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Digitale Empathie: Wenn Landwirte auf TikTok über das Klima sprechen
In einer Studie analysierte İlkay Unay-Gailhard vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO), wie junge Landwirte TikTok nutzen, um sich in den globalen Diskurs über Landwirtschaft und Klimawandel einzubringen. Die Studie untersucht, wie Landwirte das Engagement wahrnehmen, das sie erhalten, wenn sie über das Klima sprechen. Die Untersuchungen ergaben, dass Landwirte überwiegend emotionale Reaktion erhalten, wenn Sie über Klimathemen kommunizieren. Die Follower drückten ihre Standpunkte mitfühlend gegenüber den TikTok-Bauern oder den Dialogteilnehmern mit unterstützenden Botschaften aus. Fazit: Landwirte können, wie politische Entscheidungsträger und Medienaktivisten, aktive Akteure in der Klimakommunikation sein. Die Transparenz des Agrar- und Ernährungssystems ist für die heutigen Verbraucher sehr wichtig und Social-Media-Plattformen bieten den Landwirten die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden.
VEZG-Preis feiert Jubiläum
AgE - Die Preisfindung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hat im Oktober ihr 25-jähriges Bestehen feiern können. Wie die VEZG mitteilte, wird seit Mitte Oktober 1998 regelmäßig eine Schlachtschweinepreisempfehlung veröffentlicht, die als Richtschnur für die Abrechnung der am deutschen Markt gehandelten Schweine genutzt wird. Der Vereinigungspreis, der keine Notierung ist, findet aber auch über die Grenzen Deutschland hinaus in Europa große Beachtung und hat mal mehr oder mal weniger Einfluss auf die Schweinepreise in anderen Mitgliedstaaten. Heute sind in der VEZG etwa 40 Erzeugergemeinschaften zusammengeschlossen, die insgesamt rund 13,3 Millionen Schlachtschweine und 8,4 Millionen Ferkel im Jahr vermarkten. Hinzu kommen mehr als 30.000 Schlachtsauen und annähernd 207.000 Schlachtrinder, für die es ebenfalls wöchentliche Preisfeststellungen gibt. Auch der Vieh- und Fleischhandel sowie viele Schlachthöfe nutzen die Preisempfehlungen als maßgebliche Informationsgrundlage für ihre Handelsaktivitäten.
Ceres Award 2023: Henning Cloer gewinnt in der Kategorie "Schweinehalter"
Henning Cloer bietet seinen Aufzuchtferkeln und 1.000 Mastschweinen nicht nur Stroh an. Vielmehr praktiziert der 47-jährige Landwirt aus Werl in Nordrhein-Westfalen erfolgreich ein Strohhaltungskonzept. In den letzten vier Jahren hat er seine konventionellen Schweineställe auf das besonders tier- und umweltgerechte Xaletto-System umgestellt. Hier fällt keine Gülle an und es riecht kaum. Die mit Ringelschwanz aufgezogenen und gemästeten Schweine werden über ein Markenfleischprogramm vermarktet. Damit kann Henning Cloer auch die mit der Strohhaltung verbundenen höheren Kosten weitgehend ausgleichen.
Kaniber zur neuen Thünen-Studie zur Flächennutzung: „Landwirtschaftliche Flächen werden gebraucht“
Eine neue Studie des Instituts für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen am bundesdeutschen Thünen-Institut bestätigt die Forderung von Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber, die vielfältigen Nutzungsansprüche an landwirtschaftliche Flächen in Deutschland besser in Einklang zu bringen. Gemäß der Studie droht in Deutschland der Verlust von rund 300.000 Hektar Anbaufläche bis zum Jahr 2030. Kaniber forderte in diesem Zusammenhang erneut, bei naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahem vorrangig produktionsintegriert vorzugehen, also Produktion und Umweltschutz gleichzeitig zu betreiben. Darüber hinaus sollen Photovoltaik-Anlagen primär auf Dachflächen und bereits versiegelten Flächen realisiert werden. Die geplante Stilllegung von vier Prozent der Ackerfläche gehöre abgeschafft.
Der BRS begrüßt die Proteinstrategie von Lidl, wünscht sich aber abgesicherte Fakten und mehr Zusammenarbeit in der Kette
Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat eine Proteinstrategie vorgestellt. Gleichzeitig wird eine Preisanpassung von hauseigenen Vemondo-Produkten angekündigt. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um den GreenDeal und den damit verbundenen Berichtspflichten ist die Strategie nachvollziehbar. Allerdings überzeugen die Argumente den Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) nicht. Als Ziel nennt Lidl u.a. eine Ausrichtung auf eine bewusste Ernährung
, die u.a. mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen und der Notwendigkeit, innerhalb der planetarischen Grenzen zu wirtschaften, begründet wird. Wer so argumentiert, muss auch Fakten liefern
, ist Dr. Hammer, Geschäftsführerin des BRS überzeugt. Was bringt eine Verschiebung der Proteinverhältnisse zu Gunsten pflanzlicher Proteine dem Klima und der Gesundheit wirklich?
Projektergebnisse liegen vor: „Standardisierung der Erfassung von Nachhaltigkeitskennzahlen landwirtschaftlicher Betriebe“
Der Abschlussbericht zum Projekt Standardisierung der Erfassung von Nachhaltigkeitskennzahlen landwirtschaftlicher Betriebe
ist gerade veröffentlicht worden. Das von der DBU geförderte und vom KTBL und der Regionalwert Leistungen GmbH gemeinsam durchgeführte Projekt hatte zum Ziel, herauszuarbeiten, in welchen betrieblichen Dokumentationen die landwirtschaftlichen Leistungskennzahlen für die Erfassung der betriebswirtschaftlichen Nachhaltigkeitsperformance bereits vorhanden sind. Durch das Projekt konnten wir die theoretische Grundlage für die Entwicklung von technischen Schnittstellen für die Datenübernahme schaffen.
BDL bezeichnet geplante GAK-Kürzungen als demokratieschädlich
BDL - Anne-Kathrin Meister hält die angekündigten Kürzungen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes
(GAK) für brandgefährlich. Rund 40 Prozent will der Bund hier 2024 einsparen und obendrein den Sonderrahmenplan Förderung der ländlichen Entwicklung
streichen. Bevor der Bundestag darüber final entscheidet, muss klar sein, was das fürs Land und die Menschen bedeutet
, sagt die stellv. Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend e.V. (BDL).
Mehr Tierwohl oder mehr Tierschutz? - Wofür sich die Deutschen eher engagieren wollen
Für welches Nachhaltigkeitsziel wollen sich die Menschen in Deutschland eher engagieren: Für das Tierwohl? Oder doch für den Umweltschutz? Auch die menschliche Gesundheit ist eines der Nachhaltigkeitsziele, das mit den anderen konkurrieren kann. Ein Forscherteam der Abteilung Marktforschung der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Universität Bonn hat jetzt herausgefunden, dass die befragten Konsumenten eher bereit sind, mehr Geld für eine Salami mit dem Label Antibiotikafrei
auszugeben als für eine Salami mit der Auszeichnung Offener Stall
, das die Förderung des Tierwohls anzeigt. Die Ergebnisse sind nun im Journal Q Open
erschienen.
Rabobank: Kreditvergabe nach Nachhaltigkeitskriterien
Als Bank mit Fokus auf Finanzierungen im Agrar- und Lebensmittelbereich hat die Rabobank zusammen mit dem UN-Umweltprogramm den AGRI3 Fund ins Leben gerufen. Unterstützt werden zunächst Regionen in Südamerika und Asien – sprich, in Gebieten, in denen die Auswirkungen des Klimawandels deutlich stärker zu spüren sind als in Europa. Investitionen von drei bis 15 Millionen US-Dollar sollen langfristig gesehen Projekte in einer Größenordnung von zehn bis 150 Millionen US-Dollar fördern.
Bekämpfung antimikrobieller Resistenz
Im Rahmen der World Antimicrobial Awareness Week (WAAW) veranstaltet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit am 20. und 21. November 2023 das Diskussionsforum Combatting Antimicrobial Resistance - Strategies and Challenges
. Die Veranstaltung findet in Berlin-Wedding statt und wird online übertragen.
Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsprogramm hier. Für die Teilnahme vor Ort melden Sie sich bitte hier bis zum 5. November 2023 an. Bitte beachten Sie, dass die Konferenzsprache Englisch sein wird.