BRS News
Niedersachsen mit erster Ackerbau- und Grünlandstrategie
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast stellt das Ergebnis der ersten Ackerbau- und Grünlandstrategie, die in mehreren Arbeitsgruppen entwickelt wurde, vor. Die Landwirtschaftsministerin gab bekannt, dass ein neues Ackerbauzentrum noch in der ersten Jahreshälfte im Raum Braunschweig/Helmstedt mit finanzieller Unterstützung des Landkreises Helmstedt an den Start geht. Seit 2011 besteht bereits ein Grünlandzentrum in Ovelgönne (Landkreis Wesermarsch), das sich mit in die neue Strategie eingebracht hat. Ebenso beteiligten sich das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachen (Visselhövede) und das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen (Werlte). Für die Zukunft sind Demonstrationsbetriebe geplant, um die Ergebnisse der Ackerbau- und Grünlandstrategie direkt vor Ort zu testen. Dort werden Feldbegehungen, Feldtage und Maschinenvorführungen stattfinden. Wir sehen unsere Strategie als Diskussionsgrundlage, die ständig weiterentwickelt wird, sobald neue Erkenntnisse vorliegen. Ein Fachbeirat begleitet den weiteren Prozess, Beratung und Bildung werden ausgebaut
, erklärte Referatsleiter Dr. Volker Garbe.
Erhöhung des Kälberwertes durch Kreuzungszucht
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen weist in einem Fachartikel darauf hin, dass die Erlöse für reinrassige Nutzkälber aus den niedersächsischen Milchviehbeständen unbefriedigend sind. Dies gilt insbesondere für die Bullenkälber der milchbetonten Rasse Deutsche Holstein oder der reinen Milchrasse Jersey. Für letztere oder Kuhkälber aus Zwillingsgeburten mit Bullenkälber findet sich manchmal überhaupt kein Markt. Im Artikel wird dargelegt, wie hoch die Kälbererlöse bei unterschiedlichen Qualitäten sind und wie sich der Kälberwert durch Kreuzungen erhöhen lässt.
Online-Seminar "Verbesserung der Tiergesundheit durch Zucht"
Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. veranstaltet gemeinsame mit der Zeitschrift MilchPraxis Vet am 25. März 2021 ein Online-Seminar für Tierärzte, Herdenmanager und Landwirte zum Thema Verbesserung der Tiergesundheit durch Zucht
. Seit 2019 werden bei der Rasse Holstein die Gesundheitszuchtwerte RZKlaue, RZEuter, RZMetabol, RZRepro und RZKälberfit veröffentlicht. Die dreistündige live- Onlineveranstaltung beleuchtet den Hintergrund des neuen genomischen Managementwerkzeugs und stellt Möglichkeiten und Wege heraus, wie die Tiergesundheit auf Kundenbetrieben, bzw. dem eigenen Betrieb, nachhaltig verbessert werden kann.
Die Teilnehmer erhalten für die Veranstaltung den Nachweis von ca. 4 ATF-Stunden.
ASP: Deutschland, Polen und Tschechien vereinbaren weitere Maßnahmen und Kooperation
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, ihr polnischer Amtskollege, Grzegorz Puda, und ihr tschechischer Amtskollege, Miroslav Toman, haben sich in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgetauscht. Bereits im November 2020 wurde ein trilaterales Format – die sogenannte Tiergesundheits-Troika – auf Ebene der Landwirtschaftsminister der drei Länder etabliert. In einer gemeinsamen Erklärung vereinbarten die Minister der drei Länder nun unter anderem die Bekämpfungsmaßnahmen in den Grenzgebieten noch intensiver abzustimmen (dies umfasst etwa die Kadaversuche oder den Bau bzw. die Wartung von Wildschweinbarrieren) und den Informationsaustausch auf lokaler und regionaler Ebene grenzüberschreitend, direkt und unkompliziert zwischen Jägern, Forstbeamten und Veterinären möglich zu machen. In einer gemeinsamen Initiative sollen außerdem von der europäischen Kommission mehr Finanzmittel, für Entschädigungen, Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen zur Verfügung gefordert werden. Bei der Bejagung von Wildschweinen werden konkrete Absprachen getroffen. Die Bejagung soll grundsätzlich verstärkt werden. Auf Drück- und Treibjagden soll im Grenzgebiet (20 Kilometer) verzichtet werden, damit keine Tiere aufgescheucht und die Seuche so – auch über Grenzen – verschleppt wird. Ministerin Klöckner wies nochmals darauf hin, dass an der deutschen-polnischen Grenze noch einige Stellen nicht ausreichend durch Barrieren geschützt seien. Sie forderte ihren polnischen Amtskollegen erneut auf, die gemeinsame Einrichtung einer wildschweinfreien, sogenannten weißen Zone, im deutsch-polnischen Grenzgebiet voranzutreiben.
Neue Unfallverhütungsvorschrift für Tierhaltung
Am 1. April 2021 tritt die novellierte Vorschrift für Sicherheit und Gesundheitsschutz in der Tierhaltung in Kraft. Damit sollen Tierbetreuer noch besser geschützt werden. Mit den Änderungen wurden die Regeln dem Stand der Technik angepasst, da sich unter anderem Haltungsformen verändert haben. Unfallanalysen und Erfahrungen aus der Präventionsarbeit sind in die neue Vorschrift eingeflossen. Für die Erfüllung der neuen baulichen Anforderungen in der Rinderhaltung ist für bestehende Anlagen eine dreijährige Übergangsfrist vorgesehen. Das heißt, die notwendigen Umbauten gemäß den Vorgaben der VSG 4.1 können bis zum 1. April 2024 ausgeführt werden. Neue Stallbauten müssen allerdings ab 1. April 2021 den Anforderungen der VGS 4.1 entsprechen.
Proteinkomplex aus Kuhmilch soll vor Corona schützen
Eine im Auftrag der neuseeländischen Firma Quantec von einem unabhängigen US-Labor durchgeführte Untersuchung zeigt, dass ihr patentierter, aus neuseeländischer Milch gewonnener Inhaltsstoff IDP® (Immune Defense Proteins) die Fähigkeit hat, Zellen vor COVID-19 zu schützen. IDP® bestehe aus mehreren Milcheiweißen und wirke entzündungshemmend, antioxidativ und antimikrobiell, so das Unternehmen. Der CEO von Quantec, Raewyn McPhillips, sagt, dass diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass IDP® eine wichtige Rolle im weltweiten Kampf gegen das sich schnell entwickelnde Virus spielen könnte.
FBN Dummerstorf erhält Millionen für Tierwohlforschung
Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 21,2 Millionen Euro an das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) in Dummerstorf bei Rostock übergeben. Bislang lag der Schwerpunkt der Arbeit des FBN vorrangig in der Erforschung der Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere, darunter besonders die genetischen und physiologischen Grundlagen sowie die Umwelt der Tiere. Grundsätzliches Ziel der Arbeit bleibt auch weiterhin die Verbesserung des Tierwohls in den verschiedenen Management- und Haltungssystemen. Für neue innovative Forschungsansätze sind aktuell organisatorische Reformen des Instituts in Planung.
Kreislandvolkverband Vechta startet bundesweite Nährstoffzentrale
Am 19.03.2021 geht die Wirtschaftsdüngerplattform www.naehrstoffzentrale.de offiziell an den Start. Der Kreislandvolkverband Vechta e.V. hat dieses LEADER-geförderte Projekt in den vergangenen zwei Jahren umgesetzt. Auf der neuen Internetseite können Landwirtinnen und Landwirte Wirtschaftsdünger (Gülle), Gärreste, Mist und weitere Nährstoff suchen und zum Verkauf anbieten. Durch die Bündelung von Angebotsmengen auf der Internetplattform haben interessierte Landwirte, aber auch Biogasanlagenbetreiber sowie Transporteure und Händler die Möglichkeit, Aufnahme- und Abgabemengen in direktem Kontakt zu handeln ohne dabei Konditionen und Entfernungen aus den Augen zu verlieren. Selbstverständlich sind dabei die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften hinsichtlich der Meldung zu beachten.
Digitalisierung kann jede fünfte Tonne CO2 einsparen
Der Digitalverband Bitkom hat eine umfassende Studie zu Klimaeffekten der Digitalisierung vorgelegt, die von Umwelt- und Digitalisierungsexperten von Accenture erstellt wurde. Darin werden jene sieben Anwendungsbereiche digitaler Technologien untersucht, in denen ein besonders großer CO2-Einspareffekt erzielt werden kann. Es handelt sich dabei um die industrielle Fertigung, Mobilität, Energie, Gebäude, Arbeit & Business, Landwirtschaft sowie Gesundheit. Wie die Studie "Klimaeffekte der Digitalisierung" zeigt, können die CO2-Emissionen in Deutschland durch den gezielten und beschleunigten Einsatz digitaler Lösungen in den kommenden zehn Jahren um bis zu 151 Megatonnen CO2 verringert werden. Das entspricht rund einem Fünftel der heutigen CO2-Emissionen. Unter Berücksichtigung des durch digitale Geräte oder Infrastrukturen erzeugten CO2-Ausstoßes beträgt die durch Digitalisierung erreichbare CO2-Einsparung 129 Megatonnen netto. Insgesamt muss Deutschland in den kommenden zehn Jahren 262 Megatonnen CO2 einsparen. In der Landwirtschaft können so z.B. durch den Einsatz von intelligenten Bodenmanagementsystemen sowie durch Präzisionsfütterung und Tierüberwachungssysteme insgesamt bis zu 7 Megatonnen CO2 bei einer beschleunigten und bis zu 4 Megatonnen CO2 bei einer moderaten Digitalisierung einsparen.
Smart Livestock Farming im Milchviehbetrieb
DIALOG Milch betrachtet in seinem neuesten Beitrag ausgewählte Beispiele des Smart Livestock Farming sowie deren Zusammenspiel auf dem landwirtschaftlichen Betrieb und geht den Fragen nach, welche Techniken in heutigen Milchkuhställen zum Einsatz kommen, was sie können und was Precision Livestock Farming oder sogar Smart Livestock Farming für Mensch, Tier und Umwelt bedeuten.