte nun, welche Folgen das Verfüttern von Nutzhanf-Silage an Milchkühe haben kann. Im Rahmen der im Fachblatt Nature Food
veröffentlichten Studie wurden Verhaltensänderungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei den Tieren beobachtet. So verlangsamten sich Atmung und Herzschlag. Die Kühe wurden schläfrig, bewegungsunsicher, fraßen weniger und gaben weniger Milch. Unsere Untersuchung zeigt außerdem, dass selbst ein geringer Zusatz an Nutzhanf-Silage zur Tagesration für Milchkühe dazu führt, dass Cannabinoide in der Milch nachgewiesen werden können
, sagt BfR-Futtermittelexperte Dr. Robert Pieper, einer der Studienautoren.
Biodiversität von Wiesen- und Weideflächen - Gewinn für Natur, Landwirtschaft und Tourismus
Ein internationales Forscherteam hat in einer langangelegten Studie nachgewiesen, wie wichtig die Biodiversität von Wiesenflächen für ein breites Spektrum von Ökosystemleistungen und unterschiedliche Interessengruppen ist, vom Tourismus bis zur Landwirtschaft. Im Rahmen der jetzt in der Zeitschrift Nature Ecology & Evolution
erschienenen Studie wurde zwischen 2006 und 2018 die Biodiversität landwirtschaftlich genutzter Wiesen- und Weideflächen untersucht. Dabei wurden insgesamt 16 verschiedene Ökosystemleistungen in den Blick genommen – von Futterqualität und Bestäubung über eine Vielzahl von Faktoren zur Bodenqualität wie Kohlenstoffspeicherung oder Grundwasserneubildung bis zu sogenannten kulturellen Ökosystemleistungen, die unser Naturerlebnis betreffen. Zum Beispiel die Möglichkeit zur Vogelbeobachtung – oder schlicht der wohltuende Anblick einer üppig blühenden Wiese.
Ställe der Zukunft: Gesamtbetriebliche Haltungskonzepte für Schwein, Rind und Geflügel
Mit vier bundesweit zusammengesetzten Expertengruppen aus dem Bereich Nutztierhaltung hat das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) Lösungsansätze zu zukunftsfähigen Haltungssystemen für Mastschweine, Sauen und Ferkel, Junghennen sowie für Milchkühe erarbeitet. Das Ergebnis sind vier umfangreiche Broschüren mit Gesamtbetrieblichen Haltungskonzepten (GHK), die die drei Säulen der Nachhaltigkeit – gesellschaftliche Ansprüche, Umweltwirkungen und Wirtschaftlichkeit – berücksichtigen.
Ceva: Ist Rindergrippe schmerzhaft für Kälber?
Ein neuer Beitrag des Ceva Blogs ruminants.ceva.pro beschäftigt sich mit der Frage, ob an Rindergrippe erkrankte Tiere stark unter der Krankheit leiden und ob die Erkrankung für die Tiere auch mit starken Schmerzen verbunden ist. Forscher des Kansas State University College für Veterinärmedizin sind diesen Fragen im Rahmen einer Studie mit Kälbern nachgegangen. Fazit: Rindergrippe ist auch für Kälber mit Schmerzen verbunden; Messwerte und Verhalten lassen auf Schmerzen und Krankheitsverlauf schließen; Schmerzmittel wirken sich positiv auf das Wohlbefinden der Kälber aus.
Bund ermöglicht Auszahlung der Direktzahlungen noch vor Weihnachten
Aufgrund des russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ermöglicht der Bund eine Auszahlung der diesjährigen Direktzahlungen an die Landwirtinnen und Landwirte bereits vor Weihnachten 2022. Üblicherweise werden die Direktzahlungen für das Antragsjahr erst unmittelbar vor Silvester ausgezahlt. Die anfallenden Vorfinanzierungskosten für die zusätzlich entstehenden Zinsen werden vom Bund getragen.
Australiens Beteiligung am globalen Milchmarkt schrumpft
Die australische Milchwirtschaft, die einst ein wichtiger Akteur im globalen Milchhandel war, schrumpft aufgrund lang anhaltender Dürreperioden und einer anhaltenden Arbeitskrise. Einem kürzlich erschienenen Artikel des australischen Nachrichtensenders Bloomberg zufolge, ist der Anteil Australiens am weltweiten Exportmarkt von 18 % in den 1990er Jahren auf etwa 6 % im Jahr 2018 gesunken. Die australischen Milcherzeuger zögen sich kontinuierlich aus dem Geschäft zurück. Sarina Sharp, Analystin beim Daily Dairy Report, berichtete demnach, dass vor allem der Arbeitskräftemangel so extrem sei, dass von einer anhaltenden Beeinträchtigung der Milchproduktion auch im kommenden Jahr auszugehen sei. Dies führe zu hohen Verbraucherpreisen.
Niedersächsischer Staatsehrenpreis Tierzucht geht an Rinderzuchtbetrieb Schlütke in Handrup
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte hat den niedersächsischen Staatsehrenpreis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Tierzucht an Familie Schlütke in Handrup (Landkreis Emsland) verliehen. Familie Schlütke wird für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Rinderzucht ausgezeichnet. Der Traditionsbetrieb zeichnet sich vor allem durch gesunde Tiere aus und hat ein hervorragendes Management. Landwirtschaftsministerin Staudte: Die Tierhaltung erlebt einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturwandel. Ich möchte die Landwirtschaft bei dieser Transformation unterstützen und gemeinsam zukunftsfähige und nachhaltige Wertschöpfungsmöglichkeiten schaffen. Dazu braucht es Betriebe wie diesen, mit Betriebsinhabern, die gerne mal über den Tellerrand schauen und mit Leidenschaft neue Wege für eine nachhaltige Landwirtschaft finden – und die sich dabei stets für das Tierwohl einsetzen.
Verarbeitete Lebensmittel sind der Schlüssel zu zunehmender Fettleibigkeit
Eine Studie über Ernährungsgewohnheiten in Australien zeigt einen Zusammenhang zwischen stark verarbeiteten Lebensmitteln und steigenden Fettleibigkeitsraten auf. Dabei steht insbesondere ein zu geringer Proteingehalt dieser Lebensmittel im Fokus. Die von der Universität Sydney und vom Australian Bureau of Statistics durchgeführte Studie untermauert die erstmals 2005 von den Professoren Raubenheimer und Simpson aufgestellte Protein Leverage Hypothesis
. Diese besagt, dass Menschen zu viel Fett und Kohlenhydrate essen, weil der Körper einen starken Appetit auf Eiweiß hat, das er gegenüber allem anderen bevorzugt. Besteht die Ernährung zu einem großen Teil aus stark verarbeiteten Lebensmitteln, die wenig Eiweiß enthalten, werden die Menschen dazu getrieben, mehr zu verzehren, bis sie ihren Eiweißbedarf gedeckt haben. Demnach führt Proteinhunger
zu Überernährung.
Fleisch ist aufgrund der hohen Gehalte an hochwertigem Protein und essenziellen Aminosäuren eine wertvolle Komponente der menschlichen Ernährung.