BRS News Rind
Die Milchkontrolle im Jahr 2019
Auch im zurückliegenden Milchwirtschaftsjahr (01.10.2018 bis 30.09.2019) waren die Auswirkungen der widrigen Wetterverhältnisse auf die Futterproduktion zu spüren. Nach dem Dürrejahr 2018 war die Niederschlagsverteilung im Kontrolljahr 2019 regional sehr unterschiedlich. Unter anderem führte dies zu einer indifferenten Veränderung der durchschnittlichen Milchmenge. In einigen Kontrollverbänden war die Milchleistung rückläufig, in anderen Regionen, wie z.B. im Bereich des LKV Schleswig-Holstein, deutlich positiv. Unabhängig von der Rasse oder dem Standort gab die deutsche Milchkuh im Mittel 8.907 kg Milch. Auch die Fettprozente stiegen an, im Schnitt um 0,07 Punkte, die Eiweißprozente um 0,03 Prozentpunkte.
Erfreulicherweise sank die durchschnittliche Zellzahl deutschlandweit, was zum einen auf die besseren klimatischen Bedingungen im zurückliegenden Kontrolljahr zurückgeführt werden kann, zum anderen aber auch als klares Indiz für eine verbesserte Eutergesundheit in den Milchviehherden anzusehen ist.
Die Anzahl der Betriebe war weiter rückläufig. Wie bereits im Vorjahr gaben weitere 1.800 Betriebe die Milchviehhaltung auf. Die Zahl der Kühe sank ebenfalls wie im Kontrolljahr 2018 um gut 65.000 Tiere. Damit wuchs die durchschnittliche Herdengröße auf fast 87 Milchkühe pro Betrieb an, bei regionalen Unterschieden zwischen 51 und 384 Kühen. Beflügelt durch die unzureichenden Rahmenbedingungen setzt der Strukturwandel sich mit hohem Tempo fort.
Wir messen, Sie managen!

Sie wollen die betriebliche Eutergesundheit mit einem Blick erfassen und Veränderungen in der Herde rechtzeitig bemerken? Ein neues E-Learning-Programm zeigt, wie das geht.
Das E-Learning-Programm nimmt Sie mit auf zwei Milchviehbetriebe. Die Betriebsleiter zeigen, wie sie die Eutergesundheit mit Hilfe des Eutergesundheitsberichts verbessern konnten. Gemeinsam mit Berater Uwe Beißwenger vom LKV Baden-Württemberg und Tierarzt Dr. Hans-Jürgen Seeger vom Rindergesundheitsdienst in Aulendorf werden Bereiche mit Verbesserungspotenzial - etwa die Trockenperiode oder die Frühlaktation – aufgedeckt und Handlungsmöglichkeiten abgeleitet. Das neue E-Learning-Programm nutzt die Eutergesundheitskennzahlen, die monatlich im Rahmen der Milchkontrolle betriebsindividuell berechnet werden. So können Sie Ihr Eutergesundheitsmanagement einfach und faktenbasiert optimieren.
Das Programm ist eine Serviceleistung Ihres LKV. Die ersten drei Module stehen allen Interessierten ab sofort kostenfrei unter infothek.die-milchkontrolle.de zur Verfügung. Die weiteren Module folgen dann Anfang des kommenden Jahres. Darüber hinaus finden Sie in der Infothek weitere Informationen und Merkblätter rund um die Eutergesundheit. Viel Spaß beim Anschauen und Lernen!
Termine für Tierhalter zum Jahresanfang 2020
Tierhalter sollten diese Meldefristen im Kopf haben:
- 15.01.2020: Stichtagsmeldung HI-Tier und Tierseuchenkasse (Tierbestand am 01.01.2020). Eine Nichtmeldung oder nicht fristgerechte Meldung ist CC-relevant.
- 03.01.2020: Meldung zur Tierseuchenkasse, Meldefrist läuft bis zum 17. Januar 2020. Um Nachmeldungen zu vermeiden, sollten Mastbetriebe die max. Tierzahl bzw. Stallplätze melden.
- 14.01.2020: Tierarzneimitteldatenbank - TAM Meldungen. Meldung der Tierbewegungen für das 2. Halbjahr 2019. Der TAM Endbestand zum 31.12.2019 sollte mit dem Stichtagsbestand in HI-Tier zum 1. Januar 2020 übereinstimmen. Prüfen Sie auch Medikamentenmeldung für die QS-Datenbank. Auch an die Nicht-Einsatz-Meldungen (Nullmeldung) in der QS – Antibiotikadatenbank denken.Bei QS muss für alle gemeldeten Produktionsarten und VVVO-Nummern eine Meldung in der Datenbank erfolgen.
- 2. Halbjahr 2019: 2. Erhebung von Schwanz- und Ohrverletzungen gemäß Nationaler Aktionsplan Kupierverzicht: (Vordruck bei Ihren Beratungsorganisationen oder hier.
- Tierzahlen und Leistungsparameter überprüfen und gegebenenfalls aktualisieren, um den Versicherungsschutz (Ertragsschadenversicherung) nicht zu gefährden.
Nitratwerte: Landwirte klagen
Anne-Maria Revermann informiert in der Zeitschrift LAND & FORST über eine Strafanzeige eines Landwirtes gegen Unbekannt wegen Übermittlung vermeintlich einseitiger Nitratwerte an die EU im Jahr 2012. Diese habe zu einer Verschärfung der Düngeverordnung geführt, die zu Nutzungsbeschränkung auf landwirtschaftlichen Flächen, eine Minderung des Verkehrswertes und daher einen unverhältnismäßigen Eingriff in die Eigentumsrechte des betroffenen Landwirtes geführt haben. Die Journalistin hat das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium um eine Stellungnahme gebeten.
Auch in Rheinland-Pfalz fühlt sich ein Landwirt durch die Ausweisung der sog. roten Gebieten
benachteiligt und klagt.
Nichtzulassungsbeschwerde im bayerischen "Kuhglocken-Streit" ohne Erfolg
BGH - Der unter anderem für das Nachbarrecht zuständige V. Zivilsenat hat die gegen das Urteil des Oberlandesgerichts München vom 10. April 2019 (15 U 138/18) von dem Kläger eingelegte Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision zurückgewiesen. Die Parteien sind Grundstücksnachbarn in Bayern. Mit der Klage verlangt der Kläger von den Beklagten u.a., die Weideviehhaltung mit Kuhglocken zu unterlassen. Die Klage hatte in den Vorinstanzen keinen Erfolg. Das Oberlandesgericht hat die Revision nicht zugelassen. Dagegen wendet sich der Kläger mit seiner Nichtzulassungsbeschwerde. Die Nichtzulassungsbeschwerde hat keinen Erfolg.
Tierethik muss Teil der landwirtschaftlichen Ausbildung und des Studiums sein
Der Philosoph Markus Melchers wundert sich, dass aus der Landwirtschaft über die moralischen Grundlagen und tierethischen Begründungen des eigenen Tuns sehr wenig zu lesen ist und fordert: Tierethik muss Teil der landwirtschaftlichen Ausbildung und des Studiums sein.
Dieser Text stammt aus der Rubrik Streitpunkt, die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Gastbeitragzeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Top agrar-Abonnenten können den Beitrag jetzt kommentieren.
Verbandsschauen Anfang 2020
Mit diesen Terminen starten die Rinderzüchter in die Saison 2020:
- 10. Januar 2020: RUW-Highlight Sale in Hamm
- 23. Januar 2020: Verbandsschau der RSH in den Holstenhallen in Neumünster
- 25. Januar 2020: Osnabrücker Schwarzbunt-Tage
- 1. Februar 2020: Qnetics-Veranstaltung Zukunft Rind.
Smarte Messtechnik spürt Stromfresser und Einsparpotenziale auf
Christoph Holzenkamp hat in die Stromverteilung seiner Sauenanlage eine smarte Messtechnik eingebaut. Damit spürt er Stromfresser und Einsparpotenziale auf. Durch den Austausch der alten 150 W-Infrarotlampen durch 100 W-Infrarotsparlampen spart der Betrieb knapp 3 500 € pro Jahr an Stromkosten. Sein Ziel: Ich
.
hoffe durch die verschiedenen Maßnahmen den Stromverbrauch pro Sau und Jahr um mindestens 50 kWh senken zu können. Das wäre eine Kostenersparnis im gut fünfstelligen Bereich
"Handel wird Tierwohlstandards fordern und fördern"
Wie können die deutschen Bauern angesichts immer höherer Tierschutzstandards vor preiswerten Importen geschützt werden? Wie lassen sich gesellschaftliche und politische Forderungen nach mehr Tierwohl mit geltenden Auflagen im Umwelt- und Baurecht vereinbaren?
Zu diesen und weiteren Fragen hat das Landwirtschaftsmagazin top agrar QS-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff um seine Einschätzung gebeten.
Das vollständige Interview finden Sie im QS-Blog.
Umstieg auf Bio sorgfältig prüfen
Pünktlich auf den Jahresanfang werden hunderte Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz neu biologisch produzieren
, schreibt die Bauernzeitung und beruft sich dabei auf Informationen des LID. Weil die Nachfrage ber kleiner als das Angebot sei, besteht die Gefahr, dass die Milch zu niedrigeren Preisen vermarktet werden müsse. Für den Betrieb kann das dramatische Folgen haben, weil die Produktionskosten von biologisch wirtschaftenden Betrieben je Produkteinheit meist höher als die konventionell produzierender Kollegen ist. Betriebe geben auf oder stellen wieder auf konventionellen Landbau um. Eine Thünen-Studie hat das untersucht. Ein Neueinstieg in die ökologische Landwirtschaft geht einher mit 0,2 Betriebsaufgaben und 0,4 Rückumstellungen auf konventionelle Bewirtschaftung. Das Thünen Institut kommt daher folgendem Ergebnis: Die Entwicklung wird in einem erheblichen Maß von der politischen Förderung des ökologischen Landbaus und der Nachfrage nach Bioprodukten beeinflusst. Andere Faktoren, wie die Preisentwicklung für konventionelle Erzeugnisse oder die Förderpolitik für erneuerbare Energieträger, spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Eine weitere substantielle Ausdehnung des ökologischen Landbaus, das verdeutlichen die Erfahrungen aus anderen EU-Ländern, wird in Deutschland ohne eine kohärente Agrarpolitik nur schwer zu erreichen sein.