BRS News
GFS Ascheberg und Besamungsunion Schwein (BuS) kooperieren
GFS/BuS - Die Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung (GFS) mit Sitz in Ascheberg und die Besamungsunion Schwein (BuS) mit Sitz in Stuttgart arbeiten zukünftig im Schweinespermavertrieb und in der dazugehörenden Logistik eng zusammen. Dazu unterzeichneten der Vorstandsvorsitzende Paul Hegemann für die GFS und der Präsident Hans-Benno Wichert für die BuS eine entsprechende Vereinbarung.
Die Bedeutung tierischer Nahrungsmittel im Ernährungsdiskurs
Wer den öffentlichen und akademischen Diskurs verfolgt, muss zu dem Ergebnis kommen, dass Essen
keine private Angelegenheit mehr ist. Selbst staatliche Stellen versuchen, Einfluss bis auf den Teller zu nehmen. Als Gründe wird auf Gesundheit und das Klima verwiesen. Pflanzliche Nahrungsmittel schneiden dabei meist besser ab, als tierische Nahrungsmittel. Das stößt zunehmend auf Kritik. Insbesondere die Empfehlungen der EAT-Lancet-Kommission mit dem Bestreben nach einer planetarischen Gesundheitsdiät und einer großen Nahrungsmitteltransformation werden wissenschaftlich hinterfragt. Wer sich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchte, kann dies u.a. anhand eines englischsprachigen Thesenpapieres machen. Autoren sind Frédéric Leroy von der Fakultät für Naturwissenschaften und Bioingenieurwissenschaften an der Universität in Brüssel, Belgien, und Adele H. Hite vom Ronin-Institut für unabhängige Stipendien in Montclair, USA.
Modellregion nachhaltige Nutztierhaltung Südniedersachsen
Das Projekt Modellregion nachhaltige Nutztierhaltung Südniedersachsen
hat als Ziel, alternative und nachhaltige Haltungssysteme von Nutztieren in der Landwirtschaft zu etablieren und regionale Wertschöpfungsketten – von Herstellung, Verarbeitung, bis hin zur Vermarktung – auszuweiten. Dazu sollen viehhaltende landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstrukturierung von Altgebäuden und dem Bau neuer Ställe unterstützt werden. Im Rahmen des Projektes werden mit Fachleuten verschiedener Verarbeitungsstufen Tierwohlkriterien erarbeitet. Dazu werden Absatzwege vermittelt und Netzwerke zwischen verschiedenen Interessensgruppen gebildet. Im Rahmen der ML-Tour 2020
überreichte die Niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast den Bewilligungsbescheid an Hubert Kellner, Vorsitzender des Landvolks Göttingen. Der Besuch bildete den Start für die von Land und LEADER geförderte Modellregion. In der zweiten Jahreshälfte 2020 soll zunächst eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden, in der nötige Informationen gesammelt und Rahmenbedingungen zusammengetragen werden. Insgesamt werde für die Analyse und eine Machbarkeitsstudie rund 51.000 Euro benötigt. Das Land Niedersachsen gewährt für den Start rund 38.000 Euro. Die Modellregion kann dann ab 2021 entstehen.
Eine Gefahr für das Tierwohl im Öko-Landbau
Zum Ende dieses Jahres tritt der gesetzlich beschlossene Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration in Deutschland in Kraft. Kurz vor diesem Datum droht nun eine Entscheidung der Länderarbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (LÖK), den gesamten Ausstieg zu gefährden
, kritisiert Naturland e.V. die vermeintliche Entscheidung in einer aktuellen Pressemeldung. Ein Verbot der Impfung würde den Grundwerten des Öko-Landbaus widersprechen, heißt es in der Meldung.
Deshalb appellieren Naturland, die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz und der Tierschutzverband PROVIEH sowie die REWE Group gemeinsam an die AgrarministerInnen der Länder, das Verbot zu stoppen und an Bundesministerin Klöckner, die deutsche EU-Ratspräsidentschaft dazu zu nutzen, sich in Brüssel aktiv für das Tierwohl einzusetzen:
- Überzeugen Sie die EU-Kommission, ihre wissenschaftlich nicht fundierte Ablehnung der Impfung für die ökologische Schweinehaltung zu revidieren.
- Schaffen Sie Sicherheit für die innovativen Öko-Betriebe, die sich frühzeitig um eine besonders tiergerechte Alternative zur Ferkelkastration bemüht haben.
Arbeitsabläufe bei der künstlichen Besamung von Sauen in Gruppenhaltungen
Mit den vom Bundesrat beschlossenen Änderungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung wird die Gruppenhaltung von Sauen bereits nach dem Absetzen Pflicht werden. Neben der Konzeption neuer Raum-und Funktionsprogramme stellen sich rund um das Besamen grundsätzliche Fragen. Am Bildungs-und Wissenszentrum Boxberg (LSZ Boxberg) werden zu belegende Sauen in unterschiedlichen Gruppenhaltungsverfahren gehalten. In ihrem Beitrag konnten Andrea Scholz und Nadine Lang beim Arbeitsablauf der duldungsorientierten künstlichen Besamung grundsätzliche Unterschiede feststellen.
Online-Tool "KennDi" für Hofläden
In einem durch das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) geförderten Projekt der Bioland Beratung und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) wurden 53 Hofläden betriebswirtschaftlich ausgewertet und das Online-Tool KennDi
für einen individuellen Betriebsvergleich entwickelt. Mithilfe des Tools können Hofläden herausfinden, wie sie im Vergleich zu anderen Betrieben betriebswirtschaftlich abschneiden, und die eigenen Stärken und Schwächen ermitteln.
United Nations empörte mit Aufruf zu verringertem Fleischverzehr
Die Fleischindustrie sei für mehr Treibhausgasemissionen verantwortlich als die größten Ölkonzerne der Welt, schrieb United Nations kürzlich auf Twitter. Die Fleischproduktion würde zur Erschöpfung der Wasserressourcen beitragen und die Entwaldung vorantreiben. Mit einer Grafik rief die Organisation zur Verringerung des Fleischkonsums auf. Wissenschaftliche Begründungen fehlten der Meldung gänzlich, FAO - Informationen wurden ignoriert. Der Tweet löste einen Shitstorm aus, eine Vielzahl von Lesern postete diverse wissenschaftliche Gegenargumente und empörte sich über den Aufruf von United Nations. Wenige Tage später wurde der Tweet dann wieder gelöscht.
Betriebswirtschaftliche Auswirkungen von Tierwohlmaßnahmen im Rahmen der ITW auf die Schweinemast
Die Zeitschrift Berichte über Landwirtschaft
, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) herausgegeben wird, beschäftigt sich in ihrem Band 98 in dem Beitrag Betriebswirtschaftliche Bewertung von Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls am Beispiel der Initiative Tierwohl aus der Perspektive konventioneller Schweinemäster
mit den betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von Tierwohlmaßnahmen im Rahmen der Initiative Tierwohl auf die Schweinemast. Es wird der Frage nachgegangen, welche Mehrkosten in der Schweinemast durch die Umsetzung von Tierwohlmaßnahmen im Rahmen der ITW zu erwarten sind und ob die Vergütungssätze der ITW den aus Sicht der Landwirte erforderlichen finanziellen Ausgleich schaffen. Die Auswahl der betrachteten Tierwohlmaßnahmen orientiert sich dabei am Kriterienkatalog der ITW für die Schweinemast und umfasst höheren Platzbedarf, organisches Beschäftigungsmaterial und Raufutter, Scheuermöglichkeiten, Luftkühlungsvorrichtungen und Saufen aus offener Fläche.
Aus für Eberimpfung bei Öko-Schweinen?
Eberimpfung mit Improvac statt Ferkel-Kastration. Darauf setzen viele Bio-Schweinemäster. Doch damit soll bald Schluss sein - auf Druck der EU und der Länderarbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau. Die ablehnende Haltung einiger Bundesländer gegenüber der Zulässigkeit der Immunokastration für die ökologische Schweinehaltung ist rechtlich und tierschutzfachlich nicht gerechtfertigt. Das sehen nicht nur die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) und der Deutsche Tierschutzbund so, sondern auch Naturland e.V.
Laut der neuen EU-Ökoverordnung (Verordnung (EU) 2018/848) sei die operative Kastration unter angemessenen Betäubungs- und/oder Schmerzmitteln zulässig, um die Qualität der Erzeugnisse zu gewährleisten und traditionellen Produktionspraktiken Rechnung zu tragen. Bedauerlicherweise wird diese Formulierung dahingehend interpretiert, dass zukünftig nur Ferkel den Öko-Status erhalten, die chirurgisch kastriert wurden. Der in der öffentlichen Wahrnehmung kritisierte operative Eingriff, der vor acht Jahren der Auslöser für die Suche nach Alternativen war, wird einer tierschonenden Impfung vorgezogen.
Ein Kommentar zum Gesetzentwurf gegen Werkverträge
In Rekordzeit hat sich die Bundesregierung auf einen Gesetzentwurf geeinigt, um die Fleischindustrie an die Kandare zu nehmen. Mit Arbeitsschutz in Corona-Zeiten hat das nicht viel zu tun, eher mit einer Treibjagd auf einen gefühlten Bösewicht
, kommentiert Simon Michel-Berger, Chefredakteur bei agrarheute
, den soeben vorgelegten Gesetzentwurf der Bundesregierung gegen Werkverträge in der Fleischindustrie.