BRS News Schwein
Auf dem Weg zur ausbalancierten Zucht
Die deutsche Nutztierzucht und die Arbeit der Zuchtunternehmen ist die Grundlage für eine ökonomisch tragfähige und an den Verbraucherwünschen orientierte Erzeugung von Fleisch. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Anforderungen an die Nutztiere immer wieder verändert, die Zucht hat entsprechend auf die Marktsignale reagiert und die Zuchtziele immer wieder angepasst. Im Vordergrund stehen die ökonomisch relevanten Merkmale wie beispielsweise der Anteil der wertbestimmenden Teilstücke, die täglichen Zunahmen und die Futterverwertung. Mit der Ausrichtung der Zucht auf Effizienz wurde auch der Grundstein für preisgünstige und nachhaltig erzeugte Lebensmittel gelegt. In ihrem Vortrag Die Erfolgsgeschichte der deutschen Tierzucht
erläuterte Elena Frenken von dem Förderverein Bioökonomieforschung eindrucksvoll die Methoden der Zucht und die Veränderung der Zuchtziele im Zeitablauf.
Bundesprogramm Umbau der Tierhaltung startet
Zum 01. März 2024 startet das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) das Bundesprogramm Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Zunächst nimmt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Anträge für Investitionen wie Bau, Umbau oder Ersatzbau von Schweineställen oder einzelner Haltungsbereiche entgegen. Die Förderung laufender Mehrkosten beginnt im April 2024.
Förderfähig sind ab 01. März 2024 (investive Richtlinie) u. a.
- die Errichtung oder Modernisierung tierwohlgerechter Ställe,
- der Kauf neuer technischer Einrichtungen, Maschinen, Haltungseinrichtungen, auch der Freilandhaltung, einschließlich der dafür notwendigen IT-Ausstattung
- relevante Planungs- und Beratungsleistungen und
- allgemeine Aufwendungen, etwa für Architekten- und Ingenieurleistunge
Die Förderhöhe wird gestaffelt. Wer bis zu 500.000 Euro investiert, kann bis zu 60 Prozent der Gesamtinvestitionssumme erhalten.
Für einen Antrag auf Förderung der laufenden Mehrkosten ist es nötig, dass der landwirtschaftliche Betrieb von der BLE einmalig vorab als förderfähig anerkannt wurde. Dafür muss er Mitglied in einer ebenfalls zuvor anerkannten Organisation sein oder an einem anerkannten Kontrollsystem teilnehmen.
BZL-Podcast "mitten_draussen – so verstehen wir Landwirtschaft"
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) hat den neuen Podcast "mitten_draussen – so verstehen wir Landwirtschaft" gestartet. Jeden Monat wird über eine spannende Reise in die Welt der Landwirtschaft berichtet. Recherchiert wird direkt vor Ort mit Insider-Fakten und Hintergrund-Infos. Auf dem Instagram-Kanal @mitten_draussen
und unter www.landwirtschaft.de sind weitere Informationen zu den Themen der Podcast-Folgen veröffentlicht.
Lidl in Deutschland will den Anteil der Haltungsformenstufen 3 und 4 für alle Tierarten auf 100 Prozent ausbauen
Bereits heute hat Lidl in Deutschland sein Ziel, bis 2026 mindestens 33 Prozent seines Frischfleisch-Sortiments der Eigenmarke auf Haltungsformstufe 3 und 4 umzustellen, erreicht,
heißt es in einer aktuellen Pressemedlung des Discounters. Neues Ziel laut Meldung: Lidl will bis 2025 den Anteil seines Frischfleisch-Sortiments mit mindestens Haltungsformstufe 3 auf 50 Prozent ausbauen und zwar vollständig aus der heimischen Landwirtschaft. Bis zum Jahr 2030 sollen es dann 100 Prozent werden.
Glöz 8: Vorschlag der EU wird in Deutschland umgesetzt
Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst: Die Entscheidung der Bundesregierung, den anderen EU-Mitgliedsstaaten zu folgen und die Aussetzung von
Glöz 8 auch in Deutschland umzusetzen, begrüßen wir ausdrücklich. Ein erster richtiger Schritt bei der Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen für deutsche Landwirte.
Elverfeldt weiter: Unsere Betriebe wollen in die Zukunft investieren, die Ernährungssicherheit gewährleisten und noch nachhaltigere Anbauverfahren einsetzen. Durch die Nutzung der Ausnahmeregelung ist das ihnen und ihren europäischen Berufskollegen nun gleichermaßen möglich.
ASP in Brandenburg: Sperrzone II mehr als halbiert – Kerngebiete 10 und 11 aufgehoben
In einem weiteren fast 1.953 Quadratkilometer großen Gebiet im Land Brandenburg ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) erfolgreich getilgt. So kann in den Landkreisen Barnim, Märkisch-Oderland, Oder-Spree sowie in der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) die sogenannte Sperrzone II (infiziertes Gebiet) vollständig aufgehoben und die angrenzende Sperrzone I (Pufferzone) verkleinert werden. Hier gab es seit über zwölf Monaten keinen einzigen positiven ASP-Fall mehr. Damit gibt in diesen Gebieten keine Beschränkungen mehr für das innerstaatliche Verbringen von Schweinen, und die Möglichkeit der innerstaatlichen Vermarktung von Fleisch erlegter Wildschweine nach negativem Untersuchungsergebnis aus diesem Gebiet. Innerhalb der aufgehobenen Sperrzone II kann mit dem Rückbau der ASP-Zäune begonnen werden.
Wettbewerbsgleichheit bei Glöz 8 herstellen
Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst: Brüssel ist mit dem Vorschlag zum Aussetzen der Pflichtbrache (Glöz 8) einen wichtigen ersten Schritt auf die Landwirtschaft zugegangen. Unsere Mitglieder warten jetzt dringend auf ein klares Signal der Bundesregierung, dass man die jüngsten Proteste ernst genommen hat und mit der Umsetzung der Ausnahmemöglichkeit mehr Wettbewerbsgleichheit für die deutschen Landwirte schafft. Die Umsetzung nun an eine Erweiterung der ohnehin dysfunktionalen Eco Schemes zu knüpfen und zu deren Finanzierung die Basisprämie ab 2025 um fünf Prozent zu senken, ist absolut inakzeptabel. Dies gilt insbesondere, da dem Vernehmen nach alle anderen europäischen Mitgliedsländer die Ausnahmeregelung unverändert umsetzen werden.
Weiterer Finanzbedarf für Umbau der Tierhaltung
Berlin: (hib/NKI) Für den Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung sind weitere Finanzmittel erforderlich, um der Landwirtschaft Planungssicherheit zu geben. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/10335) auf eine Kleine Anfrage (20/10211) der AfD-Fraktion. Als Reaktion auf die Bauernproteste habe der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) eine neue Verbrauchersteuer auf Milch und Fleisch, einen sogenannten Bauernsolidaritätsbeitrag (Tierwohlcent), vorgeschlagen. Derzeit sei der Willensbildungsprozess in der Bundesregierung dazu noch nicht abgeschlossen. Vor allem gilt es aber zu prüfen, inwieweit der bestehende europäische Rechtsrahmen mit der Einführung einer Tierwohlabgabe kompatibel ist
, heißt es in der Antwort.
Neue DLG-Plattform AgrarKommunikation startet
Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG e.V.) hat im Rahmen der DLG-Wintertagung den Startschuss für das neue digitale Portal www.agrarKommunikation.de gegeben. Die neue Plattform für Kommunikation in der Landwirtschaft will Informationen und den Know-how-Transfer rund um die Öffentlichkeitsarbeit von landwirtschaftlichen Höfen bündeln. Neben Tipps für eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit von Landwirten und Krisenkommunikation auf Social Media liefert das Portal Best-Practice-Beispiele von Höfen mit Direktvermarktung oder Ferienangeboten. Darüber hinaus wird mit Kurzbeschreibungen erläutert, was Öffentlichkeitsarbeit eigentlich genau meint und welche Vereine und Initiativen bundesweit sowie in der Region vorhanden sind, um Landwirte bei ihrer Außendarstellung zu unterstützen. Es stehen Broschüren wie Lernort Bauernhof
und Checklisten im Krisenfall sowie ein Blog mit aktuellen Beiträgen zur Verfügung.
Studie zur Bewertung der potenziellen Auswirkungen von zehn Freihandelsabkommen - für alle eher positiv
Heute (am 22. Februar 2024) ist eine von der Gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission (JRC) durchgeführte Studie zur Bewertung der potenziellen Auswirkungen von zehn Freihandelsabkommen veröffentlicht worden. Sie konzentriert sich auf die Abkommen der EU mit Australien, Chile, Indien, Indonesien, Malaysia, dem Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay), Mexiko, Neuseeland, den Philippinen und Thailand, die alle derzeit ausgehandelt oder geschlossen, aber noch nicht umgesetzt werden. Daraus geht hervor, dass der Wert der EU-Ausfuhren des Agrar- und Lebensmittelsektors im Jahr 2032 voraussichtlich zwischen 3,1 Mrd. EUR und 4,4 Mrd. EUR und der Wert der EU-Einfuhren im selben Jahr zwischen 3,1 Mrd. EUR und 4,1 Mrd. EUR höher sein dürfte als ohne diese zehn Handelsabkommen. Insgesamt wird also ein ausgewogener Anstieg sowohl der Ausfuhren als auch der Einfuhren erwartet, wobei sich der Handelsbilanzüberschuss der EU leicht erhöhen würde.