27.06.2019rss_feed

German Dairy Show 2019 (Tag 1): Menschen, Kühe, Emotionen

Kleider machen Leute – diesen Ausspruch hat sich der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) zu Herzen genommen und hat seine Nationalschau der in Deutschland beheimateten Rinderrassen komplett neu aufgelegt. Geblieben sind das Datum, die rinderbegeisterten Zuschauer und die Hauptakteure – die Kühe.


Siegerkuh Angler Rana

Am Mittwoch, 26. Juni 2019, startete die zweitägige German Dairy Show in der EWE-Arena in Oldenburg, mit einem Schaufenster der Rassenvielfalt. Der Startschuss fiel am frühen Abend mit dem Schaurichten der Angler und Braunvieh-Färsen. Parallel in zwei Ringen stellten sie sich den kritischen und aufmerksamen Augen der beiden Preisrichter Ernst Grabner aus Österreich und Thomas Hannen aus Tönisvorst, Nordrhein–Westfalen.

 

Angler

Die mit einem ebenmäßig tiefroten Fell daherkommenden Anglerrinder aus dem Norden Schleswig-Holsteins machten den Anfang und kürten ihre Siegerin und Reservesiegerin. Trotz einer unwahrscheinlich überwältigenden Qualität in den jüngeren Klassen hatten die Jungspunde am Ende des Nachsehens und mussten die älteren Damen mit höheren Abkalbungen an sich vorbei ziehen lassen. Die Kollund-Tochter Rana von Michael Petersen aus Taarstedt sicherte sich dank ihres hochaufgehängten Euters und ihrer harmonischen Erscheinung den Siegertitel. Ihr folgte die körperstarke und mit einem einheitlichen Seitenbild beeindruckende Dragomir-Tochter Lina (Besitzer: Manfred Tobian, Schwedeneck).

 

 


Siegerkuh Braunvieh Fuchsi

Braunvieh

Mit überragender Eleganz schritt die extrem starke Erafax-Tochter Fuchsi (Besitzer: Bernhard Fuchs GbR, Argenbühl-Eglofs) bei den Braunvieh-Kühen in den Ring und sicherte sich souverän den Klassensieg. Diesem folgte auf dem Fuße der Gesamtsieg – zu sehr war Richter Grabner von ihrem Auftritt begeistert. Ihr an die Seite stellte er die jugendlich elegante und typvolle Jucator-Tochter Uganda von R. Thönes und A. Kuppel aus Kalkar-Grieth.

 


Siegerkuh Fleckvieh Bluete

 

Fleckvieh

Die Farben der Tiere wechselten und die rehartigen Jerseys und die muskelbepackten Fleckvieh-Kühe bevölkerten den Ring. Einzig die beiden Richter blieben und walteten mit souveräner Entspanntheit ihres Amtes. Es kam keine Langeweile auf und die nächsten Siegerfotos konnten geschossen werden. Eine der ältesten Fleckviehkühe ließ keinen Zweifel aufkommen, dass man auch mit zehn Abkalbung grandios aussehen kann und mit Leichtigkeit eine Siegerschärpe erlaufen kann. An der Hand von Christian Zimmermann aus Oberzent beeindruckte die enorm tiefe Wichtl-Tochter Blüte den Richter und das Publikum. Das Nachsehen hatte die ausbalancierte und harmonische Manuap-Tochter Ratina von Matthias Rechner aus Mudau-Reichenbach.

 


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Jersey

Richter Hannen bezeichnete das Siegerduo der Jerseys als das Ideal einer Jerseykuh. Schon in der Klasse schwärmte er von der grandiosen Kuh mit einem bombenfesten Euter – passenderweise hatten Christian Börsch und Alexandra Leuchten aus Wipperfürth ihrer Siegerkuh THL Prinzessin genannt. Ihrem Namen alle Ehre machend, nahm sie die Siegerschärpe in Empfang und ließ die typstarke und mit einem extrem hochaufgehängten Euter versehende Nelly von Anna Hobbie aus Wangerland hinter sich Aufstellung nehmen.

 

Nach den Rassen Jersey, Fleckvieh, Braunvieh und Angler betraten die rotbunten und schwarzbunten Holsteinfärsen den Ring, um die einzelnen Sieger auszufechten. Nicht nur die Rassen wechselten auch die beiden Preisrichter. Die schwarzbunten Färsen liefen unter den kritischen Blicken von Markus Mock aus Markdorf in den Ring und ihre rotbunten Kolleginnen ließen sich von Andrea Uhrig aus Sulzbach beurteilen.

 

 


Rotbunte Färsen

Preisrichterin Andrea Uhrig schwärmte schon in der Klasse schon in den höchsten Tönen von der euter- und fundamentstarken sowie milchtypische Awesome-Tochter Specialred (Besitzer: Jonas Melbaum, Haselünne). Auf Erfolgsjagd hatte sich die euterstarke und typvolle Arvis-Tochter NH Silky R von Matthias Nosbisch aus Niederweis gemacht und musste leicht Feder lassen.

 

Schwarzbunte Färsen

Bei den schwarzbunten Färsen standen nach drei Klassendurchgängen zwei Ausnahmefärsen an der Spitze des Schaukontingents. Nach ihrem überzeugenden Auftritt auf der Europaschau in Libramont begeisterte die Atwood-Tochter OHB Dream von Friedrich-Wilhelm Gödeker aus Varrel mit ihrem klaren Skelett und ohne Fehl und Tadel. Niemanden verwunderte es, dass sie anschließend den Siegertitel nach Hause nahm und damit die ebenfalls europaschauerfahrene Diamondback-Tochter WFD Miss Diamond auf den Reservesieg verwies. Mit dieser Siegerauswahl waren die Zuschauer Zeuge eines interessanten Kopf-an-Kopf-Rennens. Nur Nuancen lagen zwischen der mit viel Kapazität ausgestatteten Dream und der enorm korrekten und mit viel Breite versehenen Miss Diamond (Besitzer: Wille, Rübesam, Melbaum und Kallaß, Herbergen).

Nach diesem grandiosen Auftakt sind alle auf Tag zwei der German Dairy Show gespannt. Denn der Höhepunkt, die Wahl des Supreme Champions, verspricht noch einiges an Spannung. (dw)


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