BRS News
Italienisches Kartellamt leitet Untersuchung des Lebensmittelkennzeichnungssystems Nutri-Score ein
Die Wettbewerbs- und Marktbehörde (Autorita' Garante della Concorrenza e del Mercato – AGCM, das italienische Kartellamt) hat eine Untersuchung des Lebensmittelkennzeichnungssystems Nutri-Score eingeleitet. Sie prüft, ob das alphabetisch und farbcodierte Nährwertkennzeichnung irreführend ist und eine nachteilige Auswirkungen auf den Verkauf, die Ausfuhr und den Verbrauch nationaler Erzeugnisse hat. In Italien steht das Label schon länger in der Kritik, weil es Zutaten der vermeintlich gesunden Mittelmeerdiät abwertet. Auch Frankreich hat Ende letzten Jahres eine Überprüfung des Labels angekündigt; ausgerechnet das Land, das das Label 2017 initiiert hat.
Rote Liste einheimischer Nutztierrassen veröffentlicht
56 der 80 einheimischen Nutztierrassen von Pferd, Rind, Schwein, Schaf und Ziege sind als gefährdet eingestuft. Dies geht aus der Roten Liste gefährdeter Nutztierrassen 2021 hervor, die die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) jetzt veröffentlichte. Ein Erfolg konnte u.a. beim Erhalt des Leicoma-Schweins verzeichnet werden. Durch ein aktiv betriebenes Erhaltungszuchtprogramm des Hybridschweinezuchtverbands Nord/Ost e.V. konnten weitere Betriebe gewonnen und der Bestand vorerst stabilisiert werden. Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen haben Fördermaßnahmen für die Rasse implementiert. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt für die Bestände gefährdeter einheimischer Schweinerassen eine zunehmend Bedrohung dar. Die sich daraus ergebenden Maßnahmen, wie das Verbringungsverbot von Tieren oder schlimmstenfalls die Keulung ganzer Bestände, könnten das Aussterben gefährdeter Rassen beschleunigen. Deshalb wurden erste Tiere bereits zu Züchterinnen und Züchtern in andere Regionen Deutschlands oder auch in Zoos verbracht, um die Restpopulationen besser zu schützen.
Lidl bringt Fleisch und Wurst mit Pflanzenanteil in alle Filialen
Lidl greift den Trend zu weniger Fleisch auf und hat für eine Aktion Artikel aus Fleisch oder Wurst deutscher Herkunft mit einem pflanzlichen Anteil von bis zu 40 Prozent entwickelt. Ab Montag, 10. Januar 2022, bietet das Unternehmen erstmalig Hackfleisch und Burger-Patties aus Rindfleisch mit Jackfrucht, Wiener Würstchen mit Möhre sowie Hähnchen-Fleischwurst mit Soja-Protein in den Sorten Klassik und Knoblauch in über 3.200 Filialen an.
top agrar-Roadtrip Schwein
top agrar bietet vom 30. Mai bis 1. Juni 2022 einen Roadtrip durch den Südwesten Deutschlands an. 18-25jährige erhalten jetzt die Möglichkeit, sich für Plätze im Tourbus zu bewerben und mehr über die Produktion und Vermarktung von Schweinen im Südwesten zu erfahren. Im Rahmen der top agrar-Tour können die TeilnehmerInnen mit den Machern der verschiedenen Programme sprechen. Der Diskussion stellen sich neben der Geschäftsführung der Edeka Südwest Fleisch auch Agrarminister Peter Hauk, sowie Landwirte und Vermarkter mit Labelproduktion. Die Tour startet bei der Edeka Südwestfleisch, führt dann über den Betrieb Burghof (Label Edeka Hofglück), das Landwirtschaftsministerium BW, den Strohschweinebetrieb Aichele, und das Fachzentrum für Metzgerei und Gastronomie eG (MEGA) zu John Deere in Bruchsal.
DRV und MIV warnen vor Versorgungsengpässen
Aufgrund steigender Corona-Infektionen von Mitarbeitern mit der Omikron-Variante haben der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und der Milchindustrie-Verband (MIV) die Bundesregierung aufgefordert, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. So fordert der Milchindustrie-Verband (MIV), unverzüglich präventive Rechtsverordnungen und Ausnahmeregelungen zusammen mit den Bundesländern für ein flexibleres Arbeitszeitmanagement zu erlassen. DRV-Präsident Holzenkamp wies auf die Systemrelevanz der Agrar- und Ernährungswirtschaft hin. Neben einer ausreichenden Anzahl an Arbeitskräften seien intakte Lieferketten essentiell. Außerdem sei ein störungsfreies Zusammenspiel von landwirtschaftlicher Erzeugung sowie Verarbeitung und Absatz von Nahrungsmitteln zu gewährleisten, so Holzenkamp.
BUND Naturschutz in Bayern fordert Obergrenze für Tierhaltungsanlagen
Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) hat die Erarbeitung eines Gesetzesvorschlags in Auftrag gegeben, um den Bau industrieller Tierhaltungsanlagen einzuschränken. Stallanlagen mit mehr als 40.000 Tierplätzen für Geflügel, 2.000 Tierplätzen für Mastschweine oder 6.000 Tierplätzen für die Ferkelaufzucht sollen laut BN-Gesetzvorschlag nicht mehr als landwirtschaftliche, sondern als industrielle Tätigkeit
gewertet werden (gemäß der Richtlinie 2010/75/EU über Industrieimmissionen). Diese Anlagen würden dann nicht mehr unter die sogenannte baurechtliche Privilegierung fallen und wären daher grundsätzlich unzulässig.
Steuerfreier Corona-Bonus gilt nur noch bis März 2022
Arbeitgeber können Arbeitnehmern steuerfrei eine Beihilfe oder Unterstützung zur Abmilderung der zusätzlichen Belastung durch die Corona-Krise
(im folgenden Corona-Bonus
genannt) zahlen. Diese Beihilfe/Unterstützung in Höhe von maximal 1.500 € muss zwischen dem 1. März 2020 und dem 31. März 2022 gewährt werden. Das Ende des Zeitraumes war zunächst der 31.12.2020, ist dann noch einmal verlängert worden auf den 30. Juni 2021 und ist nun im EstG auf den 31. März 2022 festgelegt worden.
Was Sie sonst noch beachten sollten, hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen zusammengefasst.
Tiere sind unverzichtbarer Bestandteil der Bioökonomie
Tierische Produkte sind wichtig für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Der europäische Tierproduktionssektor übernimmt eine Schlüsselrolle für eine nachhaltige Bioökonomie. Darauf macht die Animal Task Force, ein privat wirtschaftliche Organisation zur Förderung einer nachhaltigen Tierhaltung, in einem Positionspapier aufmerksam.
Als wichtige Aufgaben der Tierhaltung in der Bioökonomie werden u.a. genannt
- Beitrag zu einer effizienteren Landwirtschaft durch Verwertung von Nebenprodukten der Nahrungskette, Recycling von Biomasse aus ungenießbaren Ressourcen und die Nutzung europäischen Proteinquellen für effiziente und robuste Tiere;
- die Förderung des Nährstoffkreislauf durch Nutzung von Wirtschaftsdünger
- die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit und den Humusaufbau durch Grünland
- den Anbau von Nachwachsenden Rohstoffen für erneuerbare Energien (anaerobe Vergärung)
- die Lieferung wertvoller Nebenprodukte für die Industrie (Tiernahrung, Kosmetika, Leder)
- Arbeitgeber in ländlichen Regionen
- Erhalt der Kulturlandschaft.
Rentenbank hebt Zinsen an
Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat die Zinssätze ihrer Förderkredite entsprechend der Zinsentwicklung an den Kapitalmärkten um bis zu 0,20 Prozentpunkte (nominal) angehoben. Innerhalb der besonders günstigen TopKonditionen
liegt der Sollzinssatz in der günstigsten Preisklasse (A) bei einer Laufzeit und Zinsbindung von 10 Jahren mit einem tilgungsfreien Jahr jetzt bei effektiv 0,95 Prozent; bei einer Laufzeit von 20 Jahren und einer Zinsbindung von 10 Jahren mit einem tilgungsfreien Jahr sind es jetzt effektiv 1,10 Prozent. Die Zinssätze für von der Hochwasserkatastrophe Betroffene im Programm Liquiditätssicherung Unwetter
bleiben weiterhin bei effektiv 0,01 Prozent.
Die Förderprogramme der Rentenbank richten sich unter anderem an Unternehmen der Agrar-, Ernährungs- und Forstwirtschaft sowie Unternehmen im Bereich Fischerei oder erneuerbarer Energien und dienen der Finanzierung von Investitionen oder Betriebsmitteln.
Vorsicht bei Düngung mit Klärschlamm
Eigentlich ist die Nutzung von Klärschlamm als Düngemittel eine gute Sache; damit können Nährstoffkreisläufe geschlossen werden. Problematisch ist die Belastung mit umweltwirksamen Arzeinmittelrückständen und mit Plastikrückständen. Im Rahmen des BMBF-Projektes MicroCatch_Balt wurde jetzt bestätigt, dass die Nutzung solcher Schlämme zur Düngung von Feldern auch den unkontrollierten Eintrag von Mikroplastik in die weitere Umwelt fördert. Allerdings lag die kontrollierte langjährige und intensive Behandlung des untersuchten Testfeldes mit Klärschlamm weit über dem, was im Rahmen der Klärschlammverordnung in der Landwirtschaft zulässig ist.