BRS News Rind
Kuhgebundene Kälberaufzucht in der Milchviehhaltung – wie funktioniert das?
Bei der kuhgebundenen Aufzucht werden Kälber auf Milchviehbetrieben an ihren Müttern oder Ammen aufgezogen. Dies kommt den Vorstellungen und Wünschen vieler Verbraucher:innen, aber auch einiger Landwirt:innen näher als die frühzeitige Trennung und Einzelaufstallung der Kälber. Für ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe ist dies eine mögliche Strategie, um die Kälber länger in der Bio-Wertschöpfungskette zu halten. Da dieses Verfahren in der Praxis noch wenig gebräuchlich ist, wurden von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf gemeinsam mit Partnern zwischen November 2021 und Mai 2022 auf 19 ausgewählten bayerischen Öko-Betrieben verschiedene Verfahren der kuhgebundenen Kälberaufzucht anhand eines Fragebogens erfasst, dokumentiert und auf dieser Basis weiterer Forschungsbedarf u. a. zu Kälbergesundheit, Arbeitswirtschaft und Milchleistungsprüfung bei kuhgebundener Kälberaufzucht abgeleitet. Die Ergebnisse hat das Autorenteam Th. Hautzinger, P. Weindl und E. Zeiler von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in einem aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag zusammengefasst.
AMK gibt grünes Licht für Anwendung neuer EU-Regeln
Anfang des Jahres wurden vom EU-Ministerrat und dem Europaparlament zahlreiche Veränderungen in den Vorschriften zur Gewährung von Direktzahlungen der 1. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auf den Weg gebracht. Die Agrarministerinnen und -minister von Bund und Ländern haben jetzt den Weg für die konkrete nationale Umsetzung frei gemacht. Mit den im Umlaufverfahren gefassten Beschlüssen der Agrarministerkonferenz (AMK) werden die EU-Regeln weitestgehend 1:1 in Deutschland angewendet und zusätzliche Vereinfachungen umgesetzt.
Neue Schulungsunterlage „Fütterung von Körnerleguminosen“
Die neue LeguNet-Schulungsunterlage informiert darüber, was bei der Fütterung von Körnerleguminosen zu beachten ist. Die Materialien bestehen aus einer Präsentation für den Unterricht, einem Arbeitsblatt zur Lernkontrolle für Schüler*innen sowie einem Handout für Lehrende. Die Schul-Unterlage eignet sich für den Einsatz in Berufsschulen (2./3. Lehrjahr).
Umsatzsteuer: Durchschnittssatz für Landwirte sinkt auf 7,8 Prozent
Ab 2025 beträgt der Durchschnittssatz für Landwirte 7,8 Prozent. Das geht aus einer Unterrichtung der Bundesregierung an den Bundestag hervor (20/11920). Bisher lag der Wert bei 9,0 Prozent. Nach § 24 Absatz 5 Satz 1 des Umsatzsteuergesetzes (UStG) überprüft das Bundesministerium der Finanzen jährlich die Höhe des Durchschnittssatzes im Sinne des § 24 Absatzes 1 Satz 1 Nummer 3 und Satz 3 UStG und berichtet dem Deutschen Bundestag über das Ergebnis der Überprüfung.
Umfrage zur Einstellung zur Nutzung von Tierwohldaten
Im Rahmen der Promotionen von Frau Henrike Grotsch, Doktorandin am Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel, und Herrn Christian Achilles, Doktorand am Fachbereich Agrarökonomie der Universität Göttingen wird eine Umfrage unter Verantwortungsträger*innen auf Milchvieh- und Schweinemastbetrieben durchgeführt. Thematisch befasst sich die Online-Befragung mit der Einstellung zur Nutzung von Tierwohldaten. Unter allen Teilnehmenden werden drei Amazon-Gutscheine im Wert von je 100 € verlost.
Destatis: Zahl der schweinehaltenden Betriebe geht weiter zurück
Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe ist binnen Jahresfrist um 3,4 % oder 600 Betriebe gesunken, im Zehnjahresvergleich um 42,2 % oder 11.400 Betriebe. Zum Stichtag 3. Mai 2024 wurden 1,3 % weniger Schweine gehalten als ein halbes Jahr zuvor, im Vorjahresvergleich blieb der Bestand konstant. Der Trend zu größeren Betrieben hält an: Im Mai 2024 hielt ein Betrieb im Schnitt 1.300 Schweine, zehn Jahre zuvor waren es 1.000 Tiere pro Betrieb. Auch die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder ging zuletzt zurück. So wurden zum 3. Mai 2024 in Deutschland 10,6 Millionen Rinder gehalten, darunter 3,7 Millionen Milchkühe. Das waren 1,9 % Rinder und 1,2 % Milchkühe weniger als im November 2023. Gegenüber Mai 2023 sank der Rinderbestand um 2,8 % und gegenüber 2014 um 16,3 %. Der Milchkuhbestand sank binnen Jahresfrist um 2,8 % und im Zehnjahresvergleich um 14,9 %.
LAZBW Aulendorf sucht Referentin/ Referent für Fleischrinderzucht (w/m/d)
Beim Landwirtschaftlichen Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW) ist am Standort Aulendorf im Referat 21 Rinderzucht, Leistungsprüfungen, Rindermast
zum 01.09.2024 die Stelle Referentin/ Referent für Fleischrinderzucht (w/m/d) mit Zuchtleitung in der Fleischrinderzucht in Vollzeit unbefristet zu besetzen. Das LAZBW ist eine Einrichtung im Geschäftsbereich des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Die Besetzung der Stelle kommt sowohl im Beamten- als auch Beschäftigungsverhältnis in Betracht.
Rinder-Union West eG sucht Leitung Spermavertrieb (m/w/d)

Die Rinder-Union West eG sucht einen neuen Mitarbeiter (w, m, d) für die Leitung ihres Spermavertriebs.
Zu den Aufgaben nennt das Rinderzuchtunternehmen mit Tätigkeit in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland
- Leitung des regionalen und überregionalen Spermavertriebs
- Festlegung und laufende Kontrolle von Vertriebszielen
- Führung des Vertriebsteams und fachliche Anleitung der Außendienstmitarbeitenden im Bereich Spermavermarktung
- Beobachten von Markttrends und Entwicklung von Vertriebsstrategien für verschiedene Ziel- und Absatzmärkte
- Pflege von nationalen und internationalen Geschäftspartnern und Beziehungen zu Institutionen
- Erstellung des Produktportfolios und Organisation der Produktinformation für Kunden und Mitarbeitende
- Laufende Überprüfung und Weiterentwicklung von vertriebsunterstützenden Maßnahmen
Landwirtschaftsministerium MV: Agrarpaket bleibt hinter den Forderungen der Branche zurück
Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus sieht die Einigung beim Agrarpaket skeptisch. Eine Einigung rechtzeitig zum Bauerntag mag auf den Blick erfreulich erscheinen, aus Sicht von Mecklenburg-Vorpommern bleiben die Reformen aber weit hinter den Forderungen und Erwartungen der Branche zurück. Ich glaube, dass die Ampelfraktionen in Berlin immer noch nicht verstanden haben, dass wir dauerhaft gute politische Rahmenbedingungen brauchen, damit die deutschen Bauern hochwertige, heimische Lebensmittel produzieren können, ohne im internationalen Wettbewerb unterzugehen. Das hat für mich etwas mit Verantwortung und der Einsicht zu tun, dass wir alle auf eine umweltverträgliche landwirtschaftliche Produktion angewiesen sind. Die Landwirtschaft ist systemrelevant, wird in meinen Augen aber als Bittsteller behandelt, dem wir hin und wieder ein paar Brocken hinwerfen, wenn der politische Druck zu groß wird.
FLI: Keine Hinweise auf H5N1-Infektionen bei Milchkühen außerhalb der USA
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) führt derzeit eine Infektionsstudie zur Empfänglichkeit von Milchkühen für das hochpathogene aviäre Influenzavirus H5N1 (Geflügelpestvirus) durch. Als erstes Zwischenergebnis konnte sich nicht nur das US-Isolat, sondern auch ein aktuelles H5N1-Virus von einem Wildvogel aus Deutschland sehr gut im Euter vermehren. Nach direkter Infektion des Euters über die Zitzen zeigten die Milchkühe in beiden Fällen deutliche Krankheitssymptome wie starken Milchrückgang, Veränderung der Milchkonsistenz und Fieber.