BRS News

16.10.2023

Monetäre Vorteile von Zwischenfrüchten und pfluglosem Ackerbau überschätzt?

Nach dieser Studie werden die für Deutschland hochgerechneten sozio-ökonomischen Vorteile der regenerativen Landwirtschaft mit 8,5 Mrd. € pro Jahr bewertet. Nach aktuellem Forschungsstand, der keine relevante C-Speicherung durch Direktsaat und Zwischenfrüchte/Untersaaten sieht, blieben davon nur 1,7 Mrd. €, informiert der Triesdorfer Agrarökonom Prof. Breuning. Die Fehleinschätzung käme lt. Breuning daher, dass in den meisten bisherigen Studien weder die Lagerungsdichte berücksichtigt, noch das komplette Bodenprofil beprobt wurde.

 
16.10.2023

Nutztiere: Gentechnik ist passé, aber neuer Schub durch Genome Editing

transgen - Gentechnik bei Nutztieren? Lange Zeit hatte das kaum praktische Bedeutung. Es wurde zwar viel geforscht und ausprobiert, doch meist ohne Erfolg. Viele solcher Tiere waren krank oder nicht lebensfähig. Mit den neuen Genome Editing-Verfahren wie der Gen-Schere CRISPR/Cas hat sich das grundlegend geändert. Nun ist es möglich, bestimmte Eigenschaften gezielt zu verändern. In den USA und Japan sind bereits erste genom-editierte Tiere zugelassen. Weitere werden bald folgen.

 
16.10.2023

FAO-Bericht mit erster globaler Schätzung der Auswirkungen von Katastrophen auf die Landwirtschaft

Ein neuer FAO-Bericht mit dem Titel Die Auswirkungen von Katastrophen auf Landwirtschaft und Ernährungssicherheit liefert die erste globale Schätzung der Auswirkungen von Katastrophen auf die landwirtschaftliche Produktion mit Schwerpunkt auf Nutzpflanzen und Viehzucht. Demnach sind in den letzten 30 Jahren durch Katastrophenereignisse schätzungsweise 3,8 Billionen US-Dollar an Nutzpflanzen und Viehzucht verloren gegangen, was einem durchschnittlichen Verlust von 123 Milliarden US-Dollar pro Jahr oder 5 Prozent des jährlichen globalen landwirtschaftlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. So wurde bei Fleisch, Milchprodukten und Eiern ein durchschnittlicher geschätzter Verlust von 16 Millionen Tonnen pro Jahr verzeichnet, was der gesamten Produktion von Fleisch, Milchprodukten und Eiern in Mexiko und Indien im Jahr 2021 entspricht. Der Bericht betont die Notwendigkeit einer dringenden Verbesserung der Informations- und Datenlage über die Auswirkungen von Katastrophen in alle Teilsektoren der Landwirtschaft, um eine Grundlage für wirksame Maßnahmen und fundierte Informationen zu schaffen.

 
13.10.2023

BfR: Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Getreide – gesundheitliche Beeinträchtigungen sind nicht zu erwarten

BfR - Nach Angaben eines Vereins sind in rund einem Drittel der Getreideprodukte in Europa Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (Pestizide) nachweisbar. Dieses Ergebnis beruft sich auf eine Auswertung von Informationen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Danach wurden in 837 von 2.234 Proben aus unverarbeitetem Getreide sowie Getreideprodukten Rückstände von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen nachgewiesen. Das entspricht 37 Prozent. In 14 Proben (0,6 Prozent) war der Rückstandshöchstgehalt (RHG) überschritten. Insgesamt wurden 65 verschiedene Pflanzenschutzmittelwirkstoffe detektiert. Nach Ansicht des Vereins geht von der schieren Zahl der verschiedenen Wirkstoffe ein gesundheitliches Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher aus. Das Bundesamt für Risikoforschung nimmt eine fachliche Bewertung vor und kommt zu dem Ergebnis: Nach derzeitigem Kenntnisstand schließen die geltenden Zulassungskriterien gesundheitliche Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher hinreichend sicher aus.

 
12.10.2023

Politik lässt Menschen im ländlichen Raum mit den Folgen der exponentiellen Ausbreitung von Wölfen alleine

Deutscher Bauernverband (DBV), Deutscher Jagdverband (DJV) und Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) kritisieren die mangelnde Aktualität der vor wenigen Tagen vom Bundesumweltministerium veröffentlichten Wolfszahlen. Das derzeitige Monitoringverfahren mit Stichtag 30. April verharmlost die dynamische Entwicklung in Deutschland erheblich, da der Nachwuchs aus dem Sommer regelmäßig fehlt: Bei offiziell nachgewiesenen 231 Wolfspaaren sind das im Jahr 2023 mindestens 1.000 zusätzliche Welpen. Demnach gibt es derzeit 2.000 bis 3.000 Wölfe in Deutschland. Deutlich wird die bundesweite Diskrepanz zudem am Beispiel Niedersachsen: 39 Wolfsrudel hat das Bundesumweltministerium offiziell vermeldet, der tagesaktuelle Wert liegt allerdings bei 50.

 
12.10.2023

Wie heimische Landwirte auf den Klimawandel reagieren

Heimische Landwirtschaft - Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor ganz neue Herausforderungen und erfordert ein komplettes Umdenken. Denn nicht nur Menschen und Tiere leiden unter der immer häufiger auftretenden Hitze und Trockenheit. Auch viele unserer heimischen Kulturpflanzen sind nicht dafür angelegt – was immer häufiger zu schlechten Ernten führt. Vermehrt setzen Betriebe darum auf Kulturen, die z.B. aus Afrika, Amerika oder dem Mittelmeerraum stammen und mit Wärme- und/oder Trockenheit besser zurechtkommen. So wachsen mittlerweile auch Erdnüsse in Niedersachsen oder Ingwer in Bayern.

 
12.10.2023

Sehr stark stickstoff- und phosphorreduzierte Fütterung von Mastschweinen mit erhöhten Gehalten an Lysin in der Mittel- und Endmast

In Fütterungsstrategien für Mastschweine, die auf eine Reduzierung von Stickstoff und Phosphor abzielen, ist es üblich, in der Mittel- und Endmastphase höhere Lysingehalte zu verwenden, als es die Richtlinien der DLG von 2010 empfehlen. Die Erhöhung der Aminosäuren in den Futterrationen führt zwangsläufig zu höheren Futterkosten und hat bei gleichbleibender Mast- und Schlachtleistung nachteilige Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit. Vor diesem Hintergrund untersucht ein neuer Proteinmarkt Fachbeitrag von Dr. W. Preißinger, S. Scherb und G. Propstmeier die Auswirkungen von unterschiedlichen Aminosäuregehalten in der Mittel- und Endmast bei Mastschweinen.

 
12.10.2023

Bayerischer Bauernverband: Lidl versucht Verbraucherverhalten zu lenken

Der Bayerische Bauernverband (BBV) kritisiert Lidl für die Preissenkung veganer Produkte. Indirekt werden tierische Erzeugnisse damit in ein schlechtes Licht gerückt, mahnt Landesbäuerin Singer.

BBV-Landesbäuerin Christine Singer bringt es auf den Punkt: Mit der einseitigen preislichen Bevorzugung ihrer veganen Eigenmarke verfälscht Lidl unnötiger Weise ein intaktes Marktgefüge und wertet indirekt tierische Produkte ab. Eine bewusste Ernährung sollte vor allem auf viele frische, unverarbeitete und regionale Lebensmittel setzen sowie einen vielfältigen Mix aus pflanzlichen und tierischen Proteinen. Ich wünsche mir von Lidl, dass sie sich weiter auf den Ausbau der Strategie Herkunft Deutschland konzentrieren und dabei pflanzliche und tierische Lebensmittel fair und gleichwertig behandeln.

 
12.10.2023

Verbraucherpreise steigen, Erzeugerrpreise sinken - wer macht sich die Taschen voll?

(c)BZL - Infografik Erzeugerpreise 2023

BZL - Während die Verbraucherpreise weiter steigen, ist bei den Erzeugerpreisen landwirtschaftlicher Produkte eine Trendwende zu erkennen. Sie lagen im Juli 2023 um 3,7 Prozent niedriger als im Juli 2022 und damit den vierten Monat in Folge unter dem jeweiligen Vorjahresniveau, informiert das BZL in einer aktuellen Pressemeldung. Das liege vor allem am sehr hohen Preisniveau im Jahr 2022. Besonders auffällig sei die Spanne der Veränderung bei den tierischen Produkten. Lagen die Erzeugerpreise hier im Januar 2023 noch um gut 36 Prozent über den Vorjahrespreisen, war im Juli 2023 ein Minus von knapp vier Prozent zu verzeichnen. Bei Aufschlüsselung der Preise für pflanzlicher Produkte werde erkennbar, wie groß die Schwankungen sind, mit denen landwirtschaftliche Betriebe kalkulieren müssen.

Experten vermuten eine Bereicherung durch Lebensmittelkonzerne, beweisen können sie sie nicht.