BRS News
BZL: Landwirtschaftlicher Produktionswert 2024 leicht rückläufig
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Laut erster Schätzung des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) belief sich der landwirtschaftliche Produktionswert in Deutschland im Jahr 2024 auf 75,4 Milliarden Euro. Er blieb damit um rund 700 Millionen Euro oder ein Prozent unter dem Niveau von 2023. Der Wert der pflanzlichen Produktion liegt nach der ersten Schätzung bei gut 34,6 Milliarden Euro (-zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr), während er im Bereich Tiere und tierische Erzeugnisse gegenüber 2023 leicht auf 36 Milliarden Euro zulegen konnte. Damit übertraf die Veredlungswirtschaft im Wert erneut die Pflanzenproduktion. Bei Schlachttieren nahm die Erzeugung, auch durch höhere Schlachtgewichte, zu. Dem stand allerdings ein etwas stärkerer Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber. Aufgrund der eher knapp verfügbaren Rohmilch stiegen vor allem die Milchpreise 2024 gegenüber dem Vorjahr an und sorgten bei den tierischen Erzeugnissen für einen gestiegenen Produktionswert.
IDF Dairy Sustainability Outlook
Der aktuelle IDF Dairy Sustainability Outlook des Internationalen Milchwirtschaftsverbands beleuchtet Initiativen des globalen Milchsektors, die dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Die Sonderausgabe konzentriert sich speziell auf die Milchverarbeitung und stellt eine Reihe von Fallstudien vor, die zeigen, wie der Milchsektor weltweit Innovationen vorantreibt und nachhaltige Praktiken einführt, um widerstandsfähige Systeme aufzubauen.
BMEL erlässt tiergesundheitsrechtliches Bußgeldgesetz
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft verkündet den Erlass eines Gesetzes zur Durchsetzung tiergesundheitsrechtlicher und bestimmter kontrollrechtlicher Vorschriften der Europäischen Union
. Damit können Behörden Verstöße gegen das EU-Tiergesundheitsrecht ahnden. Das Gesetz schafft keine neuen Regelungen, sondern knüpft an bestehende EU-Regelungen an: etwa an die Pflicht, dass für Rinder eine amtliche Veterinärbescheinigung benötigt wird für den Transport in einen anderen EU-Staat.
BRS und KuhFacto starten zum 1. Januar eine Medienpartnerschaft
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© Kuhfacto BRS und KuhFacto starten zum 1. Januar eine Medienpartnerschaft
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Nach Verhandlungen mit verschiedenen Verlagen haben sich die entsprechenden BRS-Mitgliedsverbände für eine Medienpartnerschaft mit dem Magazin KuhFacto aus dem Verlag Holstein International entschieden. Die Partnerschaft, die eine enge Kooperation in der Veröffentlichung nationaler und exklusiver Informationen vorsieht, beginnt am 1. Januar 2025. Die Medienpartnerschaft wird einen Beitrag dazu leisten, die Reichweite der BRS/vit-Informationen zu erhöhen und dem Informationsauftrag der deutschen Holstein-Verbände nachzukommen.
ASP-Fälle im Rheingau-Taunus-Kreis
Zwischen den Eltviller Stadtteilen Erbach und Hattenheim (Rheingau-Taunus-Kreis) wurde ein Wildschwein in der Nähe zum Rhein am 11.12. positiv auf das ASP-Virus getestet. Nun sind im Rheingau-Taunus-Kreis weitere Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aufgetreten. Auf der Mariannenaue, einer Rheininsel zwischen dem hessischen Eltville und dem rheinland-pfälzischen Ingelheim, wurden insgesamt drei Wildschweinkadaver positiv auf das ASP-Virus getestet. Ergebnisse weiterer Beprobungen stehen noch aus. Nach diesen Funden muss die Sperrzone II ausgeweitet werden.
Denver Call greift Forderung der Dubliner Erklärung auf
Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde die Dubliner Erklärung von Wissenschaftlern zur Rolle der Nutztierhaltung in der Gesellschaft zum ersten Mal veröffentlicht. Ihre Botschaft, die inzwischen von mehr als 1.200 Wissenschaftlern weltweit unterzeichnet wurde, hat nichts von ihrer Bedeutung verloren, und die Notwendigkeit, den vielen Wissenschaftlern, die sich für eine ausgewogene Sicht auf die Zukunft der Tierhaltung einsetzen, eine Stimme zu geben, wird als dringender denn je angesehen. Diese erneute Dringlichkeit hat zum Denver Call for Action geführt, einer Fortsetzung der Dubliner Erklärung, in der die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse während des zweiten internationalen Gipfels über die gesellschaftliche Rolle von Fleisch und Vieh im Oktober 2024 in Denver überprüft und aktualisiert wurden.
DBV-Situationsbericht: Landwirtschaft mit deutlichen Gewinneinbrüchen
Laut dem aktuellen Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes haben sich die Ergebnisse in der Landwirtschaft im zurückliegenden Wirtschaftsjahr 2023/24 wieder deutlich verschlechtert. Im Durchschnitt lag das Unternehmensergebnis der Haupterwerbsbetriebe bei 77.500 Euro je Betrieb. Die Ergebnisse liegen damit um knapp 30 Prozent unter Vorjahresniveau. Mit Ausnahme der Veredelungsbetriebe kam es in nahezu allen Betriebsformen zu einem Ergebnisrückgang. Die wirtschaftliche und agrarpolitische Lage sieht der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, daher weiter als sehr herausfordernd an. Besonders der starke Rückgang der Erzeugerpreise bei wichtigen pflanzlichen und tierischen Produkten mache den Landwirten zu schaffen, so Rukwied. Zugleich stellten die hohen Betriebsmittelpreise die Betriebe vor große Herausforderungen und wichtige Zukunftsinvestitionen blieben weiterhin aus. Der Strukturwandel bei den Tierhaltern gehe, trotz verbesserter wirtschaftlicher Situation bei den Veredlungsbetrieben, nahezu unvermindert weiter.
TransformDairyNet: Europäische Initiative zur Förderung von Kuh-Kalb-Systemen in der Milchviehhaltung
Die Initiative TansformDairyNet will Systeme fördern, bei denen die Kälber monatelang bei ihren Müttern bleiben, anstatt kurz nach der Geburt getrennt zu werden. Kuh-Kalb-Kontaktsysteme in der Milchviehhaltung sollen das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere verbessern. An dem Projekt sind 26 Partner aus ganz Europa beteiligt, darunter Landwirte, Forscher und Branchenexperten. Es werden 11 nationale Zentren eingerichtet, um den Wissenstransfer über Kuh-Kalb-Kontaktpraktiken zu fördern, innovative Lösungen und Leitfäden für Landwirte zu entwickeln und ein Netzwerk für den Austausch von Informationen über nachhaltige Milchwirtschaft aufzubauen. Bis 2027 will TransformDairyNet die Einführung von Kuh-Kalb-Kontaktsystemen in europäischen Milchviehbetrieben vorantreiben.
USDA: Milchproduktion in der EU 2025
Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht des USDA wird die Milcherzeugung in der EU im Jahr 2025 voraussichtlich zurückgehen. Als Gründe dafür werden sinkende Rinderbestände, geringere Gewinnspannen der Milchviehhalter, Umweltvorschriften und Krankheitsausbrüche genannt. Es wird erwartet, dass der Rückgang der Milcherzeugung nur teilweise durch den erwarteten geringeren Konsum von Trinkmilch ausgeglichen wird, so dass auch der Verbrauch in der milchverarbeitenden Industrie leicht zurückgehen dürfte. Die milchverarbeitende Industrie muss entscheiden, für welche Produkte sie die verfügbare Milch verwenden will. Es wird prognostiziert, dass die Käseproduktion das primäre Produktionsziel der milchverarbeitenden Industrie in der EU bleiben wird, unterstützt durch einen stabilen Inlandsverbrauch und eine anhaltende Exportnachfrage. Dies wird zu einem Rückgang der Produktion von Butter, Magermilchpulver und Vollmilchpulver führen.
Insektenprotein für Mastschweine?
Auch wenn Insekten als Lebensmittel bei uns bislang kaum eine Rolle spielen, ist das Thema auch in der Tierernährung präsent: Seit September 2021 darf Insektenprotein an Schweine verfüttert werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die rechtlichen Vorgaben im Zusammenhang mit den Ausnahmen vom Verfütterungsverbot für tierische Proteine eingehalten werden. Im dritten und abschließenden proteinmarkt-Fachartikel zur dreiteiligen Serie über den Einsatz der Schwarzen Soldatefliege als Proteinlieferant berichten Dipl.-Ing. agr. Andrea Meyer, lwk-niedersachsen, und Dipl.-Ing. agr. Wolfgang Vogt, LPA Quakenbrück, über die Ergebnisse von Versuchen an der Landwirtschaftskammer Niedersachsen: Hier wurde der Einsatz von Insektenprotein in der Schweinemast geprüft.