BRS News
Farm-Food-Climate Challenge wird wissenschaftlich begleitet
AgE - Die EnergyCultures-Forschungsgruppe der privaten Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen hat die wissenschaftliche Begleitung der Farm-Food-Climate Challenge übernommen, in deren Rahmen Lösungsansätze für eine klimapositive Landwirtschaft und Ernährung erarbeitet werden sollen. Hinter der Farm-Food-Climate Challenge verbirgt sich der ZU zufolge ein gemeinsames Projekt von ProjectTogether, der elobau Stiftung und dem Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation. Das Vorhaben verbindet mehr als 100 Initiativen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Boden, Landwirtschaft und Ernährung für nachhaltigere und klimafreundliche Lösungen aktiv sind. Die Farm-Food-Climate Challenge ist als Basis-Initiative konzipiert, die die Farm-to-Fork-Strategie der Europäischen Union mit Leben füllen soll. Die ZU-Forschungsgruppe EnergyCultures will im Zuge der wissenschaftlichen Begleitung herausfinden, ob die Beziehungen, Kooperationen und Innovationsprozesse, aber auch die Ergebnisse der Farm-Food-Climate Challenge, einen Beitrag zur Transformation des europäischen Agrar- und Ernährungssektors leisten könnten.
BMEL ermöglicht dauerhafte Reduktion der Wildschweinpopulation in "weißer Zone"
Zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wurde im gefährdeten Gebiet in Brandenburg eine sogenannte weiße Zone
als Schutzkorridor eingerichtet. Innerhalb dieser Zone soll der Wildschweinebestand möglichst auf null reduziert werden. Damit die zuständigen Behörden eine entsprechende Reduzierung der Wildschweinepopulation in der weißen Zone
rechtssicher anordnen können, wurde bereits im vergangenen Jahr mit einer Änderung der Schweinepest-Verordnung kurzfristig die hierfür erforderliche Ermächtigung als Dringlichkeitsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates geschaffen. Da die Regelung mit Ablauf des 9. Mai 2021 ihre Gültigkeit verlieren würde, wurde die Verordnung nun entfristet. In seiner heutigen Sitzung hat der Bundesrat dieser Entfristung zugestimmt.
Bundesministerin Julia Klöckner verlängert Förderung für Tierwohlställe
Im Corona-Konjunkturprogramm der Bundesregierung stehen für 2020 und 2021 insgesamt 300 Millionen Euro für den Umbau von Ställen zur Verfügung. Das Programm dient der Umsetzung von mehr Tierwohl in den Ställen und war ursprünglich bis Ende 2021 befristet. Damit sauenhaltende Betriebe auch Vorhaben finanzieren können, wenn der Abschluss des Umbaus erst in 2022 erfolgt, will die Bundesministerin nun die Antragsfrist in der Förderrichtlinie verlängern: Die Betriebe könnten den Förderantrag dann bis zum 30. September 2021 stellen. Die Änderung der Förderrichtlinie liegt aktuell bei der Europäischen Kommission zur Prüfung – sie wird voraussichtlich Anfang April im Bundesanzeiger veröffentlicht.
SUISAG beschließt Zusammenarbeit mit belgischem Zuchtverband VPF
Der belgische Zuchtverband VPF und das Schweizer Zuchtunternehmen SUISAG haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. VPF wird damit der exklusive Partner für den Vertrieb von Schweizer Mutterliniengenetik in Belgien. Mit dem Kooperationsvertrag übernimmt VPF per sofort die exklusiven Rechte für den Vertrieb von Schweizer Vorstufengenetik für die Eigenremontierung in Belgien. Der Einsatz der Genetik der SUISAG ist allen belgischen Betrieben offen, und dies ohne langfristige Verpflichtung. Wir sind überzeugt, dass wir mit dem seit Jahrzehnten erprobten Schweizer Mutterschwein die Schweineproduktion in Belgien weiterbringen und gleichzeitig gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Mit dem Vertrag haben wir die einmalige Chance, uns zusammen mit unseren Schweineproduzenten für eine zukunftsorientierte Produktion in Belgien einzusetzen
, so der Präsident von VPF Eddy Vandycke.
Beschluss des Bundeskabinetts zu eigenem Tierarzneimittelgesetz
Das Bundeskabinett hat am 24.03. dem Gesetzentwurf der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, zugestimmt, ein eigenständiges Tierarzneimittelgesetz (TAMG) für Deutschland zu schaffen. Bisher waren Tierarzneimittel Teil des allgemeinen nationalen Arzneimittelgesetzes. Mit der Neuregelung werden alle gesetzlichen Vorschriften zu Tierarzneimitteln zusammengefasst.
BVL ruft zur Meldung von Zwischenfällen bei der Isoflurannarkose auf
Seit dem 1. Januar 2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland verboten. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bittet alle Landwirt*innen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) und Nebenwirkungen bei der Isoflurannarkose an das BVL zu melden, auch wenn ein Zusammenhang mit der Anwendung nur vermutet wird. Sicherheitsempfehlungen könnten dadurch angepasst werden.
Initiative Tierwohl: Große Teilnahmebereitschaft der Schweinehalter, Handel investiert massiv
Das Interesse der Schweinehalter an der neuen Programmphase der ITWist groß. Zum aktuellen Programm 2021-2023 haben sich insgesamt 6.832 Schweine haltende Betriebe angemeldet. Darunter 1.027 Sauenhalter und 1.240 Ferkelaufzüchter mit gut 14 Millionen Ferkeln. Das sind mehr als doppelt so viele Ferkel wie im Programm 2018-2020. Die Handelsunternehmen in der Initiative Tierwohl (ITW) stocken daher ihr finanzielles Engagement massiv auf, um die Breitenwirksamkeit der Initiative noch weiter zu erhöhen. Statt wie geplant rund 75 Millionen Euro für die Jahre 2021-2023, stellen die an der ITW teilnehmenden LEH jetzt rund 135 Millionen Euro für Ferkelerzeuger in einem Fonds bereit. Damit kann allen interessierten Betrieben eine ITW-Teilnahme ermöglicht werden.
Wasserkooperationen: RLV unterzeichnet 12-Punkte-Programm
Im Rahmen eines digitalen Festaktes unterzeichneten Landwirtschaftsverbände, Landwirtschaftskammer, das NRW-Umweltministerium sowie Verbände der Wasserwirtschaft ein neues 12-Punkte-Programm zur Zukunft der NRW-Wasserkooperationen am Weltwassertag.
Bedeutung der Mikronährstoffversorgung aus Nahrungsmitteln tierischer Herkunft
Eine Studie der Oxford Universität befasst sich mit der Rolle von Lebensmitteln tierischer Herkunft bei der Deckung des menschlichen Mikronährstoffbedarfs. Bei den Auswertungen mit 24.000 vegan und vegetarisch lebenden Probanden in Großbritannien wurde festgestellt, dass Veganer trotz der Verwendung von angereicherten Lebensmitteln einen Mangel an vielen Mikronährstoffen aufwiesen. Nahrungsmittel tierischen Ursprungs bieten eine ideale Kombination aus hochwertigem Protein und essentiellen Vitaminen und Mineralien in einer bioverfügbaren Matrix. Die aktuelle Diskussion um die landwirtschaftliche Nutztierhaltung wird von Fragen im Zusammenhang mit dem Kohlenstoff-Fußabdruck
dominiert. Die Bewertung der Nachhaltigkeit muss jedoch auch auf der Prämisse aufbauen, dass zukünftige Generationen Zugang zu ausreichender Qualität und Quantität hochwertiger Nahrungsmittel benötigen. Mit einer wachsenden Weltbevölkerung steigt der Bedarf an qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln. Die Land- und Wasserressourcen sind begrenzt und die Auswirkungen des Klimawandels erfordern ebenfalls Anpassungen der landwirtschaftlichen Praktiken.
USA: "National Ag Day" zu Ehren von Landwirten, Viehzüchtern und Agrarunternehmen
Dass wir in Zeiten der Corona-Pandemie ausreichend Lebensmittel haben, verdanken wir Landwirten und allen in der Agrarbranche tätigen Menschen. Daran erinnern die Amerikaner mit ihrem National Agriculture Day
, der am 22. März begangen wird. Joe Biden erinnerte in seiner Dankesrede nicht nur an die Leistung der Landwirte für die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln, sondern erkannte auch die Rolle der Landwirtschaft bei der Bekämpfung des Klimawandels. Von der Bindung von Kohlenstoff im Boden bis zur Erzeugung erneuerbarer Energie in landwirtschaftlichen Betrieben werden wir weiterhin Innovationen entwickeln und neue Einnahmequellen für Landwirte und Viehzüchter schaffen, während wir gleichzeitig einen widerstandsfähigen Agrarsektor aufbauen,
heißt es in seiner Erklärung.
Vor diesem Hintergrund bekommen Pläne wie Tierwohlabgabe, European Green Deal
und Farm-to-Fork
eine ganz neue Bedeutung. Prof. Michael Schmitz sorgt sich um die Existenz der deutschen Landwirtschaft (Landwirtschaft im perfekten Sturm).
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